330 dach bis auf die Mauern niedergebrannt. Das Feuer brach in dem alleinstehenden Wirt¬ schaftsgebäude wahrscheinlichdurch Brand¬ legung aus Enns. Fahnenweihefest der Kath. Frauen¬ organisation. Fahnenpatin war Frau Gräfin Walderdorff=Fürstenberg. An der Feier nahmen bei prächtigem Wetter zahl¬ reiche Vereine der Stadt sowievon auswärts teil. Unter den Festgästen befand sich nach¬ mittags auch Landwirtschaftsminister Föder¬ mayr. 855 Strengberg. Wiedersehensfest der Hesser unter dem Ehrenschutze des Herrn Feldmarschalleutnants RudolfPfeffer an¬ läßlich der 120jährigen Wiederkehr des Ge¬ echtes in der Schwarzen Lackenau. Der Markt hat schon seit Jahren kein so schönes Fest und keinen so zahlreichen Besuch erlebt. Der Ob¬ mann der Ortsgruppe Strengberg, Herr Rayonsinspektor Josef Bachinger, wurde zum Ehrenmitglied des Heßbundes Alt=Wien ernannt und ihm die goldene Nadel des Deutschmeisterbundes Wien überreicht. Waidhofen a. d. Ybbs. Der 19jährige Hörer der Hochschule für Bodenkultur in Wien Johann Kunitzer hat sich vor den Augen eines Vaters, mit dem er eine erregte Aus¬ einandersetzung hatte, mit dessen Pistole, die er aus einem Kasten holte, durch einen Schuß in die Schläfe getötet. 27. Ternberg. In dem zum Beilauer¬ gute des Alois Auer in Bäckengraben ge¬ hörenden, von diesem nur 40 Schritte ent¬ ernten, einstöckigen Wohnhäuschen, das von zwei Parteien bewohnt war, brach gegen mittags in der angebauten Holzhütte Feuer aus, dem die Holzlagen und das Dachwerk des Häuschens zum Opfer fiel. Die Feuerwehr Schattleiten=Schweinsegg verhinderte mit ihrer Motorspritze das Uebergreifen des Feuers auf das Bauernhaus. Hofkirchen. Nachmittags das Anwesen des Karl Herber in Harmannsdorf nieder¬ gebrannt. St. Peter i. d. Au. Tagung der nieder¬ österreichischen Landwirtschaftskammer unter dem Vorsitze des Kammerpräsidenten Herrn Josef Reither. 28. Kirchdorf. Trauungdes Herrn Bür¬ germeisters Anton Brandstätter, Uhr¬ macher und Juwelier mit Fräulein Aloisia Brandstätter Wirtschafterin. Aus die¬ sem Anlasse veranstalteten der Musikverein und die dortige Liedertafel dem neuen Ehe¬ mann als ihrem Mitgliede, bezw. Vorstand einen Ehrenabend, der einen prächtigen Ver¬ lauf nahm. Sonntagberg. Der 1000 Jubelpriester Hochw. Herr Pater Beda Fink, der seit 50 Jahren als Kooperator und Beichtvater an der dortigen Wallfahrtskirche wirkt, vom hochwst. Bischof in St. Pölten zum geistlichen Rat ernannt 30. Steyr. Die Fronleichnamsfeier mußte infolge der Ungunst des Wetters heuer in der Stadtpfarrkirche abgehalten werden, was schon seit vielen Jahren nicht mehr der Fall — war. Die Fronleichnamsfeier in Steyrdorf war hingegen vom Wetter wieder begünstigt. Letztere wurde von Hochw. Herrn geistlichen Rat Vorstadtpfarrer Schließleder ge¬ ührt. Der hochwst. Herr Bischof war ver¬ hindert, nach Steyr zu kommen. Roßleiten. Ing. Erick Schröcken¬ fux, Prokurist und Teilhaber des dortigen bekannten Sensen= und Stahlwerkes, hatte noch am 25. Mai als Mitglied des Gemeinde¬ ausschusses Pichl an einer Sitzung teilgenom¬ men und ging dann auf die Dümlerhütte im Warscheneckgebiete, um dort auf einen Auer¬ hahn zu jagen, von wo er zum Gleinkersee abstieg, um angeblich zu baden. Da er nicht mehr nach Hause kam, ging man auf die Suche nach ihm und fand am rückwärtigen Ufer des Sees tatsächlich seine Kleider, so daß man annehmen mußte, er sei dort ertrun¬ ken. Alle Nachforschungen nach seiner Leiche, elbst durch Taucher, die man aus Deutsch¬ land kommen ließ, waren aber vergeblich. Ing. Erick Schröckenfux ist in Roßleiten ge¬ boren, verehelicht und Vater von zwei Kin¬ dern. Er ist auch Mitglied des Ortsschulrates Roßleiten und Vorstand des deutschvölkischen Turnvereines daselbst. Nach dem Tode seines hochangesehenen Vaters Gottlieb Schröcken¬ fux wurde er Alleinbesitzer der 300 Jahre alten Firma, die vor einigen Jahren in eine Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Wien um¬ gewandelt wurde. Der Vorfall erregte großes Aufsehen. — Um so größer war die Ueber¬ raschung, als man erfuhr, daß Ing. Schröcken¬ fux sich bei der Bezirkshauptmannschaft Kirch¬ dorf zwei Reisepässe hatte ausstellen lassen, einen für sich und einen für einen Ange¬ tellten seiner Firma, welch letzteren er mit einem Bilde zu versehen wußte. Es war die Annahme berechtigt, daß Ing. Schröckenfux mit dem falschen Passe irgendwohin ins Ausland geflüchtet sei und den Selbstmord vorgetäuscht hatte, um seiner Familie, die davon nichts wußte, seine 300.000 S betra¬ gende Lebensversicherung zuzuwenden. Die Ursache seines merkwürdigen Beginnens blieb vorläufig unbekannt. Tatsache ist nur, daß Ing. Schröckenfux in Hamburg vor seiner Ab¬ reise nach Südamerika verhaftet und schlie߬ lich dem Kreisgerichte Steyr eingeliefert wurde. Der gerichtliche Ausgang der Sache ist noch abzuwarten. Grünau. Dekorierung von sieben Mit¬ gliedern der Freiw. Feuerwehr für 25jährige Dienstzeit. 31. Steyr. Der in der Vereinsdruckerei beschäftigt gewesene Maschinensetzer Herr Jo¬ ef Ringdorfer in den Ruhestand getre¬ ten. Er war als fleißiger und gewissenhafter Arbeiter sowie ob seines liebenswürdigen
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