Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

372 zog den bereits leblosen Knaben aus der drei Meter tiefen Grube heraus. Die Verordnungen über die Zuschlä¬ gezu den direkten Steuern sind verlautbart worden. Freigelassen vom Zuschlage werden die Hauszinssteuer und die Besoldungssteuer. Der Zuschlag zur Einkommensteuer läßt die Einkommen unter 3000 Kr. frei. — Bei der Er¬ werbsteuer beträgt der Zuschlag 100% bei der 1. und 2. Klasse, 60% bei der 3. und 4. Erwerbsteuerklasse; die in die Erwerbsteuerklasse nicht eingereihten Er¬ werbsteuerpflichtigen haben 100% oder 60% Zuschlag zu entrichten, je nachdem dieSteuerjahresschuldigkeit 300 Kr. — Zur Erwerb¬ übersteigt oder nicht. teuer nach dem 2. Hauptstücke kommt ein Zuschlag von 20% und bei Erwerbs¬ gesellschaften mit einer 6% übersteigen durchschnittlichen Verzinsung ein Renta¬ bilitätszuschlag von 30 bis 80% der ordentlichen Steuer mit Ausschluß der — Bei der Grundsteuer be¬ Zusatzsteuer. trägt der Satz 80%, bei der Rentensteuer 100%, ebenso 100% bei der Tantiemen¬ Der Ertrag des Kriegs¬ abgabe. — zuschlages wird auf etwa 200—210 Mil¬ lionen geschätzt: 84 Millionen der Zu¬ schlag auf die Einkommensteuer, 42 Mil¬ lionen bei der Grundsteuer, 29 Milli¬ onen bei der allgemeinen, 39 bei der besonderen Erwerbsteuer, 12 Millionen der Zuschlag zur Rentensteuer, 3 Milli¬ onen aus dem Zuschlage zur Tantie¬ menabgabe. Der Bau der Automobilfabrik in Steyr wurde an die Firma Brüder Grünwald, Stadtbaumeister in Wien vergeben, die unter anderen bedeutenden Bauten auch den viele Millionen ko¬ tenden Bau der Bahn Knin—Ogulin durchführte. Es heiratete der Oberbauarbeiter bei der Staatsbahn, Leopold Hager, Be¬ sitzer des Ortbauernhäusls in Gro߬ raming die bei seinem Bruder bedienstete Maria Schifftallner, eine Tochter der „alten Tallnermeisterin“. einer pens. — Rosalia Scharn¬ Holzmeisterswitwe. reitner, eine Tochter vom Köpplhäusl in Neustiftgraben, reichte dem Alois Scheichl, Häusler in Lausa bei Lo¬ senstein die Hand zum Bunde fürs Le¬ ben. Die Kopulation fand in der dor¬ tigen Pfarrkirche statt. 30. In der Pfarrkirche St. Alrich fand die Trauung der Rosa Peter¬ till, Private, Hausbesitzerstochter von Jägerberg, mit Gabriel Kostal, Me¬ chaniker in der Waffenfabrik, statt. Hubert Marady, Fähnrich im FKR. Nr. 3, wurde zum Leutnant ernannt. Er ist ein Sohn des Staatsbahnoffizials A. Marady in Steyr. Es starb an diesem Tage in Steyr Theresia Hartholz, Hausbesitzerin, in — ihrem 69. Lebensjahre. Es starb R. Bachner verwitwete Hausbesitzerin in Unterdambach, im 69. Lebensjahre: Als Oberin der Pflegeschwestern vom hl. Vinzenz von Paul im neuen Kran¬ kenhause in Steyr ist Schwester Regina Nenning aus Wien angekommen. Die Stadtgemeinde Steyr verlaut¬ barte, daß im Kleinverkauf von Kar¬ toffeln der Ernte des Jahres 1916 keine anderen als nachstehende Höchstpreise ge¬ fordert und gezahlt werden, u. zw. per 1 Kilo vom 1. bis 15. September 1916 16 bis 18 H., vom 16. September 1916 bis 28. Februar1917 13 bis 15 H Die Erhöhung der Postgebühren hat auch die Ausgabe neuer Postwertzei¬ chen notwendig gemacht. Die neue Emis¬ sion umfaßt alle Kategorien von Wert¬ zeichen: Brief= Porto= und Zeitungs¬ marken, Postkarten, Kartenbriefe, Rohr¬ postwertzeichen, Postanweisungen usw. Außerdem wird eine besondere Art von Wertzeichen, die Eilmarken, zur Entrich¬ tung der Zuschlagsgebühr für eilige Drucksachensendungen neu eingeführt. Die Entwürfe der neuen Brief=, Porto= und Zeitungsmarken rühren vom akademi¬ schen Maler Dr. Rudolf Junk her. Die Briefmarken sind in sieben verschiedenen Typen hergestellt. Die Werte von 3, 5, 6, 10 und 12 Hellern haben als Mar¬ kenbild eine Abbildung der öster¬ reichischen Kaiserkrone, die Marken zu 15, 20, 25 und 30 Heller tragen ver¬ schiedene Bilder des Kaisers. Die Mar¬ ken zu 40, 50, 60, 80 und 90 Heller sind mit der Abbildung des neuen klei¬ nen Wappens Oesterreichs ausgestattet. Alle diese Marken sind in Buchdruck hergestellt. Die Kronenwerte der neuen Emission (zu 2, 3, 4 und 10 Kronen) ind Kupferdrucke; sie weisen alle das kleine Wappen Oesterreichs auf, das von verschieden reichen Ornamenten umgeben ist. Die Eilmarken zu zwei und fünf Hellern haben ein besonderes Format (dreieckig) und sind auf gelbem Papier hergestellt, damit Sendungen, die mit solchen Marken frankiert sind, den Post¬ organen sofort auffallen. Der Entwurf dieser Marken rührt vom Radierer Al¬ fred Coßmann her. Die sogenannten Postganzsachen (Postkarten, Kartenbriefe Rohrpostkarten und =Kartenbriefe usw.) der neuen Ausgabe tragen verschiedene Markenbilder der neuen Briefmarken¬ emission, so die Postkarten zu 8 Heller das Porträt des Kaisers in Seitenan¬

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2