Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

314 Besitzer der Militärverdienstmedaille a. r. B., der Kriegsmedaille usw. und Rit¬ ter des Königlich=Württembergischen¬ Friedrich=Ordens, im 79. Lebensjahre. Nach in München vollzogener Kremation fand die Beisetzung ddeer Asche in Graz am evangelischen Friedhofe statt. Am Kollegium Petrinum in Gleink. wurde dem Schüler der 8. Klasse Karl Leichtfried aus Steyr, der sich der Kriegsmatura unterzog, ein Zeug¬ nis der Reife mit Auszeichnungzuer¬ — kannt. Es unterzogen sich die Abi¬ turienten der k. k. Staats=Oberrealschule Steyr, Wolfgang Klunzinger, Karl Ecke, Friedrich Eggermann und Jos. Michlmair unter dem Vorsitze des Herrn Direktors des Bischöflichen Gym¬ nasiums Kollegium Petrinum Dr. Zöch¬ baur der Maturitätsprüfung. Der Abiturient Wolfgang Klunzinger er¬ hielt ein Zeugnis der Reife mit Aus¬ zeichnung, sämtliche übrigen ein Zeugnis der Reife. Der Ackerbauminister hat den Ober¬ forstkommissär Georg Weishaupt in Steyr in gleicher Diensteigenschaft nach Graz versetzt. An diesem Tage starben in Steyr Hermann Millegger Schlosser in der Oesterr. Waffenfabrik, Objekt 2, im Al¬ ter von 20 Jahren. Ferner Th. Tuschl. Private, im Alter von 71 Jahren und A. Kehrer, Maurersgattin, in ihrem 67. Lebensjahre. In Dietach stark Konsistorialrat Alois Köck im 79. Le¬ bensjahre. Der Verstorbene war in St. Willibald geboren und am 20. Jän¬ ner 1861 zum Priester geweiht. Er wirkte als Pfarrer in Zell am Moos und seit 1884 in Dietach. Im Jahre 1907 erhielt Pfarrer Köck die Ehrenmedaille für vier¬ zigjährige treue Dienste, 1908 wurde er zum Geistlichen Rat und 1913 zum Kon¬ istorialrat ernannt. Er war ferner Be¬ sitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, Jubelpriester und Ehrenbür¬ ger der Gemeinde Gleink. Das Begräb¬ nis war ein ehrenvolles. Von allen Sei¬ ten kamen die Pfarrangehörigen, jung und alt, um noch einmal den edlen Ver¬ blichenen zu ehren. 26 geistliche Herren, darunter Konsistorialrat Lorenz aus Garsten, die Geistlichen Räte Dechant Ortner, Kranabetter, Angerbauer, Vor¬ stadtpfarrer Schließleder, die aus der Ferne herbeigeeilten früheren Koopera¬ toren von Dietach, Pater Beatus Schal¬ ler vom Franziskanerkloster in Enns und ein Vertreter der Barmherzigen Brüder in Linz, waren mit Dechant Kanonikus Strobl zum Begräbnisse des lieben Freundes und Nachbarn erschienen. Die Gemeindevertretung, Ortsschulrat, Lehr¬ körper und Schuljugend, die Feuerwehr, alle, die hier und in der Umgebung den Verblichenen kannten und schätzten, er¬ wiesen ihm die letzte Ehre. 9. Der Kaser hat ernannt: Zum Ober¬ leutnant den Leutnant Kurt Mulisch des FKR. 3 (früher beim FKR. 42), zu Leutnants i. R. die Fähnriche (Ka¬ detten) Friedrich Schönwald, Michael Gerzabek, ThaddäusLisowski Jeremias R. v. Wißniewski, Kasi¬ mir Zieborak und Josef Prokop beim FKR. 3 (früher beim FKR. 42); ferners zum Hauptmann den Oberleut¬ nant Johann Hild des F3B. 30 und zum Oberleutnant i. R. den Leutnant i. R. Adalbert Wagner des FKR. 3 (früher beim FKR. 42). Es starb an diesem Tage in Steyr Karl Zauner, Fabriksarbeiter. im Al¬ ter von 22 Jahren. — In Sierning starb Alois Zachhuber, ehemaliger Post¬ meister, Kaufmann und Hausbesitzer, im Alter von 54 Jahren. Die seit zwei Jahren zersprungene 3. kleinere Glocke im Turm der Bruder¬ hauskirche in Steyr, welche der Kriegsmetallsammlung angeboten wor¬ den war, wurde dlurch Bedienstete der Firma Peteler vom Turme herabgeholt und der Kriegsmetallsammlung nach Wien abgeliefert. Sie wurde, wie die Inschrift besagt, im Jahre 1842 von der Glockengießerfirma „C. D. Staffel¬ mayer sel. Witwe in Steyr“ gegossen. An derselben befinden sich zwei Bilder. u. zw. auf der einen Seite ein Kruzifix, auf der anderen die hl. Anna mit der Muttergottes als Kind. Die Glocke wiegt 74.5 Kilogramm und hat einen Durch¬ messer von 50 Zentimeter. Die Glocke wurde in demselben Jahre gegossen in welchem der letzte große Brand in Steyr¬ dorf wütete, dem auch die Bruderhaus¬ kirche mit ihren Türmen zum Opfer fiel. Glockengießerfirma Die Staffelmayer war die Vorfahrerin der Firma Peteler in Ennsdorf 10. Es verschied nach längerem Leiden Franz Lauber, Oberlehrer und Leiter der Mädchenvolksschule in Aichet. im 54. Lebensjahre. Der edel und hochherzig gesinnte Schulmann war allgemein be¬ liebt. Der Verblichene war ein verdienst¬ volles und sehr eifriges Mitglied der Steyrer Liedertafel“ und besaß als vor¬ 10 züglicher Tenorsolist die Sympathien al¬ ler Freunde des Gesanges im reichen Maße. Den unübersehbaren Trauerzug eröffneten die Schulkinder mit dem ge¬ samten Lehrkörper der Aichetschule und in stattlicher Anzahl die „Steyrer Lie¬

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2