Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

320 lar in schwungvoller Rede die herzlichsten Glückwünsche der Gesellschaft dar und ge¬ dachte dabei des edlen wohltätigen Sin¬ nes des gefeierten Jubilars, der schon zu Kriegsbeginn anläßlich der Feier sei¬ nes 40jährigen Ehejubiläums den Grund zu einem Fonde legte, aus welchem die zum Militärdienst einberufenen Mitglie¬ der unterstützt werden können und wozu bereits 235 Kr. verausgabt wurden. Der Gefeierte dankte gerührt für die seinem Sinne und der Kriegszeit entsprechende einfache, aber herzliche Ehrung und ver¬ sprach, auch weiterhin, solangeseine Kräfte ausreichen, für den „Jugend¬ bund“ gerne tätig zu sein. Mögen dem Jubilar noch viele Jahre bester Ge¬ undheit und voller Geistesfrische beschie¬ den sein. Die Gemeinde Aschach a. St. zeichnete 100.000 Kr. 4. Oesterr. Kriegsanleihe. Das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsme¬ daille in Anerkennung besonders pflicht¬ treuer Dienstleistung vor dem Feinde und tatkräftiger erfolgreicher Hilfelei¬ tung bei einer Lawinenkatastrophe wur¬ de dem Stabsfeldwebel Orestes Mal¬ czynski, dem Unterjäger Josef Ci¬ chocki und dem Jäger P. Turanski, sämtliche beim 30. FJB. in Steyr, ver¬ liehen. 25 An diesem Tage starben in Steyr Josef Donke, Buchbinder, Schwager der Leichenbestattungsunternehmerin M. Donke, im Alter von 41 Jahren, Jos. Cap, Schneider, im Alter von 54 Jah¬ ren und Franz Spranger, Fabriks¬ arbeiter, im 70. Lebensjahre. 25. Geschäftsleiter Johann Orthner, eit 25 Jahren im Dienste der Firma Gschaider, feierte an diesem Tage sein Jubiläum. Er diente bis April 1893 unter G. Gschaider, dann bis Okt. 1894 unter Ferdinand Kutschera und seither unter dessen Witwe Marie Kutschera zur vollsten Anerkennung. Dem Feuerwerker Michael Berger des FKR. 42, vor dem Kriege in Steyr, wurde die 20 Bronzene Tapferkeitsme¬ daille verliehen. Zum Besuche der neuen Waffenfabrik trafen sechs bayerische Offiziere in Be¬ gleitung von Vertretern des k. u. k. Kriegsministeriums in Steyr ein. Josef Fuchs, Finanzwacheoberaufse¬ her in Steyr, vermählte sich in Linz mit Marie Weidinger aus Traun. 26. Es starb an diesem Tage Klara Swacina, Bildhauerswitwe in Steyr, im Alter von 40 Jahren. 27. In der Schwechater Bierhalle in Steyr fand die Jahreshauptversamm¬ lung des Vereines Heimatschutz statt. Nach Begrüßung durch den Vorstand R. Sommerhuber, verlas der Schrift¬ führer Prof. Goldbacher die Verhand¬ lungsschrift der vorjährigen Hauptver¬ sammlung, welche genehmigt wurde, und Lyzealdirektor Dr. Pillewizer erstattete den Tätigkeitsbericht, welcher auszugs¬ weise heuer gedruckt und mit hübschen Bildern geschmückt, der Versammlung vorlag. Daraus sind besonders hervor¬ zuheben: Die Ausgestaltung des Helden¬ friedhofes, die begonnene Sammlung von Kriegserinnerungen und die Her¬ stellung eines neuen, reich mit Bildern gezierten „Führers durch Steyr“. Dem neuen Museum für Industrie und Ge¬ werbe in Wien wurden 50 gute Licht¬ bilder von Steyr geschickt, welche dort ausgestellt werden sollen. Ein schönes altes Steinbarockkreuz, Denkmal 8.10 ür einen Jesuiten, der als Apostel der Näch¬ tenliebe in Steyr 1713 ein Opfer der Pest wurde, wurde erworben und soll im Park des neuen Krankenhauses aufge¬ stellt werden. Das „Kripperl“ war auch in diesem Winter ausgezeichnet besucht nahe an 10.000 Besucher) und die Sternsingerunternehmung brachte für die Kriegsblinden 2600 Kr. ein. Buchhalter Lobitzer erstattete den Säckelbericht, der von den Rechnungsprüfern Dr. Späng¬ ler und Steinhuber richtig befunden und dessen günstiges Gesamtergebnis allseits freudig begrüßt wurde. Da infolge Ar¬ beitsüberlastung der Säckelwart die Stel¬ le niederlegte, erklärte sich Bezirkssekre¬ tär Schrangl bereit, dieses Amt zu über¬ nehmen. Der Mitgliedsbeitrag wurde in derselben Höhe wie bisher (jährlich 3 Kr. belassen. Nach Besprechung einiger innerer Vereinsangelegenheiten dankte der Vorsitzende allen Förderern des Ver¬ eines und forderte für das kommende Vereinsjahr zu einträchtigem Zusammen¬ arbeiten im Interesse unserer schönen Stadt auf. Eingelaufenen Nachrichten zufolge ist der Baumeister Ant. Wiesinger aus Wien, welcher seinerzeit beim Waffen¬ fabriksneubau beschäftigt war und nun als Kadett im Felde diente, einem ver¬ hängnisvollen Unfalle zum Opfer ge¬ fallen. Er erstattete eine telephonische Meldung, als die Telephonleitung in¬ folge eines Unfalles mit einer Stark¬ stromleitung in Berührung kam, wo¬ durch er auf der Stelle getötet wurde. Der Verunglückte, der in Steyr bestbe¬ kannt war, stand im 37. Lebensjahre. Bischof Dr. Johannes Maria Gföll¬ ner traf auf der Durchreise nach Reich¬

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2