So zechzen sie alle weiter, In der heimatlichen Veste Daß Humpen um Humpen verrann Kehrte wieder viel Freude ein, Und beglückwünschten den Streiter; Denn bei dem Willkommenfeste Da meldet ein Sänger sich an. Saß nun der Herr von Reichenflein. Ein Sänger her von der Reise Alles war fröhlich und heiter, In brauner Kapuze und Kleid, Bei dem köstlich funkelnden Wein Und sang zur Harfe dem Kreise Jedoch nicht wie ein Befreiter, Von der Frauen Liebe und Leid. Blickte der Herr von Reichenstein. Von der Liebe sel'gem Hoffen, „Was sieht euch an?“ fragten alle, Von der Frauen Opfer zum Mann, „Da ihr doch zufrieden sein könnt, Der Schloßherr eilte betroffen Und bei dem heiteren Mahle Ahnungsvoll zum Sänger heran. Euch die Frau das Leben verschönt!“ Und fiel dem Retter zu Füßen, vermissen, „Jawohl! Doch ich muß Nahm die harfenspielende Hand Den Retter aus sicherem Schlund, Und bedeckte sie mit Küssen; wissen, Wenn ich nur den könnte Da löste der Sänger das Band. Ich wollte ihm danken zur Stund!“ zurücke Warf die Verkleidung Verein, Und vor dem erstaunten Stand die Frau mit holdem Blicke, Als der Sänger von Reichenstein. Ludwig v. d. Enns. 2 — ELE 4 41 Ne S 15 eechhen 121
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