Justizwache=Kontrollor Wolfgang Fineder in Garsten †. übte und dazu die notwendigen Werkzeuge besaß. Der Mörder gab als Grund seiner Tat angebliche Schikanen von seiten Fineders an, welche er sich nur einbildete, weil ihn Fineder bei verschiedenen Gängen, wie Wasserholen usw., vorschriftsmäßig häufig begleiten mußte. Kontrollor Fineder war in Grünburg geboren und diente seit 1899 bei der Justizwache in Garsten. Ein äußerst braver Familienvater, war er allseits hochgeachtet und beliebt. Selbst die Strafgefangenen in der Anstalt ehrten ihn als äußerst guten Vorgesetzten. Nach der Mordtat verlangten sie ungestüm die Aus¬ lieferung des Luttenberger, um ihn lynchen zu können. An der Bahre des Ermordeten trau¬ erten die Witwe und eine 18jährige Tochter, aber auch die gesamte Beamtenschaft der Strafanstalt und alle, die ihn kannten. Wolf¬ gang Fineder, der Mitglied der christlicher Gewerkschaft der Justizwachebeamten war, hatte nach einem Urlaub gerade wieder seinen Dienst angetreten und hätte in kurzer Zeit in den Ruhestand treten können. Der Mörder Franz Luttenberger, eine rohe, heimtückische Verbrechernatur, 1890 in St. Peter bei Graz geboren, war bereits 21mal vorbestraft, als er im Jahre 1914 zur Verbüßung einer sechs¬ jährigen Kerkerstrafe nach Garsten kam. 1919 entsprang er aus der Anstalt und trieb sich dann zwei Jahre unter falschem Namen herum, bis er endlich aufgegriffen und 1921 vom Landesgericht Linz wegen Verbrechens des vielfachen Diebstahles neuerdings zu acht Jahren schweren Kerker verurteilt und wieder nach Garsten überstellt wurde. Der Mörder hat sich am 29. April während des sonntägi¬ gen Gottesdienstes der Sträflinge durch Selbst¬ mord, indem er sich in seiner Zelle mit einen Schuhband erhängte, der irdischen Gerechtig¬ — keit entzogen. Das Leichenbegängnis des ein Opfer seiner schweren Berufspflicht ge¬ wordenen Justizwachekontrollors Wolfgang Fineder gestaltete sich zu einer großartigen, in Garsten wohl noch nie erlebten Trauerkund¬ gebung, an der außer der Beamtenschaft und dem Wachekorps von Garsten auch zahlreiche Justizwachebeamte von auswärts, Gendar¬ meriebeamte aus dem ganzen Bezirk und viel sonstige auswärtige Trauergäste, nebst den Vertretern der Behörden und Aemter von 261 Garsten und Steyr teilnahmen. Der hochwst. Herr Bischof Johannes Maria von Linz richtete an die hinterbliebene Familie ein tief¬ empfundenes Beileidschreiben. Neustift. Der Lehrer Herr Franz Friedrich an der dortigen Volksschule wurde zum Schulleiter in Gosau ernannt Weyer. Abschiedsfeier für den zum Stadtpfarrer in Wels ernannten hochw. Herrn Pfarrer und Dechant Josef Birgmann, der an der Pfarre Weyer nahezu volle vier¬ zehn Jahre als edler und hochgeschätzter Seel¬ sorger gewirkt hat. Unter ihm wurde die Marktkirche in Weyer renoviert, das neue Ge¬ läute angeschafft und eine neue Orgel aufge¬ tellt sowie das elektrische Licht in der Pfarr¬ +7 kirche 2 eingeleitet Dekanatsadministrator wurde Hochw. Herr Johann Heuberger, — Pfarrer in Losenstein. Die feierliche In¬ stallation des neuen Stadtpfarrers in Wels Hochw. Dechant Birgmann, hat am 22. d. M. stattgefunden. Micheldorf. Gründende Versammlung einer Ortsgruppe der Katholischen Frauen¬ organisation. St. Marien. Nachprimizfeier des neu¬ geweihten Priesters Hochw. Herrn P. Karl Rußmann, der sich der Mission in Afrika gewidmet hat, wo bereits Hochw. Herr Ru¬ benzer, seinerzeit Kooperator in St. Marien, tätig ist St. Florian. Ausstellung von allerlei Arbeiten unter dem Titel „Der Bursche in der freien Zeit“ veranstaltet vom Katholischen Burschenverein, die zeigte, wie der Bursche seine freie Zeit nützlich verbringen kann. St. Valentin. Herr Johann Seck¬ auer, Besitzer des Dauingergutes in Kirch¬ dorf, feierte in körperlicher und geistiger Frische seinen 90. Geburtstag. St. Valentin, Der Männergesang¬ verein „Einigkeit“ brachte mehrmals das historische Theaterstück „Kalchgruber, der Bauernadvokat“ zur Aufführung. Zur letzten Aufführung kam auch der Verfasser des Stückes, Herr Lehrer Lorenz Hirsch in Pregarten, zu Gaste. — Gründung des Spar¬ klubs „Weihnachtsfreude“, zu dessen Obmann Herr Franz Pickl aus Ströbitz, insg. Höfin¬ ger gewählt wurde. 94 neuge¬ Wolfsbach. Primizfeier des weihten Benediktinerordenspriestersvom Stifte Seitenstetten, Hochw. Herrn P Georg Mayr, Besitzerssohn vom Anwesen Rien in Planken, unter massenhafter Beteiligung der Bevölkerung der ganzen weiten Umgebung. Seit 39 Jahren gab es in diesem Pfarrorte keine Primizfeier. 16. Klaus. Dienstantritt des neu ernann¬ ten Schulleiters Herrn Plohberger, nach¬ dem diese Schulleiterstelle durch 25 Monate nur provisorisch besetzt war. Dem neuen Schul¬ leiter wurde eine freudenvolle Begrüßungs¬ feier veranstaltet.
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