Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1918

244 im Spitale zu Rottenmann Franz Eibl, Schaffner bei der Staatsbahn, Betriebs¬ amt Steyr, im Alter von 42 Jahren. 10. * Die Silberne Tapferkeitsme¬ daille 1. Kl. wurde dem Leutnant i. R Benjamin Kotarba und dem Einj.¬ Freiw. Patrouilleführer, Titularunter¬ jäger Josef Weißmann, beide des 30. F9B., verliehen. Der hochwürdigste Bischof traf in Begleitung des Geistlichen Rates bischöf¬ lichen Sekretärs Josef Zierer am Staats¬ bahnhof in Steyr ein und begab sich nach Gleink, um im Collegium Petrinum anläßlich des Semestralschlusses der Ver¬ teilung der Zeugnisse anzuwohnen. In Garsten fand das Begräbnis der 77jährigen Aufsehersmutter Jul. Kron¬ steiner statt. #An diesem Tage fand Franz Pinsker, Fahrradhändler und Mecha¬ niker in Linz, als Vormeister bei einer Scheinwerferabteilung den Heldentod. Der im Alter von 41 Jahren Gefallene war einSohn der Gemischtwaren¬ händlerin Rosa Pinsker in Steyr, Wehrgrabengasse. 11. * Dem vor dem Feinde ge¬ fallenen Leutnant i. R. Leop. Wernd wurde das Militärverdienstkreuz 3. Kl. mit der Kriegsdekoration verliehen. Bei der stattgehabten Musterung der in der Waffenfabrik beschäftigten Land¬ sturmpflichtigen des Geburtsjahrganges 1899 wurden 46·8 Prozent der Vor¬ geführten für geeignet befunden. — Von den in der Waffenfabriksfiliale Letten Beschäftigten waren 66·6 Prozent ge¬ eignet. — Weiters wurden aus dem Ge¬ richtsbezirke Weyer 55·3 Prozent und aus den Gerichtsbezirken Steyr und Krems¬ münster zusammen 54·7 Prozent für ge¬ eignet befunden. An diesem Tage starben in Steyr: Marie Schoiber, Fabriksarbeiters¬ gattin, im Alter von 46 Jahren, Rosina Greiner, Fabriksarbeitersgattin in ihrem 32. Lebensjahre, Joh. Haider Fabrikwächter im Objekt 3 der Oesterr. Waffenfabrik, im Alter von 76 Jahren und Gustav Danzberger, Gasthaus¬ besitzerssohn, im 18. Lebensjahre. Infolge der anhaltendenKälte (20 Grad Celsius) stiegen die Kohlenpreise geradezu schwunghaft. 100 Kilo Kohle, welche am 19. September 1916 (Brüxer Kohle) 2 Kr. 54 H. kosteten, stiegen der¬ art, daß man für 100 Kilo (deutsche Kohle) an diesem Tage 13 Kr. 50 H und 3 Kr. 20 H. Zufuhr zahlen mußte Da Mangel herrschte, waren Holz und besonders Kohle kaum zu beschaffen. Februar. An diesem Tage wurde in Ternberg Antonia Hirtenlehner, Maurermei¬ tersgattin, zu Grabe getragen. Die Ver¬ storbene hatte ein Alter von 67 Jahren erreicht 12. Durch die mit diesem Tage in Kraft tretenden Verordnungen des Amtes für Volksernährung wird für die Be¬ völkerung der Stadt Steyr die bisher mit 1 ¼ Kilogramm für den Kopf und für einen Zeitraum von 4 Wochen fest¬ gesetzt gewesene Verbrauchsmenge an ver¬ steuertem Zucker auf 1 Kilogramm für den Kopf auf den Zeitraum eines Ka¬ lendermonates herabgesetzt. An diesem Tage starben in Steift: Georg Brandner, k. k. Unterbeamter i. P., im Alter von 64 Jahren und Katharina Traunfellner, Viktualien¬ händlerin, im Alter von 76 Jahren. 945 In Untergrünburg starb I. Winkler, Kaufmann, im 67. Lebensjahre 13. * Der 29jährige Hausbesitzers¬ sohn Johann Seklehner aus Dambach erlitt bei der Ablösung der Feldwache einen tödlichen Brustschuß. An diesem Tage starb in Steyr Barbara Prevratil, Hebamme und Waffenfabriksarbeitersgattin, in ihrem 56. Lebensjahre. In der Pfarrkirche in Garsten fand die Trauung desFranz Reitter, Fabriksarbeiter, mit der in Sarning wohnenden Privaten Ros. Wolfinger statt. Das Bauernhaus des ermordeten MaurermeistersMoser, vulgo „beim Rausch in Mühlbach“ ging durch Kauf in den Besitz des Michael Schmid¬ taler aus Lausa bei Losenstein über. Es starb an diesem Tage in Steyr Johann Müller, Schlosserlehrling, im Alter von 19 Jahren und Elisabeth Zeller, im 79. Lebensjahre. Konzeptspraktikant Dr. Leo Tich¬ telin Steyr wurde zum Statthalterei¬ konzipisten ernannt. + Erschütternd wirkte die 15. Trauerkunde, daß Josef Kaiplinger, Zuckerbäcker in Steyr, plötzlich gestorben ist. Die Kriegsverhältnisse beriefen auch ihn zum Landsturmdienste, zuerst mit der Waffe, dann zum Dienste ins Reserve¬ spital in Steyr, bis er zu Kanzleidiensten beim Automobilfabriksbau kommandiert wurde. Die strengeren Anforderungen des Militärdienstes gingen auch an ihm nicht spurlos vorüber, umsomehr, als er ohnedies etwas herzleidend war. Wie er ich als tüchtiger Geschäftsmann des besten Ansehens in weiten Kreisen erfreute. so gewann er auch im persönlichen Verkehre

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