250 3. Es starb in Steyr Franziska Mayrhofer, Bahnwächterswitwe, im Alter von 78 Jahren. Bei der Filiale der Allgem. Depo¬ 220 itenbank in Steyr wurde für die Dritte Oesterreichische Kriegsanleihe der Betrag von 3,500.000 Kr. gezeichnet Das k. k. Finanzministerium hat dem Finanzwachoberkommissär 1. Kl. Richard Hebenstreit in Steyr anläßlich der erbetenen Versetzung in den dauernden Ruhestand für seine vieljährige, pflicht¬ treue und sehr ersprießliche Dienstlei¬ stung die Anerkennung ausgesprochen. 4. Zum Zwecke der Streckung der Fut¬ tervorräte müssen unter den gegenwär¬ tigen schwierigen Verhältnissen alle zur Verfütterung geeigneten Pflanzen und Pflanzenteile soweit nur möglich, geern¬ tet werden. Es starb in Steyr Martin Bican, Wasserbauarbeiter, im 66. Lebensjahre. Das Militärverdienstkreuz 3. Kl. mit der Kriegsdekoration wurde dem am 4. November 1914 am russischen Kriegs¬ schauplatze gefallenen k. u. k. Oberleut¬ nant Hans Schrangl verliehen. An diesem Tage veranstaltete das Handelsgremium der Stadt Steyr im Saale des „Zipfer Bierhauses zur Feier des 30jährigen Bestandes der Kommerziellen Fortbildungsschule“ in Steyr eine Festversammlung in schlich¬ ter Form, welche dem Ernste der Zeit entsprechend, einen überaus würdigen und anregenden Verlauf genommen hat. Der Vorstand des Handelsgremiums Hans Wolfartsberger konnte in seiner Eröffnungsrede eine stattliche Reihe von Festgästen begrüßen, darunter Vizebür¬ germeister Gründler, Regierungsrat Di¬ rektor Pawlicka, die Herren Handels¬ kammerräte Seidl und Sommerhuber, den Obmann des Landesverbandes der Handelsgremien Oberösterreichs Herrn Hofer aus Linz, Realschuldirektor Glas owie die Herren Professoren und Lehrer der „Kommerziellen Fortbildungsschule“ Zunächst sprach der Vorstand allen Fak¬ toren, die den Fortbestand der genannt. Schule durch ihre Unterstützung ermög¬ lichten, und zwar dem Unterrichtsmini¬ sterium, dem oberösterreichischen Landes¬ ausschusse, der Handels= und Gewerbe¬ kammer, der Stadtgemeindevorstehung Steyr, sowie Realschuldirektor Glas und den Herren Professoren und Lehrern der Handelsschule, insbesonders deren Leiter Professor Goldbacher für die vorzügliche Verfassung der Festschrift, den wärmsten Dank für ihre Förderung der Schule und des Handelsstandes aus. Redner schloß mit dem Wunsche, daß der „Kommerzi¬ ellen Fortbildungsschule“ in Steyr, wel¬ che heute auf einen 30jährigen Bestand und ebensolanges erfolgreiches Wirken zurückblicken könne, ein gleich erfolgreiches Wirken in der Zukunft beschieden sein möge. Zum Nutzen und Frommen 00 für die gesamte kaufmännische Jugend. Vizebürgermeister F. Gründler beglück¬ wünschte das Handelsgremium namens der Stadtvertretung zu dem Jubiläum einer Fortbildungsschule, deren hohen Wert für den Handelsstand betonend. Landesverbandsobmann Hofer aus Linz überbrachte die Glückwünsche des Lan¬ desverbandes, Kais. Rat Seidl jene der oberösterreichischen Handels= und Ge¬ werbekammer im Auftrage des Präsi¬ denten Hoffmann, der zu seinem Be¬ dauern am persönlichen Erscheinen ver¬ hindert war. Hierauf verlas der Schrift¬ führer des Handelsgremiums, Richard Mehwald, die eingelaufenen Drahtgrüße und Glückwunschschreiben. Sodann hielt Prof. Goldbacher, Leiter der „Kommer¬ ziellen Fortbildungsschule“ eine wohl¬ durchdachte Festrede, die er mit einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf die hohe Bedeutung des Kaufmannswesens für die Entwicklung der Kultur und des Wohlstandes des deutschen Volkes ein¬ leitete. Auf die Wichtigkeit der Schul¬ bildung für die Erziehung eines tüchti¬ gen Kaufmannstandes verweisend, streifte Redner in kürzen Zügen nochmals die Entwicklungsgeschichte der Handelsfort¬ bildungsschule in Steyr und gedachte ehrend all der Männer, die sich um die¬ selbe im Verlaufe der Jahrzehnte ver¬ dient gemacht haben. KaufmannWöll dankte Prof. Goldbacher für die Ver¬ fassung der Festschrift und bat ihn, in der Leitung der „Kommerziellen Fort¬ bildungsschule“ nicht zu erlahmen, Han¬ delskammerrat Sommerhuber hob her¬ vor, daß er in der Versammlung wohl der Einzige sei, der die alte kaufmän¬ be¬ nische Fortbildungsschule in Steyr sucht habe, als dieselbe, von Professor Wurzinger geleitet, in den Jahren1872 und 1873 in einem kleinen Hofzimmer in des 2. Stockes des Nothafthauses der Enge untergebracht war. Die Schule war damals, wenn auch nicht gesetzlich obligatorisch, durch Aneiferung seitens der Steyrer Kaufmannschaft gut besucht und vermittelte in wöchentlich 4 Stun¬ den der kaufmännischen Jugend jene Kenntnisse, für deren Erwerbung er der¬ elben noch heute dankbar sei. Später kam die Schule in das Realschulgebäude, wo der Vater des Bankdirektors Olbrich die kaufmännische Jugend unterrichtete. Er erinnere sich noch gerne daran, welch
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