Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

332 die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Kl. — Kadett Karl Sturm, zuerkannt. welcher mit der Silbernen Tapferkeits¬ medaille 2. Kl. ausgezeichnet wurde, ist zum Fähnrich befördert worden. 23. Die Eheleute Josef und Maria Straßer verkauften ihr Haus samt Grund in Pyrach 13 um den Preis von 23.000 Kr. an Josef Reithoffers Söhne. Der Abiturient des Petrinums in Gleink Adolf Neumüller, der auf dem südwestl. Kriegsschauplatz kämpft wurde mit der Kleinen Silbernen Ta¬ pferkeitsmedaille ausgezeichnet. Eusrachius Birscherhäuslsohn in Lumplgraben, welcher 1915 längere Zeit am Col di Lana in Stellung war und chwer krank wurde, wurde mit der Bron¬ zenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. In St. Valentin starb Oberlehrer i. P. F. Reinhart, Schwiegervater des Felde stehenden Arztes Dr. Girecek. im Im Roten=Kreuzspitale in Prag ist Julius Schmid, k. u. k. Hauptmann eines JR., Besitzer des Militärverdienst¬ der kreuzes mit der Kriegsdekoration, Militärverdienstmedaille usw., an einer im Felde zugezogenen Krankheit im Al¬ ter von 41 Jahren für das Vaterland gestorben. Er hinterläßt eine tieftrau¬ ernde Gattin, Frau Serafine Schmid, geb. Brunner aus Steyr und einen Sohn. 24. An diesem Tage starb F. Söll¬ radl, Bindermeister in Stein 34, im Alter von 63 Jahren. Im Bäckengraben, Gemeinde Tern¬ berg brach im Mollnhubergute, der Eheleute Franz und Barb. Mitterhu¬ ber ein Brand aus, welcher das ganze Anwesen bis auf den Hausstock ein¬ äscherte und wobei die Gattin, die Schwester und der Vater des derzeit im Felde stehenden Besitzers verbrann¬ ten. Die drei Genannten wollten, trotz¬ dem das ganze Haus bereits brannte, noch die Schweine retten, wobei sie ver¬ unglückten. Während der alte Franz Mitterhuber und dessen Tochter Agnes sich gerade vor dem Eingange zum Schweinestall im Hofe befanden, rutschte das brennende Strohdach ab und begrub die beiden. Da hiedurch auch der Aus¬ gang des Schweinestalles verlegt wurde, mußte die Bäuerin Barbara Mitterhu¬ ber welche sich noch bei den Schweinen¬ ställen befand ersticken und ebenfalls verbrennen. Die gänzlich verkohlten Lei¬ chen wurden nach dem Brande im Schut¬ Es te der Brandstätte vorgefunden. verbrannte der Großteil der Wirtschafts¬ geräte und das eingebrachte Futter. Ver¬ sichert ist das Anwesen mit 15.000 Kr. Am Brandplatze leisteten die Ortsfeuer¬ wehr von Ternberg und Leute von der Umgebung sowie zwei Mann des dorti¬ gen 4 Gendarmeriepostens Hilfe. Das Feuer war am Strohboden entstanden und zwar durch die Unvorsichtigkeit des 13½ jährigen Neffen des Besitzers, na¬ mens David Mitterhuber, welcher am Strohboden eine Pfeife angezündet und geraucht hat. Derselbe wurde in Haft genommen und in die Fronfeste nach Steyr eingeliefert. In Steyr traf Bischof Dr. Gföll¬ ner in Begleitung des Ordinariatsse¬ kretärs Geistlichen Rates Josef Zierer mit der Bahn aus Linz ein. Er wurde am Bahnhofe von Kanonikus Stadtpfar¬ Al. rer Strobl und Vorstadtpfarrer Schließleder empfangen, worauf der hochwürdigste Bischof sofort zur Vor¬ stadtpfarrkirche St. Michael fuhr, wo er von dem gesamten Klerus der Stadt erwartet wurde. Kanonikus Strobl rich¬ tete an den Bischof im Namen der bei¬ den Pfarren der Stadt eine ehrfurchts¬ volle Begrüßungsansprache, worauf der Einzug des Bischofs unter Orgelklang in der Kirche erfolgte. Eine zahlreiche Volksmenge hatte sich zum Empfange des neuen Bischofs, der bekanntlich zum erstenmale nach Steyr gekommen war, eingefunden. Der Bischof erteilte den in der Kirche Anwesenden seinen Segen und hielt sodann eine empfin¬ dungsvolle Ansprache, in welcher er für den ihm bereiteten schönen Empfang dankte, worauf dessen Auszug in den Vorstadtpfarrhof erfolgte, woselbst der Bischof Wohnung nahm. 25. In Michaelskirche in Steyr fand die Trauung der Pauline Bauer, ver¬ witweten Privaten, mit Friedrich Har¬ rich, Werkzeugschlosser statt. Der hochw. Pfarrer Eusebius Schu¬ bert ist in Pitten abends gestorben. Eusebius Schubert war am 25. August 1860 in Reichraming geboren und wurde am 28. Juli 1899 zum Priester geweiht. Der verstorbene Chorherr des Stiftes Reichersberg war Geistlicher Rat und Pfarrer in Pitten, Erzdiözese Wien, so¬ wie N.=Oe. Patronatsverwalter und Eh¬ renbürger der Gemeinde Walpersbach. Die Familie Schimbs, Kaufmann in Sierninghofen, erhielt die traurige Nach¬ richt, daß ihr Sohn Franz Stifter in einem Spitale auf italienischem Boden einer Infektionskrankheit zum Opfer fiel. Der 1882 in Gleink geborene Franz Schopf, dessen Vater, damals Zim¬ mermann in Stein, jetzt in Sierning ist, fand den Heldentod.

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