Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1922

Das Jahr 1922. besitzen heute aufgenommen. Eine Bedeutung Das Jahr 1922 ist ein Gemeinjahr mit fußenden diese auf willkürlichen Annahmen 365 Tagen. „Prophezeiungen“ nicht, da es bis jetzt un¬ möglich ist, das Wetter auf längere Zeit vor¬ Sogenannter Jahresregent ist der Mond. auszusagen. Als ständiger Begleiter unserer Erde hat Das Jahr 1922 ist insgemein mehr trocken der Mond jedenfalls sehon frühzeitig die Auf¬ und kalt als warm, daher selten fruchtbar. ist merksamkeit der Menschen erweckt. Der regel¬ Frühling: Der ausgehende März mäßige Wechsel seiner Lichtgestalten gab ein varm der April bis 25. trocken, danach kalt, ehr naheliegendes Mittel für die Einteilung der Mai hat anfänglich rauhe und kalte Tage, größerer Zeiträume und führte so auf den Be¬ o zwar, daß die Früchte in Gefahr stehen, zu griff der Woche und des Monats. Im Mittel erfrieren beträgt die Entfernung des Mondes von uns Sommer: Hat ziemlich viel Regen, von o 384.000 Kilometer oder ungefähr 60mal welchem die Erde doch nicht recht erquicket viel als der Halbmesser der Erdkugel. Einen wird. Das Heu und Getreide kann wohl ein¬ Umlauf um die Erde vollführt er in 27 Tagen gebracht werden, doch muß man sichnicht säumen. Stunden 43 Minuten. Nach dieser Zeit 7 Herbst: Erster Teil hat viel Regen und nimmt er wieder dieselbe Stellung zwischen zeitlichen Frost, wenn aber die Hälfte des Wetter den Fixsternen ein. Um aber wieder in dieselbe Oktobers vorüber ist, fällt trockenes Stellung zur Sonne zurückzukehren, braucht er ein, bis zum Anfang des Advents. Neumond etwas länger. Die Zeit von einem Winter: Nach dem schönen Herbste 29 Tage zum nächsten beträgt nämlich kommt zu Anfang des Dezembers der Winter 12 Stunden 44 Minuten, weil unterdessen die auf einmal, ist kalt und schneit bis in den Sonne in ihrem scheinbaren Lauf zwischen den Februar, der sich etwas gelinde anläßt, um Sternen etwas weitergerückt ist. Der Durchmesser die Hälfte ist er sehr kalt bis den 4. März, des Mondes beträgt 3582 Kilometer, also nur danach Sturmwind bis zum Ende. etwas mehr als den vierten Teil von dem der Erde; seine Masse ist nahe gleich dem achtzigsten Finsternisse. Teil der Erdmasse. Dementsprechend ist die (Zeitangaben in mitteleuropäischer Zeit.) Fallgeschwindigkeit und das Gewicht der Körper auf seine Oberfläche viel geringer als bei uns. Im Jahre 1922 finden keine Mond¬ Wegen seiner im Verhältnis zu anderen Himmels¬ insternisse statt; von den beiden Sonnen¬ körpern nur geringen Entfernung gehört der en ist die erste in Mitteleuropa sichtbar. insterni Mond zu dem am besten erforschten himmlischen Ringförmige Sonnenfinsternis 1. Objekten. Die Beobachtungen seiner Oberfläche am 28. März 1922. Anfang der Finsternis haben gezeigt, daß wir hier einen ausgestorbenen überhaupt am 28. März 1922 um 11 Uhr Weltkörper vor uns haben, der keine Luft, 1•2 Minuten vormittags. Anfang der zentralen kein Wasser und deshalb auch kein organisches Finsternis am 28. März 1922 um 12 Uhr Leben mehr besitzt. Interessant sind die eigen¬ 9·0 Minuten nachmittags. Ende der zentralen tümlichen, meist kraterähnlichen Gebirgsforma¬ Finsternis am 28. März 1922 um 4 Uhr tionen. Aus der Messung der Schattenlängen 4 Minuten nachmittags. Ende der Finsternis findet man Bergeshöhen, die den größten der überhaupt am 28. Marz 1922 um 5 Uhr Erde sehr nahekommen. Da der Mond uns be¬ 9•2 Minuten nachmittags. ständig dieselbe Seite seiner Oberfläche zukehrt Die Finsternis ist sichtbar in Mittel= und muß er sich in derselben Zeit, in der er einen Süd=Amerika (mit Ausnahme der Süd pitze), um Umlauf um die Erde vollführt, einmal im Atlantischen Ozean, in Europa (die eine Achse drehen. Daher steht für einen Ort Nordhälfte von Norwegen und Schweden aus¬ Erden¬ auf dem Monde die Sonne durch 14¾ in genommen), in Nord= und Zentral=Afrika, tage über dem Horizont und ebensolange herrscht der Kleinasien und Arabien. Die Zone dort die Nacht. Die Erscheinungen der Ebbe ringförmigen Finsternis verläuft und Flut auf der Erde haben ihren Grund etwas südlich vom Amazonenstrom über die in der Anziehung des Mondes. Wenn bei einem Südspitze der Halbinsel Sinai bis gegen Basra. Neumond der Mond gerade an der Sonnen¬ Für Wien ist nur eine partielle scheibe vorüberzieht, bietet sich uns der Anblick Bedeckung des südlichen (unteren) Drittels der einer Sonnenfinsternis, während es zur Zeit Sonnenscheibe zu sehen; Beginn 2 Uhr 27 Mi¬ eines Vollmondes vorkommen kann, daß der nuten nachmittags, größte Phase (0•36 Sonnen¬ und Mond in den Erdschattenkegel eintaucht durchmesser) 3 Uhr 34 Minuten nachmittags, eine Mondesfinsternis eintritt. Ende 4 Uhr 35 Minuten nachmittags. Totale Sonnenfinsternis am 2. Jahrescharakter und mutmaßliche Witterung. 21. September 1922. Anfang der Finsternis überhaupt am 21. September 1922 um 3 Uhr Die folgenden Angaben werden aus alter 4·3 Minuten vormittags. Anfang der zentralen Gewohnheit von den meisten Kalendern noch

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