17 Die österreich. Gundestagung für Heimat¬ schutz in Stepr vom 9. bis 13. Juli 1924. aur i Von Prof. G. Goldbacher, Korrespondent des Bundesdenkmalamtes. Aal STE vr euen, B Als im Jahre 1912 (1921), Murau (1922), Innsbruck Iureeine kleine Schar heimat¬ (1923) wo der Heimatschutzgedanke sich 1 offiziell auswirkte und besonders in den begeisteter Männer da¬ beiden letztgenannten Städten in der Be¬ ranging, eine Vereinigung zu gründen, um völkerung begeisterten und werktätigen aus Liebe zu ihrer Vaterstadt, deren herrliche Wiederhall fand. künstlerische Bauweise zu schützen und neu entstehende Bauwerke vor den Verirrungen Da wagte es der Steyrer Verein, falsch verstandenen modernen Geschmackes den großen Wurf zu kun und die Ver¬ treter des Oesterreichischen Heimatschutzes zu bewahren, da fanden sie in der breiten Masse der Bevölkerung nicht nur in seine Mauern einzuladen. Niemals hätte es sich der einst so viel verlästerte kein Verständnis, sondern sie mußten Verein „Heimatschutz“ träumen lassen, Spott und Anfeindung aller Art über sich „ daß er durch diese Tagung buchstablich ergehen lassen. Es zeigte sich aber immer die ganze Bevölkerung ohne Unterschied deutlicher, wie notwendig eine solche Ver¬ des Standes und der Partei auf die einigung war und wie sich das Gute die Beine bringen und eine derart stür¬ eben nur langsam, aber mit unbedingter mische Begeisterung der Bevölkerung er¬ Sicherheit Bahn bricht, so gewann bald reichen werde, als es tatsächlich in den die allgemeine Ueberzeugung Raum, Tagen vom 9. bis 13. Juli der Fall daß Steyr, die besterhaltendste Stadt war. Es ist durchaus keine Uebertreibung, Oesterreichs in Bezug auf alte schöne Bau¬ wenn wir feststellen, daß diese Tagung weise, einen Verein für Heimatschutz in der Geschichte Steyrs mit goldenen haben müsse. Lettern verzeichnet werden muß für alle Gute Bauberatungen, die Er¬ Zeiten, und daß wir mit Freude sagen haltung des alten Steyrer „Kripperls“ dürfen: Der Heimatschutgedanke ist die Schaffung des allgemein bewunderten in überzeugendster Weise ins Volk Soldatenfriedhofes und nicht zuletzt eingedrungen. die Herausgabe des bis heute noch un¬ Es ist durchaus nicht der Zweck erreichten „Steyrer Führers“ nahmen dieser Zeilen, die Einzelheiten des Festes den Widersachern des Vereines rasch die hier zu schildern; das kann jederzeit in den Waffen aus der Hand. Mehr und mehr beiden Ortszeitungen, sowie in Linzer begannen sich in Oesterreich, seit dem es und Wiener Zeitungen aus diesen Ta¬ durch die einschneidende Verkleinerung gen nachgelesen werden; es handelt sich eindringlicher als früher auf den Schutz hier bloß darum, allgemeine Betrachtungen dieser kleinen Heimat angewiesen war, und Ergebnisse dieser Tagung aufzu¬ auch die maßgebenden Regierungsstellen zeigen. für Heimatkunde und Heimatschutz zu Im Großen und Ganzen zerfiel die interessieren und deren Belange zu fördern. Tagung in vier getrennte Teile: Vor¬ So kam es zu den Tagungen in Wien 2
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