Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1923

61 ständig, da ein Teil nur unvollkommenMost wird zur Vergärung in Fässer gefüllt. zermalmt wird, und eine unvollkommene Damit die Gärung bald einsetzt und voll¬ Maische resultiert. Die Verwendung von kommen verlauft, ist es vorteilhaft, dem Mühlen und Quetschen ist daher vorzu¬ Obstmost Reinhefe zuzusetzen, der Obstwein ziehen. Der zermahlene Obstbrei, auch Troß wird sich dadurch auch rascher klären und genannt, kommt dann möglichst bald auf reintöniger schmecken. Waren die Früchte die Presse und wird abgepreßt. Man ver¬ reif und nicht sauer, so ist ein Zuckerzu¬ wendet bei der Obstweinbereitung mit Vor¬ atz nicht notwendig, dagegen wird in der teil Baumpressen, wo noch solche vor¬ Praxis bei der Obstweinbereitung häufig handen sind, oder von den Spindelpressen, ein Wasserzusatz gemacht, in der Weise, sogenannte Galgen= oder Oberdruckpressen daß man die Trebern beim Scheitern mit Riesenkirsche von V. Maschek, Turnau. oder hydraulische Pressen von Theo Seitz, Wasser anfeuchtet oder anspritzt, auch einige Wien, III., Estegasse 6, um die Be¬ Stunden stehen oder aufnehmen läßt und rührung des Obstmostes mit blanken Eisen dann erst wieder abpreßt, um die in den zu vermeiden, weil sich sonst leicht der Fruchtteilen noch vorhandenen Stoffe besser chwarze Bruch einstellt. Aus demselben auszunützen. Auch schmeckt der Obstwein Grund haben die Obstmahlmühlen ge¬ von saueren Früchten, mit Wasserzusatz wöhnlich auch Steinwalzen. Nach dembereitet, besser, harmonischer als ohne ersten Abpressen wird der Preßstock zer¬ Wasserzusatz. Die Menge des zusetzenden kleinert und nochmals abgepreßt und dieser Wassers bewegt sich zwischen 5 bis 20 Liter Vorgang, man nennt das „Scheitern“, zwei¬ pro 100 Kilogramm Früchte. bis dreimal wiederholt. Der so gewonnene

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