120 und vor allem das Buchdenkmal bei Weisen wir endlich hin auf das Großraming, jener merkwürdige Riesen¬ merkwürdige Naturschauspiel der schwim¬ granitblock inmitten der Kalkzone, dessen menden Insel im Almsee und auf Herkunft die geologische Wissenschaft seit die kulturgeschichtlich bedeutsamen soge¬ langem zu enträtseln sucht und die man¬ nannten Erdställe bei Sierning, so nigfachsten Theorien darüber aufge¬ sehen wir, welche Fülle von Naturdenk¬ stellt hat. malen uns entgegentritt, als wertvoller Vor industrieller Ausnützung sind Schatz und köstliches altes Gut unserer insbesonders zu bewahren der malerische schönen Heimat, die zu schätzen die edelste Ennsdurchbruch bei Großraming, der Aufgabe des denkenden Menschen ist. Pießlingursprung bei Windisch¬ Prof. Georg Goldbacher, Skeyr garsten und die prächtige Stromboding Korresspondent des Bundesdenkmalamkes. bei Hinterstoder. —4 Der Sänger von Reichenstein. Ein Liedchen will ich euch singen, Zum Sultan, zum Feind der Christen, Ein Liedchen von Liebe und Treu', Der war jedoch ein edler Mann Und in Erinnerung bringen, Und getäuscht durch Weiberlisten, Eine alte Sage aufs neu. Hörte er den Sänger gern an. Einst zog von den Rittern einer Der zur Harfe schönem Klange, Weit bekannt im Lande als Held, Der Frauen Lieb' und Treu' besang Christoph Haim, der Reichensteiner, Und so durch seinem Gesange Auch gegen die Türken ins Feld. Des alten Sultans Herz bezwang. Lieb Frauchen grämte sich bitter, Und sprach: „Meiner Gnaden Sonnen, Und sah aus mit traurigem Blick Bescheine dich mit Dank und Ehr', Tägiich vom Turm nach dem Ritter, Ich will reichlich dich belohnen, Denn schon kehrten Kämpfer zurück. Sprich, Sänger, was ist dein Begehr?“ Da kam ein Bote geritten „O, großer Sohn des Propheten, Und gab ihr zu wissen und kund, Und des Orienks heller Stern, Wie ihr Herr kapfer gestritten, Ich bitte, mir zu erretten, Trotz allem gefangen jetzund. Den Gefangenen, meinen Herrn!“ Daß er vor Schmerz möcht vergehen, „Nun,“ sprach der Sultan betroffen, Um seine ihm liebe Gemahl; „Du treuer Diener deines Herrn Daß er sie nicht mehr soll sehen, Deiner edlen Bitte Hoffen Bereite ihm bittere Qual. Sei gewähret dir von mir gern!“ Das hat ihr's Dasein verleidet; „Und kannst deiner Herrin sagen, Sie nahm ihre Harfe zur Hand Daß die Bitte Erhörung fand, Und reiste als Mann verkleidet, Daß ihr Gemahl in acht Tagen, Als Sänger ins türkische Land. Wieder betrikt sein Heimatsland!“
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