Großreifling. An diesem Tage unter¬ nahm die TouristinElsa Gerger aus Klosterneuburg eine Partie über den Bären¬ sattel zur Ennstaler Hütte auf dem Tamisch¬ bachturm, wo sie in die Nordwand einstieg und in der Hälfte der Wand stecken blieb. Sie fand in einer Höhle notdürftigen Unterstand wo sie aber vor dem inzwischen eingetretenen Regen nicht geschützt war und volle 24 Stun¬ den ausharren mußte, bis ihre Hilferufe ge¬ hört wurden und am nächsten Tage ihre Ret¬ tung bewerkstelligt werden konnte. 21. Steyr. Herr Kommerzialrat Ing. Jose Reithoffer, Generaldirektor und Verwal¬ tungsrat der Gummi= und Kabelwerke Josef Reithoffers Söhne A.=G., Wien=Steyr, Ver¬ waltungsratder „Semperit“=Gummiwerke A.=G. in Wien, Vizepräsident der Steyrtal¬ bahngesellschaft usw., in Gmunden, wo er in einem Sanatorium weilte, um Besserung eines Herzleidens zu finden, plötzlich im 65. Lebensjahre verschieden. Die Leiche wurde zur Beisetzung in der Familiengruft nach Steyr überführt. Der Verstorbene war in Kommerzialrat Ing. Josef Reithoffer in Steyr=Garsten †. Wien geboren, kam in jungen Jahren nach Steyr, maturierte an der Oberrealschule da¬ selbst, machte nach Vollendung seiner Studien an der Technischen Hochschule in Wien Reisen ins Ausland und trat im November 1888 als Teilhaber in die Firma Josef Reithoffers Söhne in Steyr=Garsten ein, in welcher er viele Jahre als Chef zum Gedeihen des Unter¬ nehmens unermüdlich tätig war und dessen Aufschwung zu einem Weltunternehmen be¬ wirkte. Seinen Angestellten und Arbeitern war er ein gütiger, menschenfreundlicher Chef, der für humanitäre Zwecke immer eine freigebige Hand hatte. Sehr viel tat er für die Gemeinde Garsten, die ihn auch zum Ehrenbürger er¬ nannte. Als die Firma im Jahre 1923 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, über¬ nahm er die Stelle des Generaldirektors Sein Leichenbegängnis gestaltete sich zu einer großartigen ehrenden Trauerkundgebung. St. Peter i. d. Au. Als der 19jährige Pferdeknecht Josef Bachler vom Wirtschafts 277 besitzer Karl Hirsch mit einer Getreideladung über die Holzbrücke bei der Ofnermühle fuhr, brach ein morscher Teil der Brücke durch und der Knecht stürzte in den Zauchabach, in dem er von dem ihm nachstürzenden Pferde er¬ drückt wurde. 23. Großraming. Hochw. Herr Pfar¬ rer Kaltenberger nach langem, schwerem Leiden im 58. Lebensjahre gestorben. Er war im Jahre 1870 in Kaltenberg geboren, wurde 1896 zum Priester geweiht und wirkte schon vor Jahren als Kooperator in Großraming wo er 1916 als Pfarrer eingesetzt wurde. Vor¬ her war er auch unter anderem Kooperator in Windischgarsten gewesen. Er machte sich um die Pfarrkirche in Großraming durch An¬ schaffung neuer Glocken, Herstellung einer neuen Orgel und eines neuen heil. Grabes verdient Seitenstetten. An der Leopold¬ Franzens=Universität in Innsbruck wurde der Seitenstettener Benediktiner P Hieronymus Gaßner zum Doktor der Theologie und Philosophie promoviert Waidhofen a. d. Ybbs. Bei den durch das letzte Hochwasser notwendig gewordenen Uferschutzbauten am Schwarzbach brach beim Einschlagen eines Piloten das Gerüst, auf dem die Arbeiter standen und alle stürzten in das Bachbett. Dabei erlitt der Zimmermann Josef Schaberl so schwere Verletzungen, daß er, in das Krankenhaus gebracht, starb Strengberg. Das Anwesen Hiebl in der Hub, Eigentum des Michael Menin¬ ger, abgebrannt. Der Bruder des Besitzers erlitt dabei so schwere Brandwunden, daß er, in das Krankenhaus nach Enns überführt, da¬ selbst seinen furchtbaren Leiden erlag. 24. Steyr. Auch heuer wurde in der Schutzanstalt am Wieserfeldplatz das Namens¬ fest des hochw. Herrn Vorstadtpfarrers geistl. Rat Alois Schließleder, des Schutzherrn dieser segensvollen Anstalt, zum Anlaß ge¬ nommen, zu seiner Ehrung eine würdige Feier zu veranstalten, wobei es diesmal galt die glückliche Wiedergenesung des Herrn Pfar¬ — rers aus schwerer Erkrankung zu feiern. In der Kleinkinderbewahranstalt und Näh¬ chule am Wieserfeldplatz fand eine gleiche Feier statt. Für den verstorbenen Chordirektor Herrn Fritz Cloß in Steyr wurde725Herr Rudolf Pribitzer aus Altenmarkt im Ennstal zum Regenschori an den beiden Pfarrkirchenin Steyr bestellt. Sein Vater war ehemals Lehrer in Mühlbach bei Garsten, seine Mutter ist eine geborene Kopetzius aus Steyr. Der neue Regenschori war vor dem Kriege Mili¬ tärkapellmeister in Mährisch=Schönberg, später Regenschori in Graz und Kapellmeister in Murzzuschlag. Er trat am 1. Juli sein Amt in Steyr an, nachdem er schon am 24. Juni in den beiden Pfarrkirchen Steyrs bei den Hauptgottesdiensten die D=Messe von Mozart
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