Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1929

307 Stand sie nicht auf, hob sie nicht bittend die Arme: „Denk', daß der, der Haß sät, Haß ernten wird, denk' an unsere Kinder!“ Ehe Michael Gründler wußte, wie es recht kam, half er seinem Feinde aus dem Moorgrabe * Als des Gründlers Frau begraben wurde, da wunderte sich das ganze Dorf: denn der Kottenbacher ging an der Seite des Gründler, sie gingen wie Freunde! SnGEIINEENNNLININLLIKINNINNIHINTHTAHIHIHHTHHAHANHEHHIHIEANHHHTKIINHILNHHHHETTNHHEEHNAHHENHAHHTHTNNEHNANTIEET Hoamfahrn. Wann da Tod amal sagt: „Ausspanna!“ dann hilft koa Kräutl, koa Bittn, ko Flehn, ausspanna hoaßts, obst willst oder nöt. Je schneller alst eahmdavon fahrn willst, desto eher hat er dih. Steigst auf an Berg, schmeißt er dihabi, willst eahm davon schwimma, taucht er dih unter. Vakriachst dih ins Bett, schliaft er nachi zu dir. Kurz und guat, neamd kimmt eahm aus und tat oans was da wöll. So is er a zu der Krauthuaber Nandl kemma. Netta a paar Tag hat sie sih ausrastn wolln, da is da Ripperlhans zu ihrins Bett einigschlofa und hat ihrs Lebenslicht ausblasen. „Gott trests und gib ihr die ewige Ruah, betn d'Hausleut. „Guat is, daß sihs überstandn hat, sagns, „is eh nimma schen auf da Welt heutzutag.“ D’Leich tragns ins Totenkammerl am Gottsacker, weil der Doktor so neugieri is und einischaun mecht, warum sei Medizin nix gholfa hat. „Hans! fahr gleih umi nach Adorf,“ sagt da Baur, „und sagts es ihrn Anvawandtn, daß d'Nandl gstorbn is und wias d'Leich*) habn wolln. Am selbign Nachmittag san richtig schan ihre zwoa Brüada und a etla Vedan und Moahman da. „Wo liegt denn d'Nandl?“ fragns. „Im Toten¬ kammerl,“ hoaßts. Vor den schwarn Gang tuan sih alli in Wirtshaus „zan goldan Gamsn“ a weng störka. 's Bier war frisch, da Landlbirnmost haupt¬ guat und da Zwöschbami fuchzehnjahri. Koa Wunda also, wann d'Trauerleut recht lusti und guat aufglegt worn san. Auf oamal fallt in Bruada Pold was ein. „Hets!“ sagt er, „wia wars denn, wann ma d'Nandl gleih mit hoam nahmatn? Brauchat ma übermorgn nöt nu amal umahatschn auf Kornau. Eingrabn sollt mas ja doh dahoam. Was tuats denn da herent alloa, dö arm Seel? „Recht hast,“ sagn olli. „Mitnehma toan mas.“ Obs an Wagn habn kunntn, fragns d’Wirtin. Sie hat koan, aber da Nachba danöbn hätt an kloan Automabüllast¬ wagn, vielleicht fahrat der. Er fahrt, da Nachba. Und nöt amal gar so teur kimmt dö Gschicht, wanns olli zamzahln. Auf dös aufi werdn gschwind nuh a etla Glasln austrunga, aft holns in Sarg mit da Nandl, nagln aa weng zua, bindn extra nuh a Strickl drum und fahrn a damit in oan Saus. Frei lusti gehts dahi. „Dö guat Nandl is e ihr Lebta nia so nobli gfahrn ins Hoamatdörfl, schad, daß s’ nix mehr woaß davan,“ sagns. Am andern Tag geht da Doktor ins Totnkammerl und find neamd. Fragt aft in Graber, wo denn d’Leich is? „In Kammerl liegts drin,“ moant da Graber. *) Begräbnis. 20*

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