Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1929

216 23. April. Dr. Rintelen zum steirischen Landeshauptmann gewählt. 24. und 25. April. Delegierten= und Gene¬ ralversammlung des Katholischen Volksver¬ eines für Oberösterreich in Linz. 25. April. Neuerliches Erdbeben in Ko¬ rinth, ebenso am 27. April. 26. April. Der ehemalige Diktator in Räte¬ Ungarn und sowjetrussische Agitator Bela Kun in Wien verhaftet. 28. April. Bei Trient ein Pulvermaga¬ zin in die Luft geflogen. — Schwere Stürme in Nordamerika 29. April. Stichwahlen zur französi¬ chen Kammer; ein Ruck nach rechts. — Schweres Unwetter in Deutschland, besonders am Rhein. Gemeinderatswahlenin Steiermark mit Ausnahme von Graz und Bruck a. d. Mur: Gewinn der Sozial¬ demokraten; Ausschreitungen in Andritz, wo die Sozialdemokraten die Mehrheit ver¬ — loren. Der Schweizer Dichter Heinrich Federer gestorben. Mai 1928. 1. Mai. Unbefriedigende Antwort Aegyp¬ tens auf ein englisches Ultimatum. Ver¬ — heerender Zyklon in Bulgarien. 2. Mai. Tsinanfu von den Südtruppen eingenommen; Zusammenstöße mit japani¬ chen Soldaten; die Japaner umgeben Tsingtau mit Abwehrtruppen. 3. Mai. Der japanische Ministerpräsident Tanaka übernimmt auch das Innenmini¬ terium. — Der ehemalige deutsche Botschafter in Petersburg, Graf Pourtalés, in Bad Nauheim gestorben 4. Mai. Heftige Angriffe des Abg. Ra¬ ditsch auf die Regierung Vukowitsch im Belgrader Parlament — Auf den russischen Handelsattaché in Warschau, Lizareff, wurde von einem Russen ein Revolveranschlag verübt. Lizareff erlitt einen Streifschuß, der Täter wurde verhaftet. — Neuerliche Erdstöße in Korinth. — Ungeheure Moorbrände in Holland 6. Mai. Riesenversammlung der rumänischen Bauernpartei in Alba Julia; ein Teil der Versammelten beginnt den Marsch auf Bukarest, der aber infolge mangelnder Führung bald in sich zusammenbricht In Prag trifft der neue päpstliche Nuntius Ciriaci ein. 8. Mai. Infolge der Verhältnisse in China Kriegsrat in Tokio. — Das Dreier¬ komitee des Völkerbundes begräbt die St. Gottharder Waffenschmuggelgeschichte 11. Mai. Obstruktion der Sozialdemokraten im Justizausschuß des österr. Nationalrates bei der Strafprozeßnovelle. — Stürmische Sitzung des Wiener Gemeinderates wegen der üblen Lage des Zillingdorfer Kohlenberg¬ werkes. Die Nanking=Regierung (Süd¬ china) ruft den Völkerbund wegen der drohen¬ den Haltung Japans in Schantung an; 20.000 Chinesen strecken in Tsinanfu die Waffen vor den Japanern 12. Mai. Erdbeben in Kleinasien. Schwere Erkrankung des deutschen Außen¬ ministers Dr. Stresemann an835Para¬ typhus. 13. Mai. Der ehemalige Bürgermeister von InnsbruckWilhelm Greil, einerzeit ein Führer der Freisinnigen, gestorben. — Ein¬ weihung des Kriegerdenkmals in St. Pölten. 14. Mai. Streik in Hüttenberg (Kärn¬ ten) bei der „Alpine 15. Mai. Große Petroleumgrubenbrände in Rumänien. — Heftiger Vulkanausbruch auf Java. 17. Mai. Der frühere deutsche Justizminister Dr. Heinze gestorben. (Lex Heinze gegen Schmutz und Schund.) — Vormarsch der Süd¬ truppen auf Peking. 18. Mai. Generaloberst Auffenberg¬ Komarow in Wien gestorben. 20. Mai.Reichstagwahlen in Deutschland. Die Sozialdemokraten werden die stärkste Partei, die Deutschnatio¬ nalen erleiden eine große Niederlage; unheim¬ liches Anwachsen der kommunistischen Stim¬ men. — In Langfierling bei Frei¬ tadt, O.=Oe., 21 Häuser abgebrannt. — In Wagra bei Perg, O.=Oe., 5 Häuser abge¬ brannt. — Hamburg durch eine Giftgas¬ explosion im Hafengebiet bedroht; 11 Tote. 21. Mai. Beginn des „Donez=Prozesses“ gegen deutsche Ingenieure in Rußland. Furchtbare Explosion in einem amerikanischen Bergwerk in Pennsylvanien; 154 Tote. — Rückzug Tschang=Tso=Lins von Peking nach Norden 23. Mai. Bombenattentat auf das italienische Konsulat in Buenos Aires; 14 Personen getötet, 16 schwer verletzt. — Erste öffentliche Probefahrt eines Raketenautos bei Ber¬ — lin. Die Fahne vom italienischen Konsulat n Innsbruck herabgerissen. — Nobile im Polargebiet verschollen. 24. Mai. Ende der sozialdemokratischenOb¬ struktion im Wiener Justizausschuß. Der Prozeß gegen die Elsässer Autonomisten der in Kolmar durchgeführt wurde, endetemit chweren Strafen, obwohl kein Schatten eines Beweises vorlag, daß eine Verschwörung be¬ tand. 25. Mai. Die jugoslawische Regierung ver¬ lautbarte, daß sie den sogenannten Nettuno¬ Vertrag mit Italien dem Parlament zur Genehmigung vorlegen werde. Sofort kommt es in Sebenico, Zara, Agram, Laibach und Belgrad zu leidenschaftlichen Gegendemon¬ strationen. 27. Mai. Tagung des Vereines für das Deutschtum im Ausland in Gmunden. — Salzburger Gauparteitag der Großdeutschen, bei dem gegen die Einheitsliste ge¬ sprochen wurde. Christlichsozialer Parteitag im Burgenland.

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