Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

nungsprüfern Professor Leo Zimpel und Professor Johann Peham, beide Ehren¬ mitglieder des Vereines. Der Vorsitzende hielt an dieselben eine ehrende Ansprache, ihre Verdienste um die Sache des Mu¬ sikvereines würdigend, insbesonders die hervorragenden Leistungen des Musik¬ direktors Bayer, als künstlerischen Lei¬ ter des Vereines sowie als Leiter der hervorhebend, und über¬ Musikschule reichte den beiden Jubilaren die Ehren¬ ringe, die diesmal nicht aus Gold, son¬ dern zum Andenken an die Kriegszeit aus Eisen verfertigt und von Professor Leo Zimpel künstlerisch ausgeführt wur¬ den. Mit verschiedenen Dankesansprachen wurde die würdig verlaufene Jahresver¬ sammlung geschlossen. Am ersten Schachturnier des Schach¬ vereines Steyr, welches in zwei Gruppen durchgeführt wurde, nahmen 26 Spieler teil. Aus ihnen ging Ludwig Wondruschka mit 14 Punkten als Sie¬ ger hervor. Derselbe wird von nun an als Spielleiter im Vereine sich betäti¬ gen. An weiteren meisten Punkten er¬ zielten Professor Ziegler 13, Buchberger 12, Steueroffizial Saiber 11, Hubeny 11, Schanofsky 8½, Drahowsal 8, Hlad¬ Ferners gewannen Preise Radavy, ky 7. Tschinkl, Sträußler, Kleeweiß, Steffek Samonda und Strübl. Vereinsobmann Offizial Saiber beglückwünschte in seiner Schlußrede Steueroffizial Drahowsal als Senior des Vereines zu dessen 70. Ge¬ burtstag. Hierauf spielte der als Gast Schachmeister Herr Zimpl anwesende jun. noch eine hochinteressante Simul¬ tanpartie auf 9 Brettern mit dem Ge¬ winn 8:1. Dem Zugsführer Engelbert Kletten¬ hofer im IR. 4 aus Steyr, der am August 1915 am Felde der Ehre 31. den Heldentod gefunden hat, wurde die Bronzene Tapferkeitsmedaille verliehen. Es starb an diesem Tage in Steyr Marie Wild, Lohnkutschersgattin, im Alter von 43 Jahren. 18. Dem Postassistenten Jul. Stein¬ kellner aus Steyr, wurde das Gol¬ dene Verdienstkreuz am Bande der Ta¬ pferkeitsmedaille verliehen. An diesem Tage starben in Steyr Fabriksarbeiters¬ Louise Gabauer, gattin, im Alter von 68 Jahren und Joh. Eder, Gasthausbesitzer, in seinem 48. Lebensjahre. Laut Kundmachung der Oberösterr. Statthalterei hat Se. Majestät der Kai¬ ser den Beschluß des Oberösterr. Landes¬ ausschusses vom 3. Jänner 1916, be¬ treffend die provisorische Forteinhebung Pflastermautge¬ der Brücken= und 293 bühren in der Stadt Steyr aller¬ Der gnädigst zu genehmigen geruht. Stadtgemeinde Steyr wird hiedurch die provisorische Forteinhebung der Brücken¬ und Pflastermaut nach den bisherigen Tarifsätzen, und zwar: 1. für jedes Stück Zugvieh ohne Unterschied der Gattung oder der Ladung der Wagen, sowie für jedes Reitpferd 10 H., 2. für ein mit H., einem Esel bespanntes Fuhrwerk 5 3. für jedes Stück schweres Triebvieh, als Pferde, Rinder, Maulesel, Maultiere 6 H., 4. für jedes Stück leichtes Trieb¬ vieh 4 H., bis zur verfassungsmäßigen Genehmigung durch den Oberösterreichi¬ Landtag, jedoch längstens bis 31. De¬ zember 1916 bewilligt. 19. Die k. k. Statthalterei in Linz hat zur Regelung des Verkehres mit Zu¬ cker folgendes erlassen: Für die erste vierwöchentliche Verbrauchsperiode ist die Kopfquote mit 1 Kilogramm festgesetzt worden. Die Zuckerkarten haben an die¬ sem Tage Geltung erlangt und gelangen durch die Gemeindevorstehungen (Brot¬ kartenverteiler) zur Ausfolgung an die Bezugsberechtigten. Bezugsberechtigt ist nur derjenige, der weniger als 2½ Ki¬ logramm Zucker für jede in seinem Haus¬ halte verköstigte Person vorrätig hat, was schriftlich zu erklären ist. Jede Ver¬ änderung in der Kopfzahl des Hausstan¬ des ist sofort zu melden. Wahrheits¬ widrige Angaben hätten strenge Stra¬ fe und Verfall der verschwiegenen Vor¬ so¬ räte zur Folge. Die Zuckerhändler wie die in der Verordnung genannten Gewerbetreibenden und Anstalten haben um Ausstellung der Bezugsscheine durch die zuständige Gemeindevorstehung an¬ zusuchen. Seit Beginn des Krieges rückten 74 Studenten des Kollegium Petrinum Es Gleink zum Waffendienste ein. hatten sich 44 Schüler des Geburtsjahr¬ ganges 1898 der Musterung unterzogen. 20. An diesem Tage starben in Steyr Katharina Eder, Private, im Alter von 76 Jahren und Johann Gererstorf¬ fer, Schuhmacher und Hausbesitzer, in Linz In einem 73. Lebensjahre. starb Alois Eder, städtischer Polizei¬ gefangenhausinspektor i. P. aus Steyr im 74. Lebensjahre. Der Verblichene er¬ freute sich in weiteren Kreisen wärmster Sympathien und war erst vor einigen Jahren nach Linz zu seinem Sohne über¬ siedelt. 21. Die

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2