Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

263 Matthias Sallaberger statt, welche sich haufenweise Kupferschaffe, Kessel, Dechant und Prior Moritz Stadler aus Töpfe, Pfannen in allen Formen, Model Schlierbach vornahm. von kunstvollem Getriebe, spiegelblanke Am selben Tage feierte der geistl. Rat Schneebecken, Mörser vom kleinsten bis und Pfarrer von Garsten, Jos. Siegl, zum größten Kaliber, darunter sogar ein seines in aller Stille die Vollendung eltenes Stück aus der Franzosenzeit des 70. Lebensjahres 18. Jahrhunderts, der von den Rothosen zu 9. Der Besitzer des Mayrgutes in Eisenerz beschlagnahmt und bei ihrem Niedergleink in der Pfarre Dietach, Fr. etwas überhasteten Abzug in Steyr ver¬ Straßmair, verschied an diesem Tage gessen worden war. In großer Zahl sind im 69. Lebensjahre. Bügeleisen, zumeist hohen Alters, vor¬ Im Krankenhause in Steyr starb die handen, Leuchter von der einfachsten Art Bindermeisters= und Hausbesitzerswitwe bis zur künstlerischen Form des Kron¬ Marie Guggenberger von Neuzeng, leuchters, prächtige Nickel= und Alumini¬ im Alter von 84 Jahren. umgegenstände, daneben Massen von al¬ S 1 S 1 21— S Das Kripperl in Steyr. An diesem Tage wurde im eigenen len möglichen Gebrauchsgegenständen des Gebäude der Sparkasse in Steyr um täglichen Lebens und verschiedensten, ge¬ 2 Uhr nachmittags die 2. ordentliche brochenen Altmaterials. Wie Kuriositä¬ Sparkasseausschus¬ Sitzung des ten heben sich aus dem Chaos eine ziem¬ es unter Vorsitz des Präsidenten der lich große Glocke, ein gewaltiges Sprach¬ Sparkasse Altbürgermeister Franz Lang rohr, eine Wurstspritze und ein Papagei¬ abgehalten. Anwesend waren 18 Aus¬ käfig heraus. Manches Stück aus alter chußmitglieder, der landesfürstl. Kom¬ Zeit hat wohl darunter seine Geschichte, missär Hubert Kosch und der Referent wüßte vielleicht Interessantes zu erzäh¬ und Rechtskonsulent der Anstalt Dr. Fr. len, vieles bildete vor kurzem den Stolz Angermann. Der Vorsitzende gab be¬ so mancher Hausfrau. Es wurde aber lannt, daß die Gemeinde Garsten an Staat gerne hingegeben, denn der Stelle des verstorbenen Ausschußmitglie¬ braucht das Metall für den uns aufge¬ des Josef Schweinschwaller den derzei¬ zwungenen Krieg und keine österreichische tigen Bürgermeister Franz Brandstätter Hausfrau gibt es, die nicht ihr liebstes in den Ausschuß der Sparkasse Steyr aus Haus und Küche hingäbe, um un¬ entsendet hat. Laut des Berichtes des eren tapferen Kriegern zum Siege durch¬ Revisionskomitees haben im Laufe des zuhelfen. Jahres 1915 die vorgeschriebenen un¬ 3. Dem Leutnant i. d. R. Karl Glück, angesagten Revisionen stattgefunden und aus Steyr, der bereits mit der Großen ist dabei alles in tadelloser Ordnung Silbernen Tapferkeitsmedaille ausge¬ vorgefunden worden. Es wurden zahl¬ zeichnet ist, wurde nun auch das Signum reiche Dankschreiben für die bewilligten laudis verliehen. zur 1 Kriegsspenden von 13.700 Kr. In Waidneukirchen fand an diesem Ta¬ Kenntnis gebracht. Die neuerlich bewil¬ neuen Pfarrers ge die Installation des

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