Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1931

300 den Besitzer des Autos, den etwa 40jährigen schon bis 98 Meter festgestellt ist. Als ehr¬ Josef Ebner, sowie um den etwa 23 Jahre würdiges altchristliches Zeugnis wurde auch alten Alois Schaunigl. Der Chauffeun das Bruchstück eines Grabtäfelchens aus einer Gustav Weißeneder, welcher einen doppelten Kelheimerplatte vorgewiesen, deren Inschrift¬ Beinbruch und einen Armbruch davontrug, reste etwa zu „CARAE-VXORI“ ist gleich ist am 18. Februar im Spital der Barmher¬ „Der teuren Gattin!“ ergänzt werden können. zigen Brüder in Linz seinen Leiden erlegen. Solche Täfelchen auf gemauerten Gräbern Es sollte ihm der gebrochene Fuß abgenom¬ sind den Christenfriedhöfen der Mutterkirche men werden, doch erkannten die Aerzte, daß Aquileia, also auch an der Donau Norikums auch dies sein Leben nicht mehr retten konnte. eigen, sie finden sich auch als Deckel in Ko¬ Ganz St. Peter stand unter dem furchtbaren lumbarien (Grabnischen) und aufReli¬ Eindruck dieses Unglücks. quiarien (Reliquienbehältern). Bei der Er¬ 2 0 8835 ∆ 8 8 S 200 6220 6 * 8 SS 8 4 * 2 80 W Das Unglück des österr. Flugzeuges A. 3. Die Trümmer des Flugzeugs. Der Apparat prallte im Nebel gegen eine Felswand, einige Kilometer von Garmisch=Partenkirchen entfernt. Der Pilot, Major Stojsavlevic, wurde getötet. Enns. Bei der Vollversammlung weiterung des Wasserleitungsnetzes in und des außerhalb der Stadt kamen manche Baureste Musealvereines „Lauriacum“ wurde überdie Ergebnisse von Grabungen, die auf zum Vorschein. Am Westeck des Lagergrabens den Gründen des Dechants Aitzetmüller (Bahnhofweg), wo der Espanbach den hinteren vom Archäologischen Institut in Wien unter Lei¬ Graben verläßt und daher der Zugang ohne tung des Professors Dr. A. Gaheis vorge¬ Erdböschung breit offen stand, liegt unter dem nommen wurden, durch den Obmann Prima¬ heutigen Straßenkörper eine ungemein feste rius Dr. Josef Schicker folgender Bericht Mauer, wahrscheinlich eines militärischen gegeben: Die Grabungen erbrachten mit Baues für einen vorgeschobenen Wachtposten Sicherheit die Umrisse des Mittelpunktes der Auch die Türme des rechten Seitentores Stadt Lauriacum, nämlich das Forum, den kamen zum Vorschein. Zwischen den beiden Marktplatz mit seinen Kaufläden in der Aus¬ Teichen stieß man auf große Quadern der dehnung der größeren Hälfte des Ennser Stützpfeiler eines mittelalterlichen Brückleins. Hauptplatzes, zwei Straßen, einen Tempel Aus den Akten eines langwierigen Gerichts¬ und andere Gebäude in ihren Grundfesten, handels von 1512 an bis in die Dreißiger¬ zuletzt noch den Hauptkanal, der heuer jahre, den die Stadt Enns gegen den Bürger weiter verfolgt wird. Im spätrömischen Hieronymus Offerl um diesen Burggraben Christenfriedhofe aus der Zeit vom Jahre 370 angestrengt hatte, geht hervor, daß in dem an (am großen Teiche) wurden wiederum kleinen Teiche das „Bäckenschupfen“ vorge¬ Gräber gefunden, so daß die Ausdehnung nommen wurde. Neben der Riemerstorfer¬

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