Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1926

90 Hansl und Li. Von Helene Klepetar. Hansl und Li waren zwei ausge¬ dem Bahnhof zu. Zwei Kinder und setzte Kinder. Damit ist keineswegs ge¬ zwei Fräuleins stiegen die Hoteltreppe sagt, daß sich ihre resektiven Mütter hinauf und begannen sich häuslich einzu¬ wegen Kindesweglegung zu verantworten richten. Hansls Fräulein versuchte, ihm hatten. Alles vollzog sich in polizeilich den Reisestaub von Gesicht und Händen durchaus erlaubter Form. Eines Tages zu waschen und begegnete lärmendem fuhren vor dem etwas verwittertemWiderstand. Die Haferlschuhe stießen nach Badehotel der kleinen Sommerfrische allen Seiten aus. zwei Autos vor. Dem einen entstieg Li zog den Hut von der unwahr¬ Hansl mit seinem Fräulein, und der cheinlichen Fülle ihrer blonden Löckchen Hausdiener langte allerlei Gepäck herab, und sagte das eine Work: „Bub! darunter einen grünlackierten Sports¬ Während sie sich in ihrer Gummibade¬ wagen und ein rotangestrichenes Schaukel¬ wanne ruhig abseifen ließ, hörte sie pferd, die sich von der grauen Haus¬ nebenan Hansls Brüllen: „Slimm“, sagte mauer leuchtend abhoben. Bereits im sie, den Zeigefinger ausstreckend. Da flog Hoteleingang streifte Hansl das graue auch schon die Verbindungskür auf und Wettermäntelchen mit der Kapuze ab ein hochrot erhitztes Fräulein, den sich und stand in hirschledernen Höschen, träubenden zappelnden Hansl auf dem grauen Brustlat, weißen Söckchen und Arm zeigte sich. „Er will nicht!“ rief es nagelneuen Haferlschuhen da. „Söne verzweifelt der andern Bonne zu. Nun Suhe; sagte er dem herbeieilenden geschah ein Wunder: Hansl; sonst ein Portier einen Fuß entgegen haltend. Feind jeglicher Wasserprozedur, erblickte In dem andern Auto ging es etwas eine kleine Eva. „Komm!“ Lis Zeige¬ umständlicher zu. Eine schöne junge finger winkte. Eine Sekunde später saßen Mama strich sich das blonde Haar zu¬ die zwei kreischend und plätschernd in recht, band den Schleier fester, betupfte Lis Badewanne, und damit tat sich den ohnehin blühenden Mund mit dem beider Kinderparadies auf. Die beiden roten Lippenstift und gab dem „Fräulein“ Fräuleins befrundeten sich miteinander. noch die letzten Verhaltungsmaßregeln Hansls Fräulein erfuhr, daß Lis erstes Unterdessen wurden ein Miniaturhänge¬ Wort, noch ehe sie Papa und Mama koffer und Li auf den Kies des Vor¬ aussprechen konnte, „Auto“ gewesen platzes gestellt. Li in braunem Nappa¬ war, und Lis Fräulein wurde darüber mantel und Lederhütchen besah die neue unterrichtet, daß Hansls Eltern den ganzen Umgebung und entdeckte blitzschnell den Tag im „Geschäft“ waren. Die Eltern grünen Wagen, das rote Schaukelpferd beider Kinder trachteten, es ihnen an und Hausl in der Hirschledernen. Sie nichts fehlen zu lassen, wenn auch ohne streckte den Zeigefinger aus und rief persönliche Inanspruchnahme mittels be¬ „Da!“ Das Fräulein lief herzu, die zahlter Hilfe. Sicher wären sie sehr em¬ unge Mama winkte strahlend, und beide pört gewesen, wenn sie die erste Zeile Autos, das eine leer, das andere mit dieser Erzählung gelesen hätten. Und so seiner Insassin, rollten hintereinander wollte es das Schicksal, daß die beiden

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