Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1923

68 mir im Haus ist zu End' — ich dank dir den Abenteuer in der Höhle starb der gar sehr, Bergmanderl! Gelang ich wohl Schwiegersohn des Försters an der Pest und hinaus eine Tochter folgte ihrem Gatten bald ins Jen¬ „Wüßt nicht, wie du den Weg anjetzt eits nach. Der Förster stand nun allein in noch fehlen könntest, meinte das Berg¬ der Welt, das Geld des Bergmännchens war männchen, ihn nicht verstehen wollend, und zu Ende und der Alte sah nun ein, „daß da jetzt die Faust des Försters sich öffnete, Geld doch nicht alles in der Welt fühlte es sich frei und ledig. Es stieß einen tue“, wie es das Bergmännchen gesagt hatte. Jubelschrei aus, machte sich eiligst davon Der alte Vollbrecht gab seinen Beruf und schon im nächsten Augenblick gewahrte auf und erhielt die Bewilligung, die Uhu¬ es der Förster hoch über sich auf einem hütte auf dem Fels draußen an der Steyr vorspringenden Stein an der Wand stehen. zu einer Klause umzugestalten und den Rest „Nichts für ungut“, rief ihm der einer Tage als Eremit in anschaulicher An¬ dankbare Förster als Abschied zu. dacht zu verbringen, wie es damals so viele „Gewiß nicht“, gab das Bergmännchen taten, die in der Welt Schiffbruch erlitten lachend zurück, „hast's aber nicht gar schlau hatten. 77 angestellt, mein Lieber Der alte Vollbrecht lebte noch gar „Was soll das heißen?“ fragte der manches Jahr und er bemühte sich nun, Förster, der nicht verriet, wo das Berg¬ kein noch so unbedeutendes Ding gering¬ männchen mit diesen Worten hinzielte und schätzend anzusehen, sondern dessen Zweck Unheil ahnte im Dasein zu erforschen und zu erlauschen „Des Menschen Sinn ist nur nach Dadurch wurde er gar bald ein Arzt von Gold und Geld,“ sagte jetzt das Berg¬ großem Ruf und gesucht und gepriesen weit männchen ernst und strich leise seinen langen hinauf und hinab in den schönen Gauen Bart, „das tut aber doch nicht alles der Steyr und der Enns. hättest du mich lieber gefragt, zu Saß er aber nach getaner Tagesmüh was das Kreuz in der Nuß ist, es allein auf dem Bänkchen vor seiner Hütte wäre dir, den Deinen, und für Euch Menschen und blickte hinab auf das herrliche Tal der alle besser gewesen! Sieh zu, was dein Geld Steyr zu seinen Füßen, dann strichen seine vermag! nun mageren und vom Alter ungelenken Sprach's und war verschwunden. Finger unwillkürlich und leise durch den Der Förster hatte nicht wenig ver¬langen, schneeweißen Bart und er ge¬ wundert diese Worte gehört, aber er nahmdachte längst entschwundener Zeiten. Dann sich nicht Zeit, über den Sinn derselben erwog er immer was höher zu schätzen und nachzudenken und durch das plötzliche ver¬ ür den Menschen nützlicher sei, Gold, schwinden des Bergmännchens besorgt und oder die Kenntnisvom Wesen auch dessen Rache fürchtend, beeilte er sich, aus des unscheinbarsten Dinges in der der Höhle zu gelangen. Natur, und immer wieder bewegten dann Der Schatz, den der Förster verlangt die Worte des Bergmännchens gar mächtig hatte, war nicht allzu groß, das Geld langte seinen nie rastenden Geist, der es doch nicht jedoch aus, Arzt und Arzneimittel zu be¬ zu erfassen vermochte, welchen Zweck es zahlen und die Kranke in ein milderes Klima von der Natur aus wohl haben zu bringen. Allein, wenige Wochen nachkönnte, das Kreuz in der Nuß! 0S 8 8

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