Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1930

270 in letzter Stunde war noch ihr sehnlichster Wunsch, die Erweiterung des Krankenhauses, in Erfüllung gegangen. An ihre Stelle trat die ehrw. Schwester Remigia Dangler. 1 22. Steyr. 50jähriges Arbeitsjubilaum des Redakteurs der „Steyrer Zeitung“ Herrn Josef Grimm, veranstaltet von der Sektion Steyr des Gaues Oberösterreich des Reichs¬ vereines der Buch= und Zeitungsarbeiter Oesterreichs, das bei großartigem ehrenden Besuche von illustren Festgästen, Vereinsver¬ tretungen und Teilnehmern aus allen Kreisen der Stadt in dem hübsch geschmückten Saale der Schwechater Bierhalle einen glänzenden Verlauf nahm. Auch von auswärts waren Gäste erschienen. Um die Veranstaltung der Feier hatte sich besonders Herr Sektionsleiter Alois Huber verdient gemacht, der den Festabend mit einer Begrüßungsansprache eröffnete und die große Zahl der eingelaufe¬ nen Glückwünsche bekanntgab. Die Festrede hielt Herr Gauobmann Filipp, welchem sich noch mehrere andere Redner anschlossen. Dem Jubilar wurden hiebei wertvolle Festge¬ chenke überreicht. Hervorragende Kunstkräfte Steyrs sowie die Chöre des „Kränzchens“ und der „Sängerlust“ nebst dem Orchester Eipel¬ dauer füllten den Festabend mit auserlesenen musikalischen, gesanglichen und deklamatori¬ chen Vorträgen aus. — Das Direktorium der Preßvereinsdruckerei hatte dem Jubilar schon vormittags mit Glückwünschen und einem Festgeschenke geehrt. Herr Josef Grimm, geboren 1864 in Linz, erlernte dort die Buch¬ druckerkunst als Schriftsetzer und kamim Jahre 1891 nach Steyr, wo er 1897 in die Redaktion des ehemaligen „Alpenboten“ bei der Firma Haas u. Cie. eintrat, welches Blatt er von 1902 bis 1909 als verantwort¬ licher Redakteur leitete, worauf er bis Kriegs¬ ausbruch als freier Journalist tätig war und im Herbste 1914 bei der Firma Bruckschweiger die Redaktion des damals deutschfreiheitlichen „Steyrer Tagblattes“ mit dem bald darauf der „Alpenbote vereinigt wurde, für den zum Kriegsdienste eingerückten Redakteur Bruno Ziegler in Vertretung übernahm, bis dieser Ende 1918 aus der russischen Kriegsgefangen¬ chaft zurückkehrte. Schon seit 1909 als freier Mitarbeiter der „Steyrer Zeitung“ tätig, trat der Jubilar anfangs 1919 in die Redaktion dieses Blattes ein, das er in der Folge mehr¬ mals interimistisch leitete. Seit 1924 zeichnet er als verantwortlicher Schriftleiter der Steyrer Zeitung“ und der „Mühlviertler Zeitung“ seit ihrem Bestande sowie in letzterer Zeit auch der im Verlage der Preßvereins¬ druckerei erscheinenden „Kirchdorfer Zeitung“. Herr Anton Schmidberger, Dreher der Steyr=Werke, an den Folgen einer schweren Verletzung, die er sich als Mitglied der freiw. städt. Feuerwehr Steyr in Ausübung seines im Dienstes bei einer Uebung zugezogen 40. Lebensjahre gestorben. Schriftleiter Josef Grimm der „Steyrer Zeitung“: Garsten. Herr JohannWoisetschlä¬ ger, gewesener Schmied in den Reithoffer¬ Werken, im 60. Lebensjahre gestorben. Er übte sein Handwerk mit zwei Unterbrechungen dortselbst fast 40 Jahre lang aus; im letzten Abschnitt durch 27 Jahre, wofür er die Mit¬ arbeitermedaille für 25jährige treue Dienste erhielt. Kremsmünster. Stifts= und Pfarr¬ mesner Herr Alois Brunner vollendete ein 60. Lebensjahr Eberstallzell. Beendigung der Ar¬ eiten zur Renovierung der dortigen Pfarr¬ kirche. Gstatterboden. EinWettersturz brachte in den Ennstaler Bergen Neuschnee bis tief herab. Infolge der Kälte mußte das Vieh vorzeitig von den Hochalmen abge¬ trieben werden. — Vier Wiener Touristen wurden beim Aufstieg auf der Nordwand der Planspitze im Gesäuse von einem Wetter¬ turz überrascht und konnten nicht mehr weiter. Sie mußten ohne Proviant bei den ärgsten Wetterunbilden in den Felsen ver¬ bleiben, bis es der Admonter Rettungsexpedi¬ tion nach mehrmaligen vergeblichen Anstren¬ gungen endlich gelang, am 24. zu den Hilf¬ losen, die schon ganz erschöpft waren, vorzu¬ dringen und sie abends nach Gstatterboden glücklich herabzubringen. 23. Steyr. Erste Aufführung der Messe in C von Dr. Anton Bruckner durch den Kirchenmusikverein in der Stadtpfarrkirche. Dieses Jugend= und Erstlingswerk — Bruck¬ ner komponierte es mit17 Jahren und es war seine erste Messe überhaupt — wurde vom Domkapellmeister I. Meßner in Salz¬ burg und Schuldirektor K. Schmidinger in Traun neu bearbeitet. Waldneukirchen. 30 Jahre sind ver¬ gangen, seit der große Volksdichter im

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