89 8 8 NS (— # 90 J.2 Oe A □ C GSrez R 85 .— ∆20 Ta¬ .5 G 8 ∆.□ e Au 65 — L 8 3 80 8. U 8 S Feuer und Wasser in Steyr. Von Hermann Goldbacher. (Mit Illustrationen vom Hochwasser des Jahres 1899.) Wer, von der Ebene kommend, die Zusammenfluß, den Knoten, von dem sich grün und reich gegen Norden dehnt, lustig und froh das zweite, kleinere Band unvermittelt und raschen Schrittes an den wegflattert. Es ist aus einem anderen Rand des Abhanges hin neben das alte Gewebe, tiefdunkelgrün und lebendig, Taborkürmchen tritt, der vermag nur zerteilt es sich und vereinigt sich wieder, stumm und ehrfürchtig zu schauen und wirft Bauschen und rauscht ganz ver¬ zu bestaunen, was sich vor seinen über¬ nehmlich. Das ist die Steyr, das muntere, raschten Augen auftut. Kein Auge, undklare Wässerlein, von dem die Stadt da wäre es noch so geübt, ist imstande, all unten ihren Namen hat. die tausend Farben auf einmal aufzu¬ Inmitten dieser bewegten und ewig saugen, die da einherstürmen, nur lang¬ sich wechselnden Farbtöne atmet ruhig sam besinnt sich der Mensch und erkennt die alte Stadt. Dieser merkwürdige Kon¬ die alte Stadt, die da unten liegt mit trast zwischen der luftig gefärbten Um¬ ihrer farbenfrohen Umgebung. Wie eingebung, zwischen jenem unbeschreiblich Kleinod liegt sie eingebettet in grüne ommerlichen Farbenspiel einer gesunden Hügel und zwei grüne Bänder scheinen Landschaft und der still und ruhig da¬ darum geschlungen. Diese vielen, vielenliegenden Stadt scheint es zu sein, der grünen Farben! Doch behüte, kein ein¬ so tief in empfindsame Seelen zu greifen ziger öder, langweiliger Fleck läßt sich vermag und selbst nüchterne Alltags¬ finden. Wie ein meisterliches Aquarellmenschen zu rühren imstande ist. Diese liegt die Landschaft da, dort ein kühner, sogenannten „nüchternen Alltagsmenschen“ dunkler Strich, da ein sonniger Punkt, gibt es aber gar nicht! Das ist nur eine über allem ein feiner, duftblauer Hauch, jener vielen schlechten Phrasen, die in die klare Gebirgsluft unseres Landes. etzter Zeit unsere schöne deutsche Sprache Aber immer sind es die zwei grünen vergiften. Das, was wir an jenen Unglück¬ Bänder, die das Auge fesseln und alle lichen als nüchtern und alltäglich be¬ Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Da ist zeichnen, ist eine graue Haut, die unser das eine, scheint aus schwerer Seide zu harter Alltag jedem Menschen überzieht. sein, so majestätisch und doch nicht lang¬ Eine graue Haut, gebildet aus Sorgen weilig, so gesetzt und doch heiteren Sinnes und Kummer, Leidenschaften und merk¬ dahinziehend, die Enns. würdigen Veranlagungen. Bei dem einen Da unten, weit muß man sich über ist sie dünn, ein Schleier nur, beim an¬ die Brüstung beugen, sieht man den deren dicht und fast undurchdringlich. 63
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