Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1931

290 Jänner 1930. 1. Steyr. Der Silvesterabend stand vor allem im Zeichen der Jahresschlußfeiern X unserer tädtischen Gesangvereine. Der Christlich=deutsche Gesangverein hielt eine Silvesterfeier im Saale des Kath. Gesellen¬ vereines. Das reichhaltige Programm war vor allem auf eine heitere Note abgestimmt Das lustigste Stück, das geboten wurde, war W. wohl die Raubertragödie „Rinaldo Rinal¬ dim . Der Steyrer Männergesangverein hielt seine Silvesterveranstaltung seit seiner Vereinigung aus den beiden Gesangvereinen „Kränzchen“ und „Liedertafel“ zum ersten¬ mal in den Kasinosälen. Im Mittelpunkte seiner Darbietungen stand die komische Oper „ „Die Nibelungen von Piber (nicht von Richard Wagner). Der A=cappella=Chor 6 „Sangerlust hatte seine Mitglieder und „Goldener Freunde in den Saal beim Pflug“ in der Sierningerstraße geladen. mit Singspiele Auch hier wechselten Chöre Beifall erzielte miteinander ab. Den größten die Vortragsfolge „???“, ein Bauernquartett, Die Veranstaltungen verkehrt maskiert. waren durchwegs sehr gut besucht. Frau Franziska Sidlmayr, gew. Besitzerin am Kirfner¬ gute in Sträußl, starb am 6. Jänner. Grünburg. Hochwürden Herrn Pfarrer Neumeyer wurde anläßlich seiner Er¬ nennung zum Geistlichen Rate in Unterhaus eine Gratulationsfeier veranstaltet. Sierning. Der letzte Tote des ver¬ gangenen Jahres war Herr Franz Nieder¬ mayer, Fabriksarbeiter in Sierninghofen Garsten. Im bekannten Gasthaus „Wirt 77 in Sand brach am Morgen wahrscheinlich infolge Unvorsichtigkeit ein Brand aus, dem der Dachstuhl der Scheune und der Stallung fielen. Der Schaden betrug zum Opfer 17.000 S. 2. Bad Hall. Die Einweihung und Er¬ öffnung des Schulaufbaues war verbunden und schönen N mit einer überaus herzlichen Jubelfeier. Herr Schuldirektor Rudolf Lem¬ berger hatte sein 25. Dienstjahr als Lehrer und das 10. als Leiter an der hiesigen Schule vollendet. Gemeinde, Ortsschulrat und Lehrkörper und im Namen des Bezirksschul¬ rates Oberregierungsrat Straznicky 720 übermittelten bei einer besonderen Ehrung ihre Glückwünsche. Steyr. Die Entlassungen in 3. den Steyr=Werken haben in den letzten Tagen des alten Jahres ihren Fortgang genommen. In der Woche vor dem 29. Dezember wurden eine sehr große Anzahl von Be¬ amten entlassen, nachher traf eine große Zahl von Arbeitern dieses traurige Geschick der Entlassung. Die Zahl der entlassenen Beamten belief sich auf etwa 170, die der Ar¬ beiter auf etwa 300. Haag, N.=Oe. In Knillhof starb am 31. Dezember die Auszüglerin Theresia Kaiserlehner. — Im Spital der Barm¬ herzigen Schwestern in Linz starb der Haus¬ besitzer Johann Schönauer vom gleich¬ nämigen Gut in Oberndorf. 4.Weichstetten. Am 4. Jänner starb Frau Rosina Lichtenberger, Besitzerin des Hündlergutes, im 59. Lebensjahre. Weistrach. Im Krankenhaus Steyr starb am 4. Jänner Herr Stephan Kappl, Pfarre Bauerngutsbesitzer in Rohrbach, Weistrach, im 60. Lebensjahre. Der Leichnam wurde nach Weistrach überführt. 5. St. Peter in der Au. Hochwürden Herr Johann Blümelhuber, bisher Ko¬ operator in Waidhofen an der Ybbs, wurde durch den hochwürdigen Herrn Dechant Veigl von St. Valentin als Pfarrer in St. Peter in der Au feierlich installiert. 6. Neustift. Am 26. Dezember starb Be¬ ganz plötzlich Jakob Sonnleitner, sitzer des Scherschergutes in Hohenreith. Am 3. Jänner verschied Johanna Schörk¬ huber, Auszüglerin am Steinbauerngut in Platten, im 86. Lebensjahre. Weistrach. Die allseits geachtete Frau Franziska Siedlmayr, Private, ge¬ wesene Besitzerin in Sträußl 6, im 69. Le¬ bensjahre gestorben. Losenstein. Am 4. Jänner starb im Steyr Herr Gottlieb Krankenhaus in Schäfer, verehelichter Holzhändler aus Stiedelsbach, im 58. Lebensjahre. Steyr. Wie alljährlich wurden auch in diesem Jahre wieder zahlreiche Weihnachts¬ feiern von Seiten der verschiedenen Vereine abgehalten und dabei vielfach die Bedürftigen reichlich beteilt. Die Spenden wurden unter der Bevölkerung gesammelt. Die Geschäfts¬ welt hat es an reichlichen Spenden nicht fehlen lassen. 8. Steyr. Der Magistrat Steyr teilte mit, es sei ihm von ernst zu nehmender Seite bekannt geworden, daß die Steyr¬ Werke, mit deren Schicksal das Schicksal der Stadt unzertrennlich verbunden ist, die Ab¬ sicht haben, den Betrieb auf ein Minimum der Der Magistrat sei einzuschränken. Meinung, daß eine gänzliche Stillegung der

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