56 schule daselbst wurde der Titel Oberlehrer verliehen. 11. Steyr. Erstaufführung der Weih¬ nachtskantate „Der Stern von Bethle¬ hem, vertont von Josef Rheinberger, mit herrlichen lebenden Bildern, veranstaltet vom Kath. Volksbildungsverein in Steyr unter Mitwirkung des Christlichdeutschen Gesang¬ vereines und bewährter Musikkräfte im Kath. Gesellenvereinssaal. Die musikalische Leitung hatte Herr Chordirektor Friedrich Cloß inne, als Solisten wirkten hervorragend mit Frau Realschuldirektor Hilda Rimmer (So¬ pran) und Herr Prof. Dr. Fritz Doppler Baß). Die erklärende Einleitung sprach Herr Karl Presenhuber. Die lebenden Bil¬ der wurden durch die Herren Ferd. Schmi¬ dinger d. Ae. und Hermann Kletzmayr d. J. unter Mitwirkung zahlreicher Mitglieder der christlichen Vereine gestellt. Die prächtige Aufführung, welche einen glänzenden Erfolg erzielte, wurde am 12. d. M. wiederholt. 12. Steyr. Das Schloß Voglsang, seit 1909 im Besitze des Prinzen Ludwig von Sachsen=Koburg=Gotha, das zu einem herrlichen Fürstensitz ausgestaltet worden war, kam durch den finanziellen Zu¬ ammenbruch dieses Fürstenhauses infolge der allgemeinen Geldentwertung zur Zwangsver¬ steigerung. Zunächst kamen die Einrichtungs¬ und Wertgegenstände, bestehend aus den ver¬ schiedenartigsten Luxus=, Kunst= und Ge¬ brauchsgegenständen in einem Schätzwerte von weit über eine Milliarde, darunter sel¬ tene und kostbare Sachen, zur Versteigerung. Zur Versteigerung kamen zahlreiche Inter¬ essenten von auswärts, zumeist Händler, welche die hier aufgestapelten Schätze weg¬ chleppten. Die erste derartige Versteigerung vom 12. bis 14. Dezember hatte ein Erträg¬ nis von 130.000 S, eine darauf folgende zweite Versteigerung vom 4. bis 6. April 1927 ergab 81.000 S. Damit war der einstige Fürstensitz ausgeräumt. Für den 7. Juli d. J. war die Versteigerung des Schlosses samt Park und Nebengebäuden angesetzt worden, jedoch erfolgte hiezu kein Angebot, weshalb dieser Termin um sechs Monate verschoben wurde. 13. Steyr. Vom Schwurgericht wurde eine wegen Kindesmord angeklagte 26jährige landwirtschaftliche Dienstmagd aus Hinter¬ stoder, nachdem die Geschwornen die Hauptfrage mit 11 Stimmen verneint und nur die Eventualfrage auf Uebertretung der Geburtsverheimlichung mit 8 Stimmen bejaht hatten, zu 14 Tagen strengen Arrest verur¬ teilt, welche Strafe durch die Untersuchungs¬ haft als bereits verbüßt erkannt wurde 14. Pettenbach. Mittags wurde das Haus der Kleinbauerneheleute Heigl in Etzelsdorf von einem Brande heimgesucht, der es bis auf die Mauern einäscherte. Es wurde im Hause gerade Brot gebacken. 15. Steyr. Herr Anton Spatzen¬ egger, Kanzleidirektor bei der Staats¬ anwaltschaft, im 49. Lebensjahre gestorben Als eifriger Sänger betätigte er sich auch rüher lange Zeit, wie einstens seine Gattin auf den Kirchenchören in Steyr. Zuletzt war er ein eifriges Mitglied des „Liederkranzes St. Ulrich. Besonders verdient machte er sich durch seine Mithilfe beim Glockenweihefest und anderen kirchlichen Festen in St. Ulrich. 16. Steyr. Herr Franz Patzak, Sohn des ehemaligen Forstrates Patzak hier, hat an der Hochschule für Bodenkultur in Wien die Prüfung als Forstingenieur mit Erfolg abgelegt. 17. Unser allverehrter Oberhirte Bischof Dr. Johannes Maria Gföllner vollendete ein 60. Lebensjahr, welcher Gedenk= und Jubeltag in der ganzen Diözese herzlich mit¬ gefeiert wurde. Der hochwst. Herr Bischof ist zu Waizenkirchen geboren, aus welchem Orte auch Bischof Dr. Franz Maria Doppelbauer stammte, und empfing am 28. Oktober 1893 die Priesterweihe. In Rom oblag er den theo¬ logischen Studien und machte dort auch das Doktorat. Als Bischof Dr. Doppelbauer den Bau des Diözesanseminars Kollegium Petri¬ num vollendet hatte, berief er Dr. Gföllner, nachdem dieser ein Jahr als Kooperator an der Propsteipfarre Mattighofen, ein Jahr als Erzieher in der Familie des Erzherzogs Karl Stephan zu Pola und dann ein Jahr als Stadtpfarrkooperator in Wels gewirkt hatte, als Religionsprofessor an diese Anstalt. Von 1909 an wirkte er an der theologischen Lehr¬ anstalt in Linz, wo er als Pastoralprofessor der Nachfolger des zum Bischof ernannten Prof. Dr. Rudolf Hittmair wurde, dem er 1915 auch auf den Linzer Bischofstuhl folgte. Dem allverehrten Oberhirten kamen aus diesem Anlasse aus allen katholischen Kreisen des Landes Huldigungsadressen und Glück¬ wünsche zu. 19. Waldneukirchen. Feierliche Ein¬ weihung des neuen Gemeindehauses. Der Bau verdankt sein Entstehen der Anregung des dortigen Bürgermeisters und Landtags¬ abgeordneten Herrn Peter Mandorfer. der 20. Steyr. Dem Generaldirektor Firma Gummi= und Kabelwerk Josef Reit¬ hoffers Söhne in Wien, Herrn Ludwig Reithoffer, wurde der Titel Kommer¬ zialrat verliehen. 21. Neustift b. Gr. Nachdem der bis¬ herige Bürgermeister Herr Pius Gansberger und Vizebürgermeister Herr Matthias Horn¬ bachner aus Altersrücksichten ihr Amt zurück¬ legten, fand eine Neuwahl der Gemeindevor¬ stehung statt, wobei Herr Engelbert Auer, Besitzer des Kleinlehnergutes in Hofberg, zum Bürgermeister und Herr Michael Stub¬ auer, Besitzer des Schollergutes in Buch¬ schachen, zum Vizebürgermeister gewählt wurde.
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