Bürgermeister Gschaider äußerte, daß er die nunmehr beschlossene grundlegende Aenderung in dem Bestande der Steyrer Brauerei nicht ganz mit ungeteilten Ge¬ fühlen betrachten könne. Wir glaubten, aus eigener Kraft einen Neubau der Brauerei erreichen zu können und setzten uns dafür ein, daß die Brauereiaktien nicht an fremde Hände verkauft würden leider umsonst. Nun sei es gelungen, den neuen Vertrag für Steyr möglichst gün¬ stig zu gestalten und er könne nur der Hoffnung Ausdruck geben, daß die ge¬ gebenen Versprechungen und Zukunfts¬ pläne in Erfüllung gehen und der Stadt Steyr Nutzen bringen mögen. Dr. Beurle erklärte, soweit sein Einfluß reiche dahin mitwirken zu wollen, daß die Verwirklichung des aufgestellten Pro¬ grammes eingehalten werde. Hierauf chloß Präsident Landsiedl mit Dankes¬ worte die Sitzung. An diesem Tage starb in Steyr Adalbert Faktor, Fabriksarbeiter, im Alter von 72 Jahren. Der Kaiser hat anbefohlen, daß die Allerhöchste belobende Anerkennung für tapferes Verhalten vor dem Feinde dem Kompagniekommandanten Josef Eder und den Zugskommandanten Heinrich Wilhelm, Josef Diltsch, Dr. Hans Commenda und Ferdinand Krako¬ witzer, sämtliche beimFreiwilligen oberösterreichischen Schützenregiment be¬ kanntgegeben werde. In Letten starb unerwartet schnell der 52jährige ledige Fabriksarbeiter Josef Weber. Franz und Wetti Schopf, in Ramingsteg 54, feierten an diesem Tage ihre Silberne Hochzeit im engsten Fa¬ milienkreise. 17. Bei der allgemeinen Depositen¬ bank Filiale Steyr wurden 125.000 Kr. von Alois Menhard, Baumeister in Steyr, für die Dritte österreichische Kriegsanleihe gezeichnet. An diesem Tage um 4 Uhr nachm. kam der neue HochwürdigePfarrer Matthias Sallaberger in Wald¬ neukirchen an und wurde vor dem Schul¬ hause feierlich empfangen. Hiezu hatten sich sehr viele Pfarrangehörige ein¬ gefunden. Der hochwürdige Pfarrer wur¬ de vom hier abreisenden Pfarrprovisor, vom Bürgermeister und von einem Schulkinde in herzlichster und wärmster Weise begrüßt. DerKommandantstellvertreter der Freiw. Feuerwehr Steyr, L. Haller, wurde für hervorragende Verdienste bei den Verwundetentransporten mit der 257 Silbernen Ehrenmedaille vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration ausge¬ zeichnet. 18. Karl Scholz, Kadett im k. u. k. IR. 14, Sohn des Oberbuchhalters der Sparkasse in Steyr, wurde mit der Sil¬ bernen Tapferkeitsmedaille 2. Kl. aus¬ ausgezeichnet. Von der Städtischen Polizei in Steyr steht ungefähr die Hälfte ihres Standes im Felde. Einer von ihnen, Wachmann Finner, starb bereits den Heldentod. Wachmann Fr. Sighartsleitner teht seit Beginn des Krieges mit Ita¬ ien am „Bluthügel“ im heftigsten Feuer und erhielt jüngst als wohlverdiente Anerkennung die Silb. Tapferkeitsme¬ daille 2. Kl. Wachmann Jos. Grasser¬ bauer, Sappeur=Feldwebel, der seit Kriegsbeginn im Norden dem Vater¬ lande dient, hat insbesondere am San größte Gefahren zu bestehen. Seine Brust zieren die Kleine Silberne und die Bronzene Tapferkeitsmedaille. Wach¬ mann Rettensteiner, Stabsfeld¬ webel und Kommandant einer Maschi¬ nengewehrabteilung auf den drei Zin¬ nen, war früher in den Karpathen und wehrt jetzt die welschen Feinde. Er be¬ sitzt ebenfalls die Silberne und die Bron¬ zene Medaille. 19. Die Oesterreichische Waffenfabrik in Steyr hat die Mehrheit der Aktien der Zündhütchen= und Patronenfabrik vorm. Sellier und Bellot in Prag ange¬ kauft, wodurch sie sich einen neuen Be¬ trieb angliedert. Die im Jahre 1825 gegründete Firma Sellier und Bellot in Prag=Zizkow wurde in den Siebziger¬ jahren in eine Aktiengesellschaft umge¬ wandelt. Lei¬ In Wien verschied nach längerem den Alois Küpferling, langjähriger Beamter der Firma Fromme in Wien, im 52. Lebensjahre. Der Verblichene war ein Bruder des Schlossermeisters Franz Küpferling und in Steyr bestbekannt. 20. An diesem Tage starb der Einj.¬ Freiw. Franz Burian, Kanonier im k. u. k. GAR. 8, derzeit in Steyr, im Alter von 22 Jahren Der Großhandelshöchstpreis für Spei¬ sekartoffel beträgt im Bezirke Steyr¬ Land im Monate November für 100 Ki¬ logramm 10 Kronen 40 Heller. Für den Kleinhandel, resp. für den Warenver¬ kauf von Produzenten direkt an Konsu¬ menten oder Konsumentenvertretungen gelten nunmehr bis Ende Dezember 1915 folgende Höchstpreise: 12 Heller für Kilogramm bei Abgabe, resp. Kauf von 100 bis 1000 Kilogramm und 14 17
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