Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

durch die Einrückungen geschwächten Mannschaftsstandes mußten im abgelau¬ fenen Jahre die Musterung und mehrere Gesamtübungen entfallen. Die Wehr wurde im Berichtsjahre zu einemZim¬ merfeuer in Steyr und fünf Landbränden berufen. Im Berichtsjahre habendie Mitglieder Karl Weitmayr, Karl Kauf¬ mann und Wenzel Zimmer ihre 25jäh¬ rige Dienstzeit vollendet, wofür diesel¬ ben mit der Feuerwehrmedaille und Di¬ plomen ausgezeichnet wurden. Im Jahre 1916 kommen zur Prämiierung die Mit¬ glieder Josef Weidinger, Johann Bu¬ chart und August Schilling. Der Bericht wurde beifälligst aufgenommen. Kassier Hans Wolfartsberger erstattete sodann den Rechenschaftsbericht über die Kasse¬ gebarung bei den zehn der Feuerwehr gehörenden Fonden, welche durchwegs einen guten Stand aufweisen. Kollmann berichtete, daß er mit Karl Heindl die gesamte Rechnungslegung eingehendst ge¬ prüft und alles in bester Ordnungge¬ funden habe. Der Kassier teilte weiters mit, daß die Franz=Hofer=Stiftung zum erstenmal zur Ausschreibung gelangt. Mit großem, dankbaren Beifall wurde auch der Tätigkeitsbericht der Sanitätsab¬ teilung aufgenommen, welchen der ver¬ dienstvolle Schriftführer der Abteilung Karl Göppl, zur Verlesung brachte Demselben war zu entnehmen, daß von den 29 Mitgliedern der Sanitätsabtei¬ lung durch Einrückung zum Kriegsdienste schon im Jahre 1914 9 Mann entzogen wurden, welchen im Jahre 1915 noch weitere 8 Mann folgten, sodaß schließlich mit 12 Mann das Auslangen zur Aus¬ übung des Samariterdienstes gefunden werden mußte. Im Jahre 1915 fanden 1114 Ueberführungen statt, um 530 mehr als im Vorjahre. Es war keine kleine Leistung, den vielseitigen Anrufen um Hilfe Folge zu leisten, jedoch die kleine Anzahl von Mitgliedern hat ihre Pflicht laut ihrem Gelöbnisse getreulich erfüllt und dadurch hat sich die vielseitige Tä¬ tigkeit der Abteilung ohne Klage abge¬ wickelt. Zu Ostern sandte die Abteilung ihren im Militärdienste stehenden Ka¬ meraden Feldpostkartone mit Zigaretten, Weihnachten Kistchen mit Liebesgaben, deren Inhalt von dem Freunde und Gönner der Abteilung, Zeis, zusammen¬ gestellt wurde. Das Mitglied Greger wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit der Bronzenen Tapferkeits¬ medaille ausgezeichnet. Das gewesene Abteilungsmitglied Sladky wurde bei einem Gefechte in Russisch=Polen durch einen Schuß in den Unterschenkel ver¬ wundet und befindet sich jetzt zur Hei¬ 285 lung in der Pflegestätte der Oesterr. Waffenfabrik in Steyr. Von Gönnern ind 1000 Kr. 50 H. an Spenden einge¬ flossen. Die einer Reihe Funktionären und Mitgliedern zuteilgewordene □ Al¬ lerhöchste Auszeichnung gereicht auch der Sanitätsabteilung selbst zur Ehre. Im weiteren sprach der Oberkommandant allen Freunden und Förderern der Feu¬ erwehr für geleistete Unterstützungen und Spenden, insbesonders der Stadtgemein¬ de, den wärmsten Dank aus mit der Bitte um deren ferneres Wohlwollen owie allen Funktionären, Chargen und Kameraden für ihre so eifrig betätigte Pflichterfüllung. — Bürgermeister Jul. Gschaider zollte der Tüchtigkeit der Freiwilligen städt. Feuerwehr ehren¬ de Anerkennung und warmen Dank, dem Oberkommando sowie sämtlichen Mit¬ gliedern und brachte auf das Blühen und Gedeihen der Wehr ein kräftiges — Heil aus. Von der Vornahme der Wahlen wurde mit Rücksicht auf die un¬ günstigen Umstände der Kriegszeit für das Vereinsleben im allgemeinen Ab¬ stand genommen. Nun folgte die Ehrung einer stattlichen Zahl von Feuerwehrju¬ bilare, welche vierzig und mehr Jahre der Freiwilligen städtischen Feuerwehr als Mitglieder angehören. Vor allem feierte der Oberkommandantseinen langjährigen Stellvertreter Leopold Hal¬ ler, als Mitbegründer der Wehr, wel¬ cher derselben somit bereits 52 Jahre angehört, und brachte auf denselben ein kräftiges „Gut Heil“ aus, welches von den Versammelten freudigst erwidert wurde. Bürgermeister Gschaider wies auf die im Jahre 1864 erfolgte Gründung der damaligen Turnersteigerrotte und deren nachmalige Ausgestaltung zur heu¬ tigen, soachtungsgebietend dastehenden Freiwilligen städtischen Feuerwehr hin und beglückwünschte Jubilar Haller als einzigen noch lebenden Mitbegründer aus dem Jahre 1864 auf das herzlichste. Oberkommandant Vogt verlaßodann die Namen der weiteren Jubilare: Bla¬ ius Rücker (50 Jahre), Franz Lang, Karl Lutzenberger (48 Jahre), Josef Hu¬ ber, Johann Keller, Martin Köstlinger, (46), Michael Bellet, Julius Furreiter Bernhard Obermüller, Peter Schoßböck (45), Alois Semlitzka, Alois Stiasny, 44), Nobert Stengel (34), Josef Art¬ hofer, Karl Pölzl (42), Josef Ernst, Jos. Schmidt, Franz Weidinger, Hermann Bachtrog (41), Franz Brunnmayr, Jo¬ hann Flenkenthaller, Johann Leopold, Hermann Mauß, Hermann Seidl, Ru¬ dolf Sommerhuber, Josef Schürrer, Pe¬ ter Steinhuber, Karl Viertl, Karl Weis¬

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