Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

gebung für den Verblichenen. An dem¬ selben beteiligten sich Vertreter der k. k. Behörden an der Spitze Bürgermeister Gschaider und Amtsleiter der Bezirks¬ hauptmannschaft Dr. Neuber, sowie eine Anzahl hervorragender Persönlichkeiten von Steyr und Umgebung. Nach der Einsegnung der Leiche am Staatsbahn¬ hofe erfolgte deren Ueberführung nach Wien. Erzherzog Franz Salvator hat für Verdienste um das Rote Kreuz in Steyr folgende Auszeichnungen verliehen: Die Silberne Ehrenmedaille mit der Kriegs¬ dekoration dem Musikdirektor Bayer; das Ehrenzeichen 2. Kl. dem Kais. Rat Josef Reithoffer; die Silberne Eh¬ renmedaille dem Gemeinderat F. Kirch¬ berger und dem Privaten R. Groß; die Bronzene Ehrenmedaille der Jose¬ fine Sommerhuber und dem Fleisch¬ hauermeister Josef Maderböck. Im Allgemeinen Krankenhause in Linz ist Rud. Schulz, Sohn des Fabrikanten Moritz Schulz in Steyr, nach langem, schwerem Leiden im Alter von 30 Jah¬ ren gestorben. Der Verblichene erfreute sich in weiten Kreisen großer Wertschä¬ tzung und Beliebtheit. Rudolf Schulz, der sich der Schauspielkunst zugewendet hatte und auf sehr schöne Erfolge an verschiedenen größeren Provinztheatern als äußerst talentierter und leistungsfä¬ higer Schauspieler zurückblicken konnte, hatte auch am Stadttheater Steyr wie derholt mit großem Erfolge gastiert und konnte sich der vollsten Sympathien un¬ erer Theaterfreunde erfreuen. Die Leiche wurde nach Steyr überführt und fand das Begräbnis unter großer Teilnahme statt. Um den Andrang bei der Städtischen Eier= und Butterabgabestelle in Hinkunft zu vermindern, erfolgt die Abgabe an die Haushaltungen in Steyr nach dem ABC. Der Kaiser hat dem Generaldirektor 4. der Oesterreichischen Waffenfabriksgesell¬ schaft in Steyr Alfred Schick das Kom¬ turkreuz und dem Generaldirektorstell¬ vertreter dieser Gesellschaft Dr. Oskar Pollak das Offizierskreuz des Franz¬ Josef=Ordens verliehen. Die Oesterreichische Waffenfabrik erwarb durch Kauf das Haus der Kra¬ kerschen Erben in Steyr, Duckartstraße 3—5. Zur provisorischen Leitung der k. k. in Steyr wurde Staatsanwaltschaft Max 2250 Dr. Staatsanwaltstellvertreter Stelzl aus Krems berufen. Derselbe ist ein Sohn des verstorbenen k. k. Forst¬ rates Peregrinus Stelzl in Linz, welcher 359 seinerzeit auch bei der Bezirkshauptmann¬ chaft in Steyr diente Den Kriegertod hat August Kerbl Besitzer des Denkengutes in Molin, ein Mann strotzender Gesundheit erlitten. Nachdem er lange an der italienischen Front gekämpft hatte, erlag er im Mili¬ tärspitale in Innsbruck der Ruhr. Ma¬ Es starb an diesem Tage Agnes dertaner, Auszüglerin am Lehnergute in Hintstein, im Alter von 59 Jahren. 5. Es starb in Steyr Johann Urban, Vormeister im GAR. 3, im Alter von 33 Jahren. Derselbe war ehemals Ope¬ rateur im Steyrer Biographtheater. Die Statthalterei hat dem Silvester Schwarz, Arbeiter in der Oesterr. Waffenfabrik in Steyr, für die am 16. Juni 1916 mit eigener Lebensgefahr bewerkstelligte Rettung der zehnjährigen Marie Starmair vom Tode des Er¬ trinkens im Steyrflusse die Lebens¬ rettungstaglia verliehen. 6. Es starb Hedwig Scheuchl, Po¬ liererin bei Franz Werndls Nachfolger in Unterhimmel, im 28. Lebenjahre. Wie gemeldet wird, ist der gräflich Lambergsche Förster Ambros Brun¬ thaler von Windischgarsten vor dem Feinde gefallen. Am italienischen Kriegsschauplatze fiel Franz Mühlber¬ ger, 19 Jahre alt, Sohn des Meßners — In und Totengräbers in Bad Hall. russischer Gefangenschaft in Sibirien ist der Försterssohn Josef Kupfer von Rettenbach gestorben. In der Pfarrkirche in Garsten wurde getraut der Fabriksarbeiter Josef Ru¬ 1220 Stättermayrhäusel vom dolf in Oberdambach, mit Elenore Reder in 40. Unterdambach Juliana Lirker, verwitwete Besitzerin des Weberberger¬ gutes in Lahrndorf, wurde mit Mat¬ thias Derflinger getraut. In Haidershofen wurde vor dem Hochamte Therese Gruber, Hausbe¬ sitzerstochter vom Fellnergute in der Mosing, mit Ignaz Mathis, Partie¬ führer in Letten getraut. 7. In Steyr starb Franz Oberla¬ ber, Schlosserlehrling in der Oesterr. Waffenfabrik, im Alter von 17 Jahren. In St. Ulrich traf an diesem Tage die Nachricht von drei Kriegsopfern ein. Josef Nestler ist im Kampfe gegen den Veräter im Süden heldenmütig ge¬ fallen, Simon Mayr ist in Brixen ge¬ torben und Florian Fischler ist in der Brigadesanitätsanstalt 183 einem der Nierenleiden erlegen. Die Zahl Kriegsopfer in der Gemeinde St. Ulrich beträgt bis nun zwanzig. 4

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