99 wurde strenge geprüft und begutachtet. lade“ versammelt, um die Freigesproche¬ Der Zöchmeister erhebt sich und unter nen zu begrüßen und unter mancherlei Zeremonien in ihre Gemeinschaft aufzu¬ andachtsvollem Schweigen wendet er sich zu den Lehrlingen, sagt ihnen, daß sie nehmen. Der „Gesellenvater“ hielt ihnen nunmehr in den Gesellenstand tretend, noch mancherlei vor, was sie sich wäh¬ für ihren Meister tüchtig arbeiten und rend ihrer Lehrzeit zu Schulden kommen ließen, lobte den einen, tadelte den an¬ ihm keine Schande machen mögen. Seine 720 □ E Derh „Willkomm“ (Aufnahme von Ing. Josef Heindl.) Ansprache, die noch mancherlei weise Leh¬ deren, doch löste sich schließlich alles in ren enthielt, endete mit den Worten: bestes Wohlgefallen auf. „Ihr seid mit heutigem Tage aufgenom¬ Nachdem in die „Gesellenlade“ aber¬ men in die ehrsame Zunft der Messerer!“ mals 4 Gulden gezahlt waren, holte der Der Zöchmeister reichte hierauf jedem die „Vürgeselle“ nach der Lehre des Ge¬ sellenvaters den mit Wein gefüllten Hand, die Meister der freigesprochenen Lehrlinge zahlten 4 Gulden als Frei¬ „Willkomm“ und kredenzte ihn den spruchgeld und dann wanderten die Glück¬ Freigesprochenen. Der „Willkomm“ war lichen in die Herberge. Dort waren schon das wertvollste Prunkstück der Zunft: ein hohes, kelchförmiges Gefäß aus Sil¬ alle Gesellen „vor der offenen Gesellen¬ 133
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