Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1930

362 Und eines Tages hatte der Dorforganist wieder das Glück, ein Meister¬ spiel auf der Steyrer Orgel bewundern zu können. Das Kaiserlied in allen möglichen Variationen brauste durch den altehrwürdigen gotischen Dom. Mit Begeisterung erzählt er heute noch von seinen damaligen Erleb¬ nissen mit dem großen Tondichter Dr. Bruckner. „Mit G=Dur hat er's Kaisaliad anghebt und mit As=Dur hat a aufghert. I han Aug'n und Mäul aufgrissn vor Vawunderung. Ja, ja, der Herr Bruckner, dös war a Moasta. A sölchana kimmt nimmer,“ sagt Feuerhuber oftmals, wischt sich ein ge¬ höriges Häuflein Schnupftabak in die Nase und schaut gedankenvoll zum Himmel auf. Wer es nicht glaubt, der frage selbst den alten Mesner und Organisten von Aschach an der Steyr. HEHLEHHEHHHHHHHTHTNLEHETHHHHHHAHIHHIHHHHHNHHLAHHHLLHLHHHAHLHLHHHHHHTHLIHHNAALHHEIALINTT Da Sturm. Da Sturm hat a guats Stuckvom Wald Und was nuh dasteht von dö Bam Dös nachstn niedagschmissn. Is windschief und vabog'n. Er hat dö stärkstn Tannabam Oazöhlni Stamm san zhaut und gstutzt. Mitsamt dö großnWurznstöck Es kimmt oan für, als war da Wind Von Erdbodn außagrissn. Mitn Holzknechtwerkzeug gflogn. A Sturm kimmt oft daher im Lebn Und biagt und reißt was zam. Du magst nöt aus, muaßt warten drauf Und blast a a dei Lebnsliacht aus, So sei's halt in Gottsnam. Sepp Stöger=Stehr. MHEHREZEEN HHIIHIHAHHLIIHAAHHAHHAAAAAAHHHHHHIHHHIAMAAHHIAHHLHHHHIHHHHHIGHTHHHHIIT Eine Lappalie. Von Henriette Brey. Im Kurpark duften die Syringen, rauschen die Springbrunnen. Der Nachthimmel ist tiefblau, die goldenen Sterne schimmern. Vom Kurhotel herüber klingen gedämpfte, süße Weisen, einschmeichelnd, betörend. „Noch ist die blühende, goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen ... Es ist eine zauberhaft schöne Nacht — eine Nacht zum Träumen, zum Glücklichsein. Glückverlangend und zukunftsfreudig zu sein. Aber auch eine Nacht, die bohrende Sehnsucht weckt, ruheloses Heimweh. Einer sitzt auf der Bank im Park und preßt die Hände gegen die brennenden Schläfen. Verworrene Gefühle stürmen durch seine Seele: wilde Reue, ohnmächtiger Haß; Heimweh, Erbitterung, Ekel vor sich selbst. Und starre, dumpfe Verzweiflung. Die Kapelle spielt Uhlands Frühlingslied: Die linden Lüfte sind erwacht ... „Nun, armes Herze, sei nicht bang, Nun muß sich alles, alles wenden!

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2