Er starb an den Folgen eines Schlagan¬ falles im 73 Lebensjahre. Der Sohn des Verstorbenen geriet beim Falle der Fe¬ stung Przemysl in russische Gefangen¬ schaft und schrieb an seine Eltern, daß er sich gesund und wohlauf befindet. 7. Das liebe, alte Kripperl in Steyr, welches schon seit vielen Jahren die Freude von groß und klein war und im vorigen Winter durch die Vereini¬ gung „Heimatschutz“ vollständig neu aus¬ gestattet wurde, gab in seinem schönen Heim (Kimbachers Gasthaus, Haratz¬ müllerstraße) seine erste, diesjährige Vor¬ stellung. An diesem Tage starben in Steyr: Marie Antonie Knabl, Bindermeisters¬ und Hausbesitzerstochter, Schülerin der 2. Volksschulklasse, im Alter von 8 Jah¬ ren, Rosa Spitaler, Private, 60 in ihrem71. Lebensjahre undMarie Burgholzer, Private, im Alter von 86 Jahren. In der hiesigen Stadtpfarrkirche in Steyr fand die Trauung des Martin Huber, Musiklehrer aus Steyr, der¬ zeit im Militärdienste in Langhalsen, mit Franziska Ebner statt. 3. Der Leutnant des FIB. Kopal 10, Hans Peteler, Sohn des Kaufmannes Josef Peteler in Steyr, ist nach 14 mo¬ natlichem Aufenthalte im Felde vom nördlichen Kriegsschauplatze mit einem Unterschenkelbruch in das Reservespital zurückgekehrt. In Mitterweng starb Josef Mayr Besitzer des Roarlgutes, im 86. Lebens¬ jahre. Er war Besitzer der Kriegsme¬ daille und einer der schon heute We¬ nigen, die unter Vater Radetzky kämpf¬ ten. Vor sechs Jahren feierte er noch in voller körperlicher und geistiger Frische mit seiner Gattin die Goldene Hochzeit. In Stein wurde der ledige Fabriks¬ arbeiter Mar Grießer im 21. Lebens¬ jahre von seinem langwierigen Lungen¬ leiden durch den Tod erlöst. Es verschied an diesem Tage in Klein¬ raming MartinSeilehner, Graf Lambergscher Holzarbeiter, im 63. Le¬ bensjahre. Zwei seiner Söhne stehen im Felde, der dritte ist vor einigen Wo¬ chen zum Militär eingerückt. 9. Hans Daller, k. k. Postbeamter in Steyr, vermählte sich in der Pfarr kirche zu Pöstlingberg mit R. Schaum¬ berger, Tochter des Herrn J. Schaum¬ berger, Buchhalter in Steyr — In der Stadtpfarrkirche in Steyr erfolgte die Trauung des Johann Niederauer, Handelsangestellten, derzeit im Kriegs¬ 253 dienste, mit Leopoldine Föttinger, Mo¬ distin in Steyr. Zum drittenmale in einer Woche be¬ wegte sich ein Leich enzug von Mühlbach heraus zum Orts riedhof. Es wurde Anna Gruber, vulgo „Gruberin in Brand“ zu Grabe getragen. Sie stand im 64. Lebensjähre. Der Reingewinn, welcher durch die Benagelung eines „Eisernen Kreuzes“ in Losenstein erzielt wurde, beläuft sich auf 277 Kr. 35 H An diesem Tage konnte man von der Höhe des Dorferberges (900 Meter) das Donnern der Mörser aus dem südlichen Kriegsschauplatze überaus deutlich ver¬ nehmen. Es war 5 Minuten vor 4 Uhr nachmittags, als ein furchtbarer, langer Kanonendonner aus dem Süden gerade aus der Richtung des großen Priel hör bar wurde. Punkt 4 Uhr erfolgte der zweite Donner, 4 Uhr 15 Minuten hörte man nochmals ganz vernehmlich das Brüllen eines Geschützes. Viele Leute die nicht gerade auf der Anhöhe eines Berges standen, sondern draußen im Wald arbeiteten, hatten ganz deutlich den Kanondonner aus dem Süden ver¬ nommen. Der fürchterlichste und stärkste Donner war der erste. Es war, als hätte man im nahen Windischgarsten mit einer großen, schweren Kanone geschossen oder mehr noch, als ginge in der Nähe eine furchtbare Schneelawine zu Tal. 10. Die Spiritussteuerwurde zum zweitenmal erhöht: und zwar so¬ gleich um vierzig Heller! Die Steuer beträgt jetzt 2 Kronen beim „niederen“ . Satz, 2.20 Kronen für den höheren Satz (Erkontingent). In Verbindung mit der gemeldeten Branntweinsteuer=Erhöhung um 40 Kronen hat noch das Spiritus¬ kartell eine Preissteigerung von 25 Kr. vorgenommen, so daß die gesamte Ver¬ teuerung dieses Artikels 65 Kr. beträgt An diesem Tage starb plötzlich an Herzlähmung Friedrich Schmeidel, Ritter des Franz=Josef=Ordens, Ehren bürger des Marktes Weyer, im Alter von 89 Jahren. Der Verstorbene hat ich viele Verdienste erworben um die Hebung des Fremdenverkehres durch Schaffung vom hübschen Anlagen in der Umgebung von Weyer, die von den Sommergästen sehr gerne besucht wer¬ den. So sind die ausgedehnten Anla¬ gen am Kreuzberge ganz und gar sein Werk, die er aus seinen eigenen Mit¬ teln herstellen ließ. In dankbarer An¬ erkennung ist im am Fuße des Kreuz¬ berges einschönes Denkmal errich¬ tet worden. Auch sonst zeigte der Ver¬
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