Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1925

27 er¬ is ja a fescha, schneidiger Kampl.“ — und so oft er ihn auf Armeslänge reichte, versetzte er ihm mit seinem Ochsen¬ „Na, das scho'“, sagte der Bursche, ziemer eins auf den Buckel, bis er endlich „aber das a so a nixnutziger Lumpis, dös einen Rachedurst gelöscht hatte, dann muaßt do a zuageb'n.“ kehrte er wieder zu der Mirzl ihrem Dem am Kreuz wurde ganz anders. Fenster zurück. „Na, dem hab i schen Es zuckte ihm schon in den Fingern hoamgleucht'“ sagte der Bursche keu¬ und die Galle stieß ihm ein Räuspern chend, als er wieder bei der Mirzl an¬ aus der Brust heraus. langte, „g’rennt is er, als wann zehn „Hat denn hiatt neamd g'räuspert?“ Teufeln hinter eahm her g’wesen war'n. fragte der Bursch. — „A, woher denn“ „Aber hiatt, Mirzl“ drängte der leugnete die Dirn, „a Maus is, die alleBursche, „hiatzt lass’ mi aba eini zu dir, Tag in da Dachrinn' umananda trabelt. — „Na, hiatzt hab i ma's verdient! Oder moanst gar, der Herrgott oder die hiatzt nu nit“, gab die Dirn schlau zu¬ zwo Schächer auf die Kreuza sand lebendirück, „hiatt kommt erst no da Gro߬ “— „Na, dös glaub' i scho' gar woar'n? pichler Franz und den muaßt ma no' nit“, gab der Bursch lachend zurück, vom Fenster vertreib'n, da muaßt wieder „der wird wohl nimmer lebendi, trotzdemdasselbe Theater spiel'n, wia beim Lehner daß der Herrgott selba is. Und die zwo „Da Großpichler Franz kimmt — Karl!“ Schächer, die zwo Lumpen, schon gar nit. a nu“ rief der Bursch kampflustig, „und Da hat a dei' Vata dö richtig'n Wachta da soll i 's a wieda so mach'n wia beim herg'stellt. Geh, Mirzl, lass’ mi heut' eini Lehner Karl! — „Ja, hau na nur recht zu dir!“ fest durch“ ermunterte die Dirn, „daß Die Dirn reichte ihm die Hand. er si's merkt, sunst steht a alli Tag am „Ah, wia das guat is“, seufzte der Bürsch, Fenster und gibt mir koan Ruah. „druck mi nit gar so, Dirndl, press’ ma „Na, der wird da wohl nimmer nit gar so die Händ, sunst magst makemma, Mirzl, den dresch i heut scho' mei Bluat auf amal siedat hoaß. I hab's so blau in Buckel, daß a's Fensterl¬ ja g’wußt, daß d' mi allweil a wenggeh'n wohl bleib'n lass'n wird. Kumm gern hast, aber z'sag'n hast das nia aussa, Mirzl, und bind mi wieda auf's traut, hiaßt verrat'n ma's deine Händ'. Kreuz auffi.“ I hab's ja g’wußt, daß d' in Bachler So kam die Mirzl wieder heraus Jörgl nit magst, den Lumpen, denund der Hansjörgl fing wieder an, ölendigen, den, wan i in nur amal da¬ zärtlich zu werden und zu betteln, daß wischen tat, 's Kreuz schlagat i eahmer nachher doch sicher in ihre Kammer du alter Lump, ab. Rechter Schächer, kommen darf. Die Dirn sagte ihm das steig aba vom Kreuz und bring ma inzu und brachte ihn glücklich auf's Kreuz Hansjörgl her.“ hinauf. hab'n“, sagte scho' Diesmal kam der zweite Fensterl¬ „Den kannst Hansjörgl oben am Kreuz mit verstelltergeher nicht so schnell. Es war schon eine Stimme, löste rasch mit den Händen diegeraume Zeit verstrichen und noch rührte sich nichts. Aber ein Gewitter war dafür im Maschen, dann sprang er vom Kreuz, packte den schon bereit gestellten Ochsen¬ Anzug. Dem Burschen wurde ein wenig ziemer und hieb auf den Buckel deszeitlang oben und ungeduldig rief er: vor Schreck ganz starr gewordenen Bur¬ „Na, Mirzl, der braucht a weng länger „Na, woaßt, er is schen los. „Laf, was kannst“, rief die wia da Karl.“ seine Hände los¬ Dirn dem Karl zu, soviel g'schreckt der Franz“ sagte die ist hinter dir. lassend, „der Antichrist Dirn, „und da kimmt er allweil hübsch spat, weil er woaß, daß da nimma viel Der Bursch ließ sich das nicht zwei¬ fensterln gengan. Aber lang kann er ohne umzuschauen, mal sagen und lief nimmer ausbleiben. was er nur konnte, der andere ihm nach

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