Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

toffel beim Bezuge unter 100 Kilo mit 15 H., 1 Kilo Kartoffel beim Bezuge von 100 bis 1000 Kilo mit 13 H., 100 Kilo Kartoffel beim Bezuge von 1000 Kilo und darüber mit 11 Kr. 40 H. festgesetzt wurde. 31. Einem vielseitigen Wunsche entspre¬ chend, findet von nun an der städtische Verkauf von Butter in Steyr Freitag jeder Woche ab 2 Uhr nach¬ mittags im Rathause statt. Die von der Gemeinde in den letzten Tagen zu 15 H. per Kilo zum Verkauf gebrachten Kar¬ toffel finden reißenden Absatz. Der Ver¬ chleiß von Kartoffeln wird fortgesetzt und dürften in den nächsten Tagen wie¬ der mehrere Waggons einlaufen. Eben¬ so werden täglich am städtischen Ver¬ kaufsstande am Stadtplatze Zwiebel zu 70 H. und Kraut zu 14 H. abgegeben. Der Verkauf von Seefischen findet eben¬ dort statt. An diesem Tage verschied in Klein¬ raming Elisabeth Lechky, im Alter von 68 Jahren. Sie hielt sich mehr als 30 Jahre in Kleinraming auf, wo ihr Sohn die Fourniersäge in Reinsperg gepachtet hatte. Drei ihrer Söhne stehen im Felde die an ihrer Mutter in treuester Liebe gehangen hatten. November. 1. Erzherzog Franz Salvator hat als Protektorstellvertreter des Roten Kreu¬ zes den k. k. Oberbezirksarzt Dr. Ulrich Furrer und den Primararzt Dr. Vik¬ tor Klotz in Steyr für ihre Tätigkeit im Dienste des Roten Kreuzes durch Verleihung des Ehrenzeichens 2. Kl. vom Roten Kreuze mit der Kriegsdekoration — ausgezeichnet. Ferners wurde dem Gerichtsdiener A. Bauer in Steyr, derzeit im Kriegsdienste, die Bronzene Ehrenmedaille vom Roten Kreuze ver¬ liehen. Es wird verlautbart, daß Postkarten. die Abbildungen von Städten, Stadt¬ teilen, Ortschaften, Landschaften, mili¬ tärisch wichtigen Objekten, Verkehrs= und volkswirtschaftlichen Anlagen, besonders hervorragenden Baulichkeiten und Denk¬ male der Monarchie enthalten, von der Beförderung nach dem Auslande ausge¬ schlossen sind. Derartige bereits auf¬ gegebene Sendungen werden von den Aufgabepostämtern den Absendern, so¬ ferne ihre Anschrift aus der Sendung entnommen werden kann, zurückgestellt. Der Kaiser hat an diesem Tage im Heeresdienste befördert: Zu Majoren die Hauptleute Leopold Kristinus des 249 F3B. 10 und J. Stekl des F3B. 30 beim JR. 92; zum Hauptmann den Oberleutnant Ladislaus Woloszczuk des FKR. 42, zugeteilt dem General¬ stab; zu Oberleutnants die Leutnants Anton Skislewicz des FKR. 42, Kamillo Duffek des IR. 4, zugeteilt dem FJB. 10; zu Oberleutnants in der Reserve die Leutnantsi. d. R. Fritz Bruckner beim F3B. 30, Stanislaus Kaucki beim F3B. 10 und Otto Rit¬ ter von Neumann des FKR. 42. K. k. Realschulprofessor Emil Stephan wurde zum k. u. k. Oberleutnant i. d. R. ernannt. Heute, am Allerheiligentage nach dem Aveläuten um 6 Uhr abends wurden vom Stadtpfarrturme 4 Trauerchoräle gespielt. 2. Ab diesem Tage wird der Nach¬ mittagsbriefpostbestellgang von 4 Uhr 15 Minuten auf 2 Uhr 15 Minuten ver¬ legt. An der italienischen Kampffront wur¬ de der Zugsführer JosefHack, ein Sohn der Messerfabrikantenswitwe Frau Josefine Hack, für eine hervorragende Leistung im Felde mit der Bronzenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Die Bürgerliche Aktienbrau¬ erei in Steyr beschloß in ihrer Ver¬ waltungs= und Aufsichtsratssitzung zur Dritten Oesterreichischen Kriegsanleihe den Betrag von 20.000 Kronen zu zeich¬ nen. Am Allerseelentage, noch mehr aber am Allerheiligenfeste, bewegte sich heuer wiederum eine stattliche Prozession von der Pfarrkirche in Garsten in gerader Richtung durch die Strafanstalt hindurch auf den Friedhof. Die Gräber waren würdig geschmückt mit Kränzen, Blumen Kerzen und sinnvollen Figuren. Einen eigenen neuen Anziehungspunkt bildete die Tafel mit den Namen der Kriegs¬ opfer, vor der auch jedesmal gehalten wurde und Priester und Volk einige Va¬ terunser beteten. Es stehen 31 Namen darauf. Die Pfarrgemeinde zählt über 30 Kriegsopfer. Der Allerseelentag des Kriegsjahres 1915 führte überaus viele Trauernde zu den Gottesdiensten und zu den schön geschmückten Gräbern auf dem Fried¬ hofe zu St. Alrich. Vor dem für die Ge¬ fallenen aus der Gemeinde errichteten Denkmal wurde gebetet. Den Heldentod erlitten bisher 13. Die Sparkasse Grünburg hat zur Dritten Kriegsanleihe abermals 70.000 Kronen (insgesamt mit der ersten und zweiten Kriegsanleihe 150.000 Kronen) gezeichnet.

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