Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1924

enthüllt. — Die Betriebsräte aller Wiener Theater hielten eine Vollversammlung ab, in welcher sie Kundgebungen annahmen die die Theaterdirektoren auf den Ernst der Lage hinwiesen. — In Agypten wurde ein aufsehenerregender Fund gemacht. Der Forscher Lord Carnarvon entdeckte ein 3000 Jahre altes Königsgrab, jenes des Königs Tutankhamen, worin unermeßliche Schätze —4.: Frankreich und aufgespeichert waren. Belgien drohen Deutschland mit der Be¬ —Die Gräber setzung des Ruhrgebietes. des Wiener Zentralfriedhofes wurden in unverschämter Weise bestohlen. — 5.: Die „Bozner Zeitung“, das älteste deutsche Blatt Südtirols, ist im 82. Jahre ihres Erschei¬ nens eingestellt worden. — 6.: Das Aus¬ land stellte infolge der Ereignisse an der Universität die Spenden für dieselbe ein 7.: Das neue Mietergesetz wurde im Na¬ tionalrat angenommen. — 8.: Ein Schnee¬ sturm, der sich über Wien entlud, verur¬ sachte Störungen im Straßenbahn=, Tele¬ graphen= und Telephonverkehr. — 9.: Bei Stralsund stürzte ein mit vier Personen besetztes Flugzeug ins Meer, alle vier waren 10.: Das deutsche Angebot wurde tot. — auf der Ministerkonferenz in London ab¬ 11.: Der Nobelpreis wurde — gelehnt —Der Nansen zugesprochen. Fridtjof Ungarn auferlegte Teil an den Schulden der alten Monarchie beträgt sechs Milliarden 12.: In der Notendruckerei Goldmark. der Österr.=ungar. Bank wurden 13 Mil¬ lionen gestohlen. — Die Aufstellung eines bayrischen Staatspräsidenten, der vom Volke zu wählen ist, wurde im Verfassungsaus¬ schuß des bayrischen Landtages beschlossen. 13.: Die russische Abrüstungskonferenz — —Zwischen Nationalisten und scheiterte. Sozialdemokraten entstanden in Warschau schwere blutige Zusammenstöße. Vier Tote und zahlreiche Verwundete wurden gemel¬ 14.: Zwischen der Gemeinde Wien — det. und der christlichsozialen Partei entstand ein Kampf um die Inbetriebsetzung des Kre Der matoriums am Zentralfriedhof. — Brotpreis wurde um 50 Kronen herabge¬ 15.: Der Verein der Freiwilligen — setzt. Rettungsgesellschaft in Wien ist in Kraft getreten, zum Präsidenten wurde Polizei¬ 55 präsident Schober gewählt. — 59,703.000 Kronen wurden der Gemeinde Wien für gemeinnützige Zwecke, außer Lebensmittel, Bekleidungsgegenstände und Medikamente von Amerikanern, Schweden, Italienern und Wienern gespendet. — 16.: Der pol¬ nische Staatspräsident Narutowicz wurde anläßlich eines Attentates, das ein akade¬ mischer Maler auf ihn verübte, ermordet Der Mörder wie mehrere Mitschuldige wur den verhaftet. — Auch auf den bulgarischen Minister des Innern, Daskalow, wurden Bomben geworfen, doch blieb der Minister unverletzt, die Täter entkamen. — 17.: Der Bundesminister Schmitz verbot die Eröff¬ nung des Krematoriums und drohte, die¬ elbe mit Gewalt zu verhindern. Trotzdem wurde die Eröffnungsfeier unter Beisein vieler hundert Menschen in feierlichster Weise vorgenommen. — Professor Dr. Neu¬ mann, Vorstand der Wiener Universitäts Ohrenklinik wurde zu Vorträgen nach Spa¬ nien berufen. — 18.: Der Umbau der ersten Hälfte der Floridsdorfer Brücke wurde fer¬ tiggestellt. — Die letzten britischen Soldaten verließen unter begeisterten Kundgebungen der Bevölkerung den irischen Freistaat. 19.: In Turin kam es zu großen Zusam menstößen zwischen Faszisten und Kommu¬ nisten, wobei es zu Plünderungen und Brandstiftungen kam. — 20.: In Polen wurde der Bauernparteiler Stan. Woj¬ cziechowski zum Präsidenten gewählt. — Bei den Turiner faszistischen Tumulten wurden zehn Menschen getötet. Als Waffe wurde von den Faszisten auch Einflößen von Ri¬ 21.: Der Verwal¬ — zinusöl gebraucht. tungsrat der Wöllersdorfer A. G. beschloß gegen die Stimmen der Arbeiter und der Regierung die Betriebe stillzulegen. Morgan erklärte sich gegen die deutsche An¬ leihe. — 22.: Der steiermärkische Landtag spendete je 100 Millionen für Schaffung von Arbeitsgelegenheiten und für die Klein¬ Wegen des Rapallo=Ver¬ rentnerhilfe. — trages brach ein schwerer Konflikt zwischen England — Italien und Jugoslawien aus. stimmte den Zwangsmaßnahmen Frank reichs gegen Deutschland zu. — 23.: Gin Straßenbauabteilung des Bundesheeres baute in sechsmonatlicher schwerer Arbeit

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