Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

ner, sämtliche des oberösterr. freiw. Schützenregiments. Am selben Tage starb in Steyr die Private Katharina Herberg, im Alter von 59 Jahren. 30. In Steyr verschied der in den weitesten Kreisen von Stadt und Land geschätzte Tabakhauptverleger bestens Kamillo Schimonek, gräfl. Lamberg¬ cher Revierförster i. P. und Hausbesitzer, im Alter von 66 Jahren. Der Verbli¬ chene, der einer angesehenen Försterfa¬ milie entstammte, diente durch 25 Jah¬ re der gräflichen Herrschaft Lamberg, zuerst in Schichowitz, dann in Efferts¬ bach und zuletzt in Kohlergraben. Steyr selben Tage starb in Am die Fabriksarbeiterstochter Franziska Willingstorfer, im 22. Lebens¬ jahre. 31. In Steyr ist an diesem Tage Georg Hitsch, gewesener Schiffmeister seinem und Bürger von Steyr, in 70. Lebensjahre gestorben. Im Rathaussaale in Steyr wurde an diesem Tage die 23. ordentliche Gene¬ ralversammlung der Bürgerlichen Aktienbrauerei in Steyr abgehal¬ stellte 2 ten. Präsident Josef Landsiedl deren nach Eröffnung der Versammlung Beschlußfähigkeit durch die Anwesenheit von 18 Aktionären, welche mit 1867 Aktien 928 Stimmen vertraten, fest. Zur Verfassung des Protokolles war Notar v. Weismayr anwesend. Der Präsident ersuchte Dr. Spängler als Schriftführer und die Aktionäre Kirchberger, Schwert¬ felner und Sommerhuber als Stimmen¬ zähler und Verifikatoren des Protokolls zu fungieren. Aus dem Rechenschafts¬ er¬ ei berichte des Verwaltungsrates wähnt: Der Bierausstoß belief sich im 23. Geschäftsjahr auf 32.113 Hektoliter als d. i. um 10.072 Hektoliter weniger im Vorjahre. Von den Kontis weist ins¬ besondere das Realitätenkonto eine Ver¬ änderungen aus, indem wir Teile aus dem Schlüsselhofe an die Stadtgemeinde Steyr und Hoflieferanten Rudolf Som¬ merhuber verkauft, dagegen Gründe der Eheleute Weidinger in der Damberg= gasse angekauft haben. Die bedeutende Verminderung auf dem Hypotheken¬ konto und auf dem Kreditorenkonto er¬ klärt sich durch Rückzahlung der ganzen Hypothekenschuld auf der Realität Sei¬ tenstetten an die Erben nach dem ver¬ storbenen Herrn Karl Jäger von Wal¬ dau und durch die infolge des Verkaufes eines Teiles der Schlüsselhofgründe be¬ dingte größere Kapitalsrückzahlung an die oberösterreichische Landeshypotheken¬ anstalt in Linz. Anläßlich des in Aus¬ 279 sicht stehenden Neubaues der Brauerei wurde aus dem Gewinne der Betrag von 20.000 Kr. dem Erneuerungsfonds und ein Betrag von 10.000 Kr. in An¬ sehung der durch den Krieg bedingten unsicheren Verhältnisse und der daraus ich ergebenden Verluste der Reserve für Kriegsschäden zugewiesen. Nach gebräuch¬ lichen Abschreibungen und den vorher genannten Reservierungen beträgt der am Gewinn= und Verlustkonto ausge¬ wiesene Reingewinn 31.932 Kr. 46 H., dazu der Gewinnvortrag vom Vorjahre 20.219 Kr. 36 H., zusammen 52.151 Kr. 82 H. Statutengemäß wurden vom Rein¬ gewinne 10 Prozent dem Reservefonds von der Betrag d. i. zugewiesen, zur 3193 Kr. 24 H. Demnach verbleibt Kr. Verfügung der Betrag von 48.958 58 H. und wird beantragt, den im Jahre ein 1916 fälligen Coupon mit 8 Kr. zulösen, d. i. der Betrag von 20.000 Kr. vom restl. Reingewinn per 28.958 Kr. 58 H. statutengemäß 21 Prozent (von 8739 Kr. 22 H.) dem Verwaltungsrate, dem geschäftsführenden Ausschusse und das den Angestellten der Gesellschaft, sind zusammen 1835 Kr. 23 H. zuzu¬ weisen und den Rest per 27.123 Kr. 35 H. auf neue Rechnung vortragen Ueber Antrag des Direktors Kautsch wurde die Jahresrechnung genehmigend zur Kenntnis genommen und dem Ver¬ waltungsrate die Entlastung erteilt. Prä¬ sident Landsiedl dankte namens des Ver¬ für waltungsrates und der Angestellten der das Vertrauen durch Genehmigung ge¬ Im weiteren Rechnungslegung. langten auch die Anträge des Verwal¬ tungrates bezüglich der Verteilung des Reingewinnes, darunter die Ausschüt tung einer vierprozentigen Dividende 8 Kr. für eine Aktie), zur ein¬ (d. i. stimmigen Aufnahme. Der Vorschlag des Verwaltungsrates, die Dividende mit 1. März zur Auszahlung zu bringen wurde genehmigt. Die nach dem Sta¬ tute ausscheidenden Verwaltungsräte Dr. Angelo Crippa (Linz) und Peter Stein¬ der huber (Steyr) wurden ebenso wie bisherige Aufsichtsrat Karl Scholz durch Der Zuruf einstimmig wiedergewählt. Präsident begrüßte die Wiederwahl der genannten Herren und bat sie, dem Un¬ ternehmen auch fernehin ihre tatkräf¬ Nach¬ tige Unterstützung zu widmen. dem hiemit die Tagesordnung erschöpft war, sprach Aktionär Kautsch dem Ver¬ waltungsrate für seine in schwerer Zeit geleistete wertvolle Arbeit den verbind¬ lichsten Dank aus und zollte auch den tüchtigen Beamten und Arbeitern der Brauerei für ihre klaglose Tätigkeit an¬

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