9 29 Aba wia kimmt da Schächer da vom „Aber, Franz, was tuast denn“ Kreuz aba?“ rief die Dirn beim Fenster hinaus, als „Dös erzähl i dir später, kimm sie das hörte. „Du schlagst ja den rechten Franz, die Luft is rein, der Vater is Schächer mit 'n Steck'n und nit 'n grad schlaf'n ganga, a koa Bua kimmt Bachler Hansjörgl, du täuscht di ja, es nimmermehr, heut san ma sicher! is ja nur sei Huat und sei Mantel; Und der Franz ließ sich das nicht er hat eahm an erst umg’hängt, wia er'n zweimal sagen. Mit einem Sprung war an d' Stadelwand g'loant hat! er auf dem Fenster, mit einem zweiten „Richti ja!“ sagte der Großpichlei tand er in der Kammer. Die Dirn stellte Franz, der im Begriff, zu der Mirzl zu das Licht von ihrem Nachtkastel auf's gehen, den dunklen, federgeschmückten Fensterbrett und bevor die es ausblies, Gegenstand an der Wand für den Bachler iel ein Lichtstrahl unten auf eine Stelle Hansjörgl hielt und jetzt diesen auf den des Kreuzes vom Herrgotte, wo eine Anruf der Mirzl betastete. „Ja, meiner Tafel angebracht war, auf der die Worte Treu, dös is da rechte Schächer vom standen: Kreuz und hab 'n nach Huat und „Liebet euch und vermehret euch!“ Mank'l für'n Bachler Hansjörgl g’halt'n. G C Die Schlange. S Zum Hüttlein um die Mittagszeit Kroch täglich eine Schlange. Ihr gab dort eine holde Maid Schneeweiße Milch zum Tranke. S Da eines Tags im Myrthenkranz — Sah man die Jungfrau prangen. So lockend süß zum Hochzeitskanz Schon Flök' und Geige klangen. Und sieh! Durch all der Gäste Reih'n Kroch nun die Schlange schnelle, Trug auf dem Haupt ein Krönelein Aus Gold und Perlen helle. Das legte sie beim Hochzeitsschmaus Der Braut als Gabe nieder Und schlängelte zur Tür hinaus Und niemand sah sie wieder. Friedrich Moldaschl.
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