Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1925

23 anstalteten und vom geschmückten und den sogenannten „Ritterschlag“ von der beleuchteten „Höchsten“ mit mehr oder Hand des Schwimmeisters auf den Sitzteil weniger Erfolg ein „Salto rückwärts“ des Körpers erhielt, wodurch der Frei¬ ins Wasser wagten. Am glatten Baum schwimmer sozusagen zum Ritter des fuhren wir sicher, wie die Indianer am Wassergottes Neptun erhoben wurde Kanoe, hatten wir doch alle längstihre edle Diese Zeremonie wird auch durch den Bronzefarbe erworben und uns derart heutigen Schwimmlehrer Eisner, dem gestählt, daß wir bis tief in den Herbst Schwiegersohne Brameshubers, einem hinein, ja einmal selbst im Winter, den ebenso tüchtigen Meister des Schwimmens Sprung ins Wasser wagten. Die obligaten ausgeübt. Mit Stolz bringt der oder die 13 Grade, wenn die Fahne gehißt wurde Freigewordene das Schwimmzeugnis mil erschien uns daher warm zum „Eier¬ nach Hause und die noch Lernenden ver¬ sieden“ doppeln ihre Mühe. O, wir leben noch alle, von der ehe¬ Ein besonderes Leben kam in die maligen „Neptunia“, wenn auch nur mehr Schwimmschule durch die in den Neunziger¬ wenig noch heute in Steyr weilen. Diese aber jahren von dem Schreiber dieser Zeiler betrachten ihre schöne, alte Schwimmschule gegründete „Neptunia; einem aus wie ihre zweite Heimat, sonnen sich auf Studenten und sonstigen Gleichgesinnter springen, den herrlichen Holzgängen, bestehenden Schwimm=, Spring= und wenn auch nicht mehr so kunstvoll wie Tauchklub, der nach einem Lehrgang einst, in die grünen Wellen und freuen der Schwimmkunst eine große Tätigkei sich, daß jetzt, im Jubeljahre, wieder eine im Schwimmen, Springen und Tauchen junge Generation, vornehmlich Turner, entfaltete und auf schöne Leistungen blicker mit Feuereifer daran gehen, den edlen konnte. Wehe denen, die sich dem Schwimm= und Springsport zu hegen schrankenlosen Diktate der „Neptunianer und zu pflegen. nicht beugten! „Tümpfeln“ und „Katl¬ Die Oesterreichische Waffenfabriks¬ tränken“ war die wohlverdiente Strafe. gesellschaft aber, die ihren Arbeitern und Garoftkonnteman auch die „Neptunianer Angestellten samt den Kindern den Besuch an lauen Sommerabenden in der Enne ihrer schönen Schwimmschule so sehr er¬ von der Neubrücke bis zur Rederinsel leichtert und verbilligt, sei im Namen aller schwimmen sehen, auf alten Hutkrämpen begeisterten Anhänger und Freunde dieser Lampions montiert, von einer „Zille prachtigsten aller Schwimmanstalten ge¬ begleitet, welche das „Gwand“ nachführte beten, auch weiterhin keine Opferzu scheuen So mancher wird jener Mondnacht ge¬ und ihre tatkräftigste Fürsorge der immer¬ denken, wo wir in der sogenannten währenden Erhaltung und Ausgestaltung „Restauration“ das Namensfest unseres des uns allen so teuren und unersetz¬ verehrten Schwimmeisters (Ludwig) feier¬ lichen Jubelkindes zu weihen. ten um Mitternacht in Schwimmhosen und G. Goldbacher. Badetüchern einen „Geisterumzug“ ver¬ I'sam'verlaß.) und wird uns die Weil lang, „He, Dirndl“, moant neuli aft singen mir oans!“ der Franzl und lacht, „Auf di han i's obg'seh'n, „Wanns d'moanst“ sagt die Liesl, geh, wart mir auf d'Nacht! „nit uneben?), das Mit'n Singa gehl's wohl nit, Bei a Holerstaud'n mach'n mir i pfeif dir halt was. a Standerl, a kloans, H. Fraungruber. übel. 2) nicht 1) Stelldichein.

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