Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1925

188 Todesanzeige. Mein geliebter Sohn ist von mir geschieden. Sanft ruhe seine Asche, die zu großen Hoffnungen berechtigte. Von der Straße: Eine Amme führt zwei reizende Baby spazieren. „Wunderbar, wie die Kleinen einander ähnlich sind!“ sagt jemand zu ihr. — „Es sind Zwillinge.“ „Und wo sind sie geboren?“ „Das eine in Budapest, das andere in Wien. Stilblüten. Es regnete so stark, daß es selbst den Enten im Wasser zu naß wurde. Wir machten einen reichen Fischfang. Die Fische mußten ordentlich Haare lassen. * (Aus einem Schüleraufsatz.) ... Der Kukuk mißbraucht die Gutmütigkeit anderer Vögel, indem er seine Eier nicht selbst legt, sondern sie von fremden Vögeln legen läßt und noch dazu in fremde Rester * (Aus einem Roman.) . . . Sie war tief gerührt. Sie suchte sich eine von Tränen freie Stelle in ihrem Taschentuch aus und weinte leise in dieselbe hinein. * Mit dem einen Arm hielt er die Besinnungslose über Wasser mit dem andern schrie er laut um Hilfe. * Der Zahn der Zeit, der schon manche Träne getrocknet hat.“ * Er folgte dem Glücksstern, der ihn durch sein ganzes Leben verfolgte. * Marcel ergriff den Arm des Maschinisten. Seine Hand war heiß wie die einer Lokomotive. Fatale Verwechslung. Ein Staatsmann ging mit seiner Frau zur Beichte. Die Frau beichtete zuerst, doch war der Priester, der schon sehr ermüdet war, in¬ zwischen eingeschlafen. Das Beichtkind hatte nichts mehr zu sagen und dachte, die Klänge der Orgel hätten sie verhindert, die Absolution zu hören, die ihr erteilt worden und zog sich zurück. Ihr Gatte trat jetzt an ihre Stelle. Dieser hörte den Priester schnarchen und fragte: „Sie schlafen, mein Vater? * — „Nein, Madame“! versetzte der Beichtiger emporfahrend; „ich schlafe nicht. Die letzte Sünde, deren sie sich angeklagt, war, daß Sie dreimal mit dem ersten Schreiber Ihres Gatten geschlafen. Diebe. Unter allen Dieben dieser Erde gibt es keine, die freiwillig das gestohlene Gut wieder zurückgeben, außer den — Herzensdieben. Aus dem Stammbuch. Ein Student überreichte seinem Professor sein Stammbuch mit der Bitte, sich auch darin zu verewigen. Beim Durchblättern fand der Professor viele Unsittlichkeiten darin und so schrieb er hinein: „Herr! erlaube uns, unter die Säue zu fahren.“

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