60 wurde im Zusammenhang mit dem Zu¬ sammenbruch der Landsmannsbank ver¬ haftet. — 10.: Exzedenten störten die Vor¬ stellung der Nackttänzerin im Wiener Ko¬ mödienhaus mit Stinkbomben und Gummi¬ knütteln. — Im besetzten Gebiet wurden neuerdings mehrere Mordtatenan deutschen= Zivilpersonen verübt.—11.: Unter außerordentlicher Beteiligung der Arbeiterschaft fand am Wiener Zentral¬ friedhof die Märzfeier statt. Zwei Kränze der Sozialdemokraten wurden am Sockel des Denkmals niedergelegt. — Im Ruhr¬ gebiet wurden zwei französische Offiziere erschossen. Poincaré drohte mit energischen Strafmaßnahmen. — 12.: In Buer wurden drei Deutsche von den Franzosen ermordet, in weiterer Folge dieser Tat wurden noch ieben Deutsche getötet. — In allen Kohlen¬ gruben Mährisch=Ostraus brach der Streik aus. — 13.: 35 Häftlinge des Wiener Landesgerichtes II durchbrachen eine Mauer um fliehen zu können. — Der Dampfer „Benvenuto“ geriet durch Selbstentzündung im Hamburger Hafen in Brand. – 14.: Das Gesetz über die Warenumsatzsteuer wurde verlautbart. — Beim Untergang des griechischen Hafenschiffes im Piräus fanden 358 Menschen den Tod. — 15.: Es wurde bestimmt, daß die Ministerien für Außeres, Heerwesen und Verkehr in Österreich auf¬ gelassen werden. — 16.: Die Post= und Telegraphenangestellten drohten wegen Ent¬ ziehung der Regiekarten auf den Bundes¬ bahnen mit der passiven Resistenz. — 17.: Im Simmeringer Postamt Nr. 80 wurde die Postmeisterin von einem Räuber nieder¬ geschlagen und 23 Millionen geraubt. 9 Eine schwere Eisenbahnkatastrophe ereig¬ nete sich in der Nähe von Friemersheim auf der von den Franzosen betriebenen Strecke. Zahlreiche Tote und Verletzte. 18.: Der Sonderbündler Smeets wurde in Köln angeschossen, sein Sekretär ge¬ tötet. — 19.: Die passive Resistenz der Post=,Telephon¬und Telegraphen¬ angestellten setzte ein. — Der deutsche Reichstagsabgeordnete der kommunistischen Partei Höllein wurde in Paris verhaftet. 20.: In den Wiener Spitälern wurde mit Rücksichtnahme auf die Kranken die passive Resistenz eingeleitet. — Das Wiesbadener Theater fiel einer Brandlegung zum Opfer. — 21.: In der Sitzung des Wiener Gemeinderates wurden die kommunalen Abbaumaßnahmen gutgeheißen. —22.: Die Budapester Polizei ging gegen demon¬ trierende Metallarbeiter mit dem blanken Säbel vor, wobei zahlreiche Arbeiter Ver¬ letzungen erlitten. — 23.: In der franzö¬ sischen Kammer kam es zu Tumultszenen, deren Mittelpunkt Poincaré und mehrere kommunistische Abgeordnete waren. — 24.: Die Verhandlungen der Regierung mit den Vertretern der Bundesangestellten haben zur Einstellung der passiven Resistenz bei Post, Telegraph und Telephon geführt. 25.: Die Aussperrung der 45.000 Buda¬ pester Metallarbeiter wurde durch ein Kompromiß beendet. — 26.: In den Wiener Spitälern wurde die passive Resi¬ stenz beendet. — In der Reparationsfrage bereitete die internationale Arbeiterschaft eine Vermittlungsaktion vor. — 27. Der Gemeinderat von Innsbruck erteilte die Bewilligung zur Errichtung einer Spiel¬ bank. — Die große französische Tragödin Sarah Bernhardt starb im Alter von 80 Jahren. — 28.: Der Streik der Ange¬ stellten der jüdischen Kultusgemeinde wurde nachts nach langen Verhandlungen beigelegt. — Adalbert Sternberg wurde aus Wien und der ganzen Republik landes¬ verwiesen. —29.: Dem Eisenkönig Breit¬ bart wurde die Einreisebewilligung nach Budapest wegen Spionageverdachtes ver¬ weigert. — 30.: Bundeskanzler Dr. Seipel hatte eine Zusammenkunft mit Mussolini — Bei einem Eisenbahn¬ in Mailand. unglück in Gerolsheim (Ruhrgebiet) fanden 11 Personen, darunter sechs Deutsche, den Tod.— 31.: Um 2 Uhr Nachmittag setzte im steirischen Industriegebiet der General¬ streik ein. — Die Kraftwagenhallen der Kruppschen Gußstahlfabrik wurden von den Franzosen besetzt. Durch Sirenengeheul versammelten sich die Gewerksangestellten vor den Wagenhallen. Die Franzosen glaubten sich bedroht und gaben Feuer. Tote und Schwerverletzte blieben am Platze. Darauf zogen die Franzosen ab. —Die Franzosen zogen in Mannheim ein.
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