Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1918

232 19. Bei der Verwaltungsratssitzung derPfandleihanstalt in Steyr wurde an Stelle des verstorbenen Otto Payrleithner zum Präsidenten Leopold Köstler und zur Ergänzung des Ver¬ waltungsrates Viktor Ortler in denselben gewählt. Dr. Julius Baron von Bischoffs¬ hausen, Oberleutnant i. E. in Bad Hall, wurde außertourlich zum Rittmeister befördert. 20. Es starb an diesem Tage Th. Wurzer, Hausbesitzersgattin in Lahrn¬ dorf und in Garsten verschied Josef Inselsbacher, Kriegsinvalide, im Al¬ ter von 31 Jahren — Ferner starb Agnes Pranzl, Bäuerin am Kienauer¬ gute in Kienberg, im 55. Lebensjahre. An diesem Tage starben in Steyr: Marie Recknagel, Fabrikschlossersgat¬ tin, im Alter von 29 Jahren, Karl Schicker, Werkzeugschlosser der Oesterr. Waffenfabrik i. P., in seinem 73. Le¬ bensjahre und in Sierning starb Joh. Huberlehner in seinem 77. Lebens¬ jahre. Die Ehrenmedaille für 40jährige treue Dienste wurde zuerkannt dem Jo¬ hann Klamicer und Georg Baum¬ berger, Maschinenarbeiter und Matth. Preitler, Werkzeugdreher in der Oest. Waffenfabrik in Steyr. Unter Beisein einer sehr großen Volksmenge wurden in Sierning zwei Glocken vom Pfarrturme befördert, uzw. die Zwölfuhr und die Elfuhrglocke. Die beiden wurden gegossen im Jahre 1862 von Johann Michael Peteler in Steyr. Die größere hat ein Gewicht von 1270 Kilo mit einem Durchmesser von 130 Zentimeter und die zweite hat einen Durchmesser von 110 Zentimeter und ein Gewicht von 775 Kilo. 21. An diesem Tage fand eine Sitzung des der Verwaltungsrates Steyrtalbahngesellschaftstatt, zu deren Eröffnung Präsident Millner dem verstorbenen Vizepräsidenten Franz Lang einen tiefempfundenen Nachruf hielt. Bei der erfolgten Neuwahl eines Vizepräsidenten wurde Bürgermeister I. Gschaider einstimmig gewählt. Zum Vor¬ itzenden der Disziplinarkommission wurde der Verwaltungsrat Gemeinderat Franz Kirchberger gewählt. In Bad Hall starb an diesem Tage Dora Mitter, Tochter des Bürger¬ meisters Moritz Mitter, im 21. Lebens¬ jahre. An diesem Tage starb Dr. Leopold Wenger, Stabsarzt und Kommandant des Reservespitales in Steyr, im Alter von 57 Jahren. Der Verblichene übte Dezember. vor dem Kriege seine ärztliche Praxis in Urfahr aus und genoß in weiten Kreisen das Ansehen eines tüchtigen und menschenfreundlichen Arztes. Dem Re¬ ervespitale in Steyr stand er seit dessen Errichtung als Regimentsarzt und Kom¬ mandant vor Bei der Marktsparkasse in Grünburg wurden rund eine halbe Million Kronen 5. Kriegsanleihe gezeichnet. 22. Vor 700 Jahren erfolgte die feierliche Bestätigung des Ordens des hl. Dominikus. Dieses 700jährige Jubi¬ läum des Dominikanerordens ist des¬ wegen dankbar gedacht, weil derselbe von 1472—1522 und von 1626—1785 auch in Steyr eine segensreiche Wirksamkeit ent¬ faltete. Noch heute heißt die 1865 den PP. Jesuiten übergebene Kirche am Stadtplatze im Volksmunde die „Domini¬ kanerkirche Der Deutsche Kaiser hat dem Re¬ gimentsarzt Dr. Franz Widhalm für Verdienste um das Deutsche Rote Kreuz die Königlich=Preußische Rote=Kreuzme¬ daille 3. Kl. verliehen. — Das Militär¬ verdienstkreuz 3. Kl. mit der Kriegsdeko¬ ration wurde dem Leutnant i. R. A. Pfefferl des 10. F3B., aus Steyr verliehen. — Feldwebel A. Luft, Gast¬ hausbesitzer in Stein, der schon die Sil¬ berne Tapferkeitsmedaille 1. und 2. Kl. besitzt, wurde neuerdings mit der Sil¬ bernen Tapferkeitsmedaille 2. Kl. ausge¬ — zeichnet. Der Schlossermeisterssohn R. Gast aus Steyr erhielt die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Kl. und Korporal Franz Kastner, früher in Steyr, die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. und 2. Klasse. Der ehemalige Zöglina des Col¬ legium Petrinum in Gleink, Martin Maißrieml, wurde von einer Lawine in eine Schlucht gerissen. Seine Leiche konnte nicht geborgen werden. 23. Auf dem Bahnhos in Garsten trug sich ein schreckliches Unglück zu. Der 58jährige Eisenbahnschlosser und Wagen¬ revisor bei der Steyrtalbahn Josef Lack¬ ner, kam beim Verschieben des Per¬ onenzuges zu Fall und erlitt derart chwere Verletzungen, daß er diesen er¬ legen ist. 24. Infolge der Unmöglichkeit, den für den Landtabak erforderlichen Roh¬ stoff in ausreichender Menge zu beschaf¬ fen, hat sich die Monopolsverwaltung zu einer Streckungsmaßnahme genötigt gesehen. Die Streckung erfolgt durch Bei¬ gabe einer geringen Menge von Ersatz¬ stoffen. Der Erfolg der Zeichnungen für die 5. Oesterreichische Kriegsanleihe hat

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