der Tapferkeitsmedaille Adjunkt Rud. Patera in Garsten. Im Interesse der Schonung des Ger¬ stenbestandes ist schon wiederholt eine Einschränkung der Bierproduktion jeweils für einen mehrmonatigen Zeit¬ raum verfügt worden. Diese Einschrän¬ kung wurde für die Monate September bis Dezember 1915 dahin bestimmt, daß höchstens 90% der Durchschnittsproduk¬ tion in denselben Monaten der Be¬ triebsjahre 1911/12 und 1912/13 er¬ zeugt werden dürfen. Nach der gegen¬ wärtigen Lage ist aber die Gerste, bezw. Malzmenge, welche der österreichischen Brauindustrie für das heurige Betriebs¬ jahr zur Verfügung gestellt werden kann, bei weitem geringer, als zur Erzeugung von 9/10 der normalen Produktion nötig ist. Die weit ungünstigere Lage, in wel¬ cher sich die österreichische Brauindustrie gegenüber der mit Gerste viel reicher ver¬ orgten Ungarischen Brauindustrie befin¬ det, wird zwar zum geringen Teile da¬ durch ausgeglichen, daß der österr. Brau¬ industrie die Verwendung einer be¬ chränkten Menge Zucker als Malzersatz freigegeben wurde; trotzdem ist eine wei¬ tere Einschränkung der Bierproduktion als bisher angeordnet wurde, unerlä߬ lich. In diesem Sinne verfügt eine Mi¬ nisterialverordnung zunächst für die Mo¬ nate Dezember 1915 bis einschließlich März 1916, daß nicht mehr als 55% der normalen Produktion erzeugt wer¬ den dürfen und daß auch die Uebertra¬ gung von einzelnen Brauereien nicht aus¬ genützten Braurechte nur im beschränkten Umfange stattfinden darf. Für Brau¬ ereien mittleren und kleinsten Betriebs¬ umfanges ist die Grenze der zulässigen Produktion etwas weiter gezogen, in¬ dem diese Brauereien 60, bezw. 65% ihrer normalen Produktion erreichen dürfen. 2. An diesem Tage wurde vormittags die Wiederkehr des 67. Jahrestages des Regierungsantrittes unseres erhabenen Monarchen mit mehreren Gottesdiensten in den Kirchen Steyrs gefeiert. Um 8 Uhr fanden die Schulgottesdienste statt, nach welchen in den betreffenden Schulen eitens der Lehrkräfte an die Schüler die Feier des bedeutsamen Gedenktages wür¬ digende Ansprachen gehalten wurden. In der Realschule kamen bei dieser Gelegen¬ heit auch die Schülerstipendien an fünf Schüler der 3. bis 7. Kl. zur Verteilung. Die Schulfeiern wurden mit begeisterten Hochrufen der Jugend auf Se. Majestät der Volks¬ den Kaiser und Absingung hymne beschlossen. Um 10 Uhr wurde in der Vorstadtpfarrkirche zu St. Mi¬ 261 Gar¬ chael der Festgottesdienst für die nison abgehalten, welchen Feldkurat Pro¬ kosch unter Assistenz der Pfarrgeistlich¬ keit zelebrierte. Demselben wohnten als Gäste bei die Stadtgemeindevertretung, k. k. Bezirkshauptmann Dr. v. Kölbl Bür¬ und der Kommandant des Steyrer Teil¬ gerkorps. Unter den militärischen Lud¬ nehmern sah man Se. Hoheit Prinz sämt¬ wig von Sachsen=Coburg=Gotha, liche dienstfreienOffiziere und die Am Truppen der hiesigen Garnison. Schlusse des Gottesdienstes wurde die Volkshymne gesungen. Ver¬ Der Kaiser hat das Silberne dienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille in Anerkennung be¬ vor sonders pflichttreuer Dienstleistung dem Feinde dem Reservewachtmeister J. beim 15 Schuh der Traindivision 55 8 3. Armee=Etappenkommando verliehen. Derselbe ist ein Schwiegersohn des Waf¬ fenfabriksschlossers B Nagele. Im Alter von 56 Jahren starb im Krankenhause in Steyr der k. k. Stra¬ ßenwärter Ambros Wartegger; fer¬ ner starb die 11jährige Fabriksarbei¬ terstochter Karoline Rieger, 3. Alois Zinterhof, Offizial und Kommandant der AZK. 12, wurde zum Oberoffizial befördert. Zinterhof hat be¬ reits früher in Anerkennung hervorra¬ gender Dienstleistung vor dem Feinde das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone erhalten. Er ist ein Sohn des Wenzel und der Anna Zinterhof in Sierning. Helene Landsiedl, Tochter des Ka¬ etiers Josef Landsiedl, hat sich mit Mr. Slavko Beck, k. u. k. Militär=Medizin¬ Akzessist aus Belovar, verlobt. In Steyr starb Franziska Brand, Private, im Alter von 69 Jahren. 4. Seit Bestand der k. u. k. Reserve Offiziersschule in Steyr hat sich zwischen den Frequentanten derselben und der Zivilbevölkerung ein so herzlicher Ver¬ kehr eingebürgert, daß der derzeit in Steyr weilende Ausbildungsturnus be¬ schloß, zum Danke hiefür eine gesellige Feier zu veranstalten und hiezu die bür¬ gerlichen Kreise der Stadt einzuladen. Diese Feier fand an diesem Tage im Kasino als Nikolofest zugunsten der Wit¬ wen und Waisen gefallener Krieger aus Steyr statt und nahm einen wahrhaft glänzenden Verlauf. Vornehm und wür¬ dig in seiner äußeren Gestaltung, gemüt lich und fröhlich in seiner inneren Ent¬ in wicklung, genußvoll und erhebend seinen künstlerischen Darbietungen bot das Fest allen Teilnehmern unverge߬ liche Stunden. Unter den zahlreichen Gä¬
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