Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

370 1888, 1887, 1886 1885 an diesem Tage Die Ausschaltung einzurücken haben. der Geburtsjahrgänge 1892, 1891 und 1890 ist in der Erwägung einer zweck¬ mäßigen Beistellung der Ersätze für die Armee im Felde begründet worden. Altbürgermeister Franz Lang +. Rieser, ein Sohn Fähnrich Franz des Postunterbeamten Josef Rieser in Steyr, wurde zum Leutnant ernannt. Es starb an diesem Tage in Steyn Elisabeth Kysela, Wäscherin, im Al¬ ter von 61 Jahren. Da es unbedingt notwendig erscheint, jede mißbräuchliche Vergeudung unreifer Früchte zu verhindern und deren volle Ausreifung zu sichern, wird das Ver¬ kaufen grüner Maiskolben verbo¬ ten. Uebertretungen des Verbotes wer¬ den mit Geld bis zu 500 Kronen oder mit Arrest bis zu 10 Tagen bestraft. Danach ist also die Verwendung von grüner Maiskolben für den mensch¬ lichen Genuß verboten. Altbürgermeister Franz Lang ist in Steyr, in seinem 68. Lebensjahre ver¬ schieden. Mit ihm ist einer unserer ver¬ verdienstvollensten Mitbürger dahinge¬ gangen, dem ein unvergängliches ehren¬ sicher volles und dankbares Gedenken Ver¬ ist. Er war Besitzer des Goldener des dienstkreuzes mit der Krone und Kreu¬ Ehrenzeichens 2. Kl. vom Roten und Ehrenbürger der Stadt Steyt ze, tädt. Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr sowie anderer gemeinnützige An¬ und humanitärer Vereine. Sein Ansehen im öffentlichen Leben begrün¬ dete er mit seinem organisatorisch un¬ übertrefflichen Wirken in der Feuer¬ wehr, welcher er seit dem Jahre 1869 als Mitglied und Trainkommandant und vom Jahre 1891 bis Jänner 1908 als Oberkommandant angehörte. Im Jahre 1888 berief ihn das Vertrauen seiner Mitbürger in die Vertretung der Stadt¬ gemeinde als Mitglied des Gemeinde¬ rates. Zwei Jahre später bereits zum Vizebürgermeister und Obmann der Bausektion gewählt, hatte er reiche Ge¬ legenheit, sein Geschick und seine Um¬ sichtigkeit in ersprießlichster Weise zu be¬ tätigen, insbesonders in den Jahren 1900 bis 1902, als der damalige Bür¬ germeister Johann Redl Reichsratsab¬ geordneter war und Lang denselben bie zu dessen Tode fast ausschließlich in den Geschäften der Stadtgemeinde vertrat. Bei den Hochwasserkatastrophen in den Jahren 1897 und 1899 betätigte er sich sowohl als Vizebürgermeister wie als Feuerwehr in Oberkommandant der hervorragend hilfsbereiter Weise. Am 6. Oktober 1907 wurde Franz Lang nach dem Rücktritte des Bürgermeisters Vik¬ tor Stigler zum Bürgermeister gewählt welches Amt er mit aufopferungsvoller Hingebung und vollster Objektivität führte. Bei allen die Interessen der Stadt berührenden Fragen arbeitete er mit Eifer dahin, sie zum Wohle der Stadt zu lösen und wo dies nicht nach Wunsch gelang, waren eben Faktoren maßgebend, welche außerhalb seines Machtbereiches standen. Er setzte sich den Bau des neuen Kreisge¬ für richtsgebäudes, für die Unterbringung der Post, für die Zuweisung der Ar¬ tillerie=Einjährig=Freiwilligenschule, aber ganz besonders für die Förderung des Baues des neuen Krankenhauses in Steyr ein, und unter seiner Amtsfüh¬ rung ist der Spitalbaufond auch auf eine Höhe von 450.000 Kronen angewachsen Im Frühjahr 1911 trat er mit den üb¬ rigen damaligen deutschfortschrittlichen Gemeinderäten, nachdem sein Mandat auch abgelaufen war, von seiner Tätig¬ keit im Steyrer Rathaüse zurück, worauf ihn der neugewählte Gemeinderat in An¬ erkennung seiner 23jährigen ersprießlichen

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