Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1924

Berlin hervor. — 15.: Die Franzosen be¬ etzten die Badische Anilinfabrik und die Höchster Farbwerke. — Die sogenannten proletarischen Hundertschaften wurden auf¬ gelöst und verboten. — 16.: Die Regierung brachte im Nationalrat den Gesetzentwurf betreffend die Neuorganisierung der Bündesbahnen ein. — 17.: Im Budget¬ ausschuß wurde die schlechte Lage der — Staatsbühnen eingehend besprochen. 18.: In der Frankfurter Pauluskirche wurde die Gedenkfeier für 1848 abgehalten, an welchem Tage vor 75 Jahren das erste deutsche Parlament eröffnet wurde. Bayern war nicht vertreten. — 19.: Der Südbahn¬ beamte Karl Still, welcher bei den Favoritner Krawallen schwer verletzt — wurde, starb. 20.: Premierminister Bonar Law überreichte dem englischen König sein Demissionsgesuch. —21.: Der englische Begutachter unserer Bahnen traf in Wien ein und begann die Konferenzen 22.: Der Dollar mit der Regierung. — tieg in Berlin auf 58.000 Mark. Die Friedensparität zwischen Mark und Krone war hergestellt. — Schatzkanzler Baldwin wurde vom König zum Premierminister er¬ nannt. —23.: Der größte Teil der Zeppelinwerke in Staaken wurde durch Feuer vernichtet. Durch die Explosion wurden vier Arbeiter verletzt. In Dort¬ mund und Gelsenkirchen brachein Kom¬ munistenaufruhr los, mehrere Tote und — 24.: Das Verletzte waren die Opfer: eine De¬ Ministerium Poincaré gab mission, Präsident Millerand weigerte sich dieselbe anzunehmen. — 25.: Die Wiener Sänger trafen in Berlin ein und wurden unter riesigen Ovationen begrüßt. Abends wurde zu Ehren des Wiener Volksgesang¬ vereines eine Empfangsfeier im Reichstag veranstaltet. —26.: Ein Riesenbrand zer¬ störte die Goldrahmenfabrik in Aschach a. d. Donau. Auf 20 Milliarden Kronen wurde der Schaden geschätzt. — Die Franzosen be¬ etzten die Reichsbankstelle in Essen und be¬ schlagnahmten 80 Milliarden Papiermark. 27.: Bei einem Straßenbahnzusammen¬ stoß in Speising wurden 14 Personen ver¬ letzt. — Bei den Kommunistenunruhen im Ruhrgebiet kam es zu Plünderungen und 63 Kämpfen, wobei es zahlreiche Tote und Verwundete gab. — 28. Der Reichsverband der deutschen Industrie richtete ein Me¬ morandum an den Reichskanzler, wonach die Industrie 200 Millionen Goldmark Garantie für 30 Jahre übernimmt. — In Gelsenkirchen wurde der Generalstreik durchgeführt. — 29.: Die österreichische Anleihekommission schloß mit Amerika, Belgien und Schweden ab. — 30.: Das deutsche Reichsdefizit pro 1923 betrug 12•4 Billionen Mark. — 31.: Der Expreßzug Tschita=Wladiwostok entgleiste auf einer Brücke und stürzte ins Wasser. 40 Rei¬ sende tot, über 100 wurden verletzt. —Die Deutschen Sozialdemokraten nahmen Stel¬ lung gegen den Garantievorschlag derIn¬ Die Petersburger dustrie. Oper Ver¬ brannte ab, wobei zahlreiche Tote und letzte als Opfer gemeldet wurden. Juni, 1.: In der Sitzung des Wiener Gemeinde¬ rates wurde die unveränderte Fortführung — des Krematoriums beschlossen. Eine Ein¬ mehrstündige Stromstörung hatte die und stellung des Straßenbahnverkehrs Stockungen in den Geschäftsbetrieben zur Folge. — Deutschnationale Eisenbahner —2.: Die drohten mit dem Streik. deutschen Sozialdemokraten nahmen Stel¬ lung gegen Dr. Cuno. — Unter den Ar¬ beitern im Ruhrgebiet entstand große Er¬ —3.: Die regung wegen der Teuerung. Franzosen gaben die Forderungen bekannt, — und zwar in Form eines Ulimatums. Infolge der Markkatastrophe versuchte man den Devisenhandel im Reich zu unter¬ binden. — 4.: Die Hauptverbände für Fremdenverkehr stellten einen Rückgang der Ausländerbesuche in Österreich fest und warnten die Vermieter der Sommer¬ frischen, zu hohe Preise zu verlangen. Der Erzbischof von Saragossa wurde auf 5.: 40.000 öffent¬ der Straße ermordet. — liche Angestellte demonstrierten vor dem Rathause und auf der Ringstraße gegen — In München begann die Regierung. der Hochverratsprozeß gegen die Putschisten. Kapellmeister Machhaus erhängte sich vor¬ 6.: Die Regierung schlug den her. Bundesangestellten die Abschaffung des Index vor. — Die Festspiele in Salzburg

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