Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1930

hofer von Garsten über „Die Presse, von einem Strafanstaltsseelsorger betrachtet“ Garsten. Bis 24. d. M. wurde in der Pfarrkirche daselbst eine „Religiöse Woche abgehalten, wobei der berühmte Kanzelredner P. Lukas Holl, Kapuziner aus Salzburg, die Versammlung der Kathol. Predigten hielt. — Frauenorganisation, wobei Hochw. Herr Pfar¬ rer Stubauer aus Aschach a. d. Steyr über „Theresia Neumann von Konnersreuth nach seinem eigenen Erlebnisse sprach. Sierning. Gründung eines christlich¬ deutschen Turnvereines. Als Redner erschienen Herr Dr. Wilhelm Bock, Gaudietwart aus Linz, und Herr OLGR. Dr. Steffel¬ bauer, Vorstand des Steyrer Bruderver¬ eines. Obmann wurde Herr Konrad Mayr, Lehrer, Turnwart Herr Johann Außer¬ Turnwartstellvertreter Herr Max mayr, Schopf Ternberg. Herr Kajetan Zellmayr, durch 22 Jahre Mesner an der dortigen Pfarr¬ kirche, im 85. Lebensjahre gestorben. Er war Mitgründer des Musikvereines und langjäh¬ riges Mitglied der freiw. Feuerwehr. Pieberbach. Um Mitternacht das An¬ wesen des Alois Heuberger in Weifers¬ dorf gänzlich eingeäschert. Windischgarsten. Am ersten Fasten¬ sonntag wurde am Hochaltar der dortigen Pfarrkirche ein neues großes Gemälde, dar¬ stellend den gekreuzigten Heiland, vom akade¬ mischen Maler Kamillo Kurtz angebracht. 18. Steyr. Der Vater des Herrn Direktors Anton Rimmer der hiesigen Bundes=Ober¬ der ehemalige realschule (Realgymnasium), Kaufmann Herr Anton Rimmer, in Linz im 79. Lebensjahre gestorben Micheldorf. Herr Simon Hebes¬ berger, Privat am Kotbauerngute in Pern¬ stein, im Alter von 87 Jahren an Gehirnschlag gestorben. Er war Mitgründer der freiw. Feuerwehr Micheldorf und der Aelteste in der Pfarre. 20. Steyr. Im Steyrer Männergesang¬ verein wurden 33 Mitglieder mit dem vom Deutschen Sängerbund für solche Sänger, die chon mehr als 25 Jahre einem Bundesvereine angehören, gestifteten Ehrenzeichen ausge¬ zeichnet Garsten. Herausgabe der von Hochw. Herrn Strafhausseelsorger Leopold Artho¬ er verfaßten Broschüre „Geschichte von Garsten“. 96 Seiten, reich illustriert, im Selbstverlage des Verfassers Kirchdorf. Hochw. Herr Pfarrer P Kon¬ rad Haydvogl von Kirchdorf zum Admini¬ strator des Dekanates Spital a. P. ernannt Seitenstetten. Herr Ludwig Krona¬ witter, der seit seinem 18. Lebensjahre im Dienste des Stiftes stand, im Alter von 76 Jahren gestorben. Er war aus Sierning gebürtig und brachte es durch Selbststudium zu hoher Bildung. Vor allem wurde er ein 301 Meister des Violinspieles, so daß er seinerzeit vom Abte Dominik ein Ausnahmsfall — zum Musiklehrer am Gymnasium ernannt wurde. Zugleich übertrug man ihm wegen einer gefälligen Handschrift den Schönschreib¬ unterricht in der ersten Gymnasialklasse. Durch rastloses Selbststudium erlernte er die latei¬ nische Sprache so weit, daß er den Text des Meßbuches verstand, und die französische voll¬ ständig. Als Geigenkünstler war er jahrzehnte¬ lang der Stern des Kirchenchores. Einmal konnte er sich sogar in einem Wiener Kon¬ zertsaal als Geigenkünstler hören lassen. Mit großem Eifer betrieb er auch das Brief¬ markensammeln, auf welchem Gebiete er als Fachmann galt. Doch das Größte an ihm war ein edles Herz. Er war ein freigebiger stiller Wohltäter der Armen, besonders der Studen¬ ten. Auf seiner letzten Fahrt gaben ihm fast der ganze Konvent mit dem hochwst. Abte Theodor, das Gymnasium, die Stiftsangestell¬ ten und viele Marktbewohner das Geleite. 21. St. Florian. Apotheker Herr Gustav Er 72 Fossek unerwartet schnell gestorben. war in Znaim als Arztessohn geboren, stu¬ dierte in Innsbruck, kam dann nach Krems¬ münster und 1890 nach St. Florian, wo er noch in der alten Apotheke im Fritschnerhause tätig war. 1895 heiratete er Frau Theresio Fritschner, geb. Neudorfer, und 1902 bezog er die neuerbaute Apotheke „zum hl. Florian Kirchdorf. Der 28jährige Arbeiter in den Dambachwerken in Rosenau Edmund Hofmeister, den ein auf ihn stürzendes Bloch am Kopfe schwer verletzte, im Kranken¬ hause gestorben. 22. Steyr. Herr Heinrich Ammerstor¬ er, Malermeister und Hausbesitzer in Linz der durch 35 Jahre in Steyr ansässig war und hier durch eine Reihe von Wahlperioden als Mitglied der seinerzeitigen deutschfortschritt¬ lichen Partei dem Steyrer Gemeinderate an¬ gehörte, im Alter von 67 Jahren gestorben. Er war der Schwiegervater des hiesigen Arztes — Am Herrn Dr. Franz Pimiskern. Ho¬ selben Tage starb in Steyr Herr Alois inger, Schriftsetzer, zuletzt Metteur der „Steyrer Zeitung, nach mehrwöchiger schwe¬ rer Krankheit im 52. Lebensjahre. Er war in Steyr geboren, trat 1891 in der Vereins¬ druckerei in Steyr in die Lehre, 1895 freige¬ sprochen, arbeitete er in seiner Lehrdruckerei und dann in der Buchdruckerei Bruckschweiger in Steyr bis zu seinem Einrücken zum Mili¬ tär. Er diente drei Jahre bei den Dragonern in Wiener=Neustadt, kam dann wieder nach Steyr zu seinem Berufe zurück, worauf er sich verehelichte. Zu Kriegsbeginn wieder zum Militärdienste einberufen, war er zuletzt als Schrifksetzer zur Armeekommandodruckerei in Baden kommandiert. Nach Kriegsende trat er wieder in die Vereinsdruckerei ein, wo ihm wenige Wochen vor seiner schweren Erkran¬ kung die Stelle des Metteurs der „Steyrer

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