Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1925

52 Haushamer Feld, was zwischen Vöckla¬ markt und Pfaffing is. Dort is g'nug für die vielen Leut. Und dort Platz sollen mir um Gnad' bitten. Und wer nit kummt, der gibt kund, daß er keine Gnad' nitwill, und dem sein Leben is — — — ver¬ verfallen ja, verfallen fallen sein Hof, Haus und Eigen, und sein Weib und seine Kinder gehören der Kriegsknechten, Ein Aufschrei erscholl. „Jesus, Jesus!“ schrie die Wirtin. Der Paumgartinger starrte mil großen Augen auf den Erzähler. „Das kann nit wahr sein,“ keuchte er, „das is nit wahr. „Ganz g’wiß is's wahr, so wahr da sitz',“ bekräftigte der alte i als Hammer. „I hab's selbsten gehört und — wohin du magst gehen überal kannst es auch von die Leut' hören, daß sie hingehen müssen.“ „Hingehen müssen?“ „Freilich. Soll eins, weilen er nit hingeht, sein Hof verbrennen und Weib und Kind schlachten lassen von dem Blutmenschen? I geh', was kann mir g'schehen?“ denn „Du gehst hin?“ „G’wiß und wahrhaftig, nickte der Hammer Da fiel die Tür ins Schloß. Die Männer fuhren auf. „Wer is' kommen? „Niemand, lachte der Marktrichter grimmig. „Aber zwei sein 'gangen. Sie schauten einander an. In der Spannung, die sie festgehalten hatte hatten sie nicht bemerkt, daß zwei leise zur Tür geschlichen und davon gegangen waren. „Die zwei Frankenburger.“ „Der Scheichl und der Neuhödl. „Sollen's davon sein,“ sagte der Wirk, „mir brauchen's eh nimmer.“ „Pfui Teuxel, die großmäulerter Angsthasen, rief der Hörleinsperger und spuckte aus. „Hört weiter,“ sagte der alte Hammer „Auch der Oberpfleger hat in Franken¬ burg ein Mandat austrummeln lassen Hab's auch selbsten g’hört. Mir sollen gehorsam sein, heißt's und er werd' gar niemand was nachtragen von dem, was am Sunntag vor der Kirchen is g'schehen. Er werd' auch keinen katholischen Geistlichen mehr in die Pfarr’ einführen.“ 67 „Das sagt er: „Ja, wahrhaftig, das sagt er. Und nichtenit soll uns geschehen, nur ge¬ horsam sollen mir sein. Das sagt er.“ „Leut'“ meinte der Marktrichter, schaut halt do' nit so schlecht aus. „es Leicht wölln sie einen Frieden machen mit uns. „Die! Nimmer!“ rief der Achaz. Aber auch der Paumgartinger sagte: „Es chaut nimmer so grimmig her. Nur dieDrohung ist höllisch. Der Hörleinsperger gab ihm recht: droht, damit wir uns sollen de¬ „Er mütigen. Der Paumgartinger stand auf: „I sagte er entschlossen. geh, 47 „Veit, rief sein Weib, „i bitt di', nit“. geh „Soll i mei' Haus verbrennen —— und du — lassen du, soll i — * mit dir g’schehen lassen „Geh' nit, beharrte das Weib. „I mein auch, daß mir gehen müssen, sprack der Marktrichter nachdenklich. „Da is ni zu spassen. Die Bayern und die Kaiserlichen und Haus, Feld, Weib und Kind. Manner, wer wird denn die Unschuld dem Bluthund preisgeben wölln? Der Hörleinsperger nickte heftig. „Was für Gemeinden sein auf'boten? fragte der Wirt. Der alte Hammer dachte nach. „Hübsch viel,“ sagte er. „Frankenburg, Vöcklamarkt, Frankenmarkt, Neukirchen, Schörfling, St. Georgen, Seewalchen und Gampern, wann mir recht is. „Das müssen mehr als sechstausend Mann sein, sagte der Marktrichter. „Sechstausend Mann können was ausrichten auf dem Feld Der Hammer hob behutsam den Finger: „Unbewaffnet, sagk's Mandat, unbewaffnet müßt's kummen. Wer Waffen.

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