Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1917

246 Der hochwürdigste Bischof Dr. Jo¬ hannes Marie Gföllner stattete zum erstenmale dem Knabenseminar „Pet¬ rinum“ in Gleink den ersten Besuch ab. Um 10 Uhr 45 Minuten fuhr Hochder¬ elbe, von Hochw. Herrn Ordinariatsad¬ junkten Angerbaur begleitet, in den Ort ein, der Flaggenschmuck angenommen hatte. 25. Bei der stattgehabten Musterung der Landsturmpflichtigen aus dem Ge¬ richtsbezirke Weyer wurden von 304 Vorgeführten 175, d. s. 57.5 Prozent, für geeignet befunden. — Bei der Nach¬ musterung bei den Landgemeinden des Bezirkes Steyr wurden 478 vorgeführt, von welchen 321, d. s. 67.1 Prozent geeignet waren. An diesem Tage starben in Steyr: Johann Lehner, Privat, in seinem 73. Lebensjahre und Theresia Lutzen¬ berger, Bürgersgattin, nach langem chweren Leiden, im Alter von 65 Jahren. Nach einer verläßlichen Mitteilung aus G. dem Felde hat k. u. k. Hauptmann Peschke, Kommandant der 5. Batterie in Steyr, um 11 Uhr vom vormittags, inmitten seiner Batterie, als einziges Opfer derselben den Heldentod 10 ein durch Schrapnell am russischen Kriegsfelde erlitten. Er starb auf dem Transporte zum Hilfsplatze und wurde über seinen letzten Wunsch in den Reihen Kämpfer beerdigt. der Hauptmann Peschke, der viele Jahre in Wien garni¬ onierte, und Lehrer am Theresianum war, war ob seines schneidigen solda¬ tischen Gebarens eine bekannte Persön¬ ichkeit. Es verlief wohl kein Fechtspiel für Offiziere, bei welchem Hauptmann Peschke nicht als Sieger hervorging. Für tapferes Verhalten vor dem Feinde wur¬ de derselbe wiederholt ausgezeichnet. 26. Der Kaiser hat den OberstenF. in Steyr Svoboda vom die Bewilligung zur Annahme und zum Tragen des ihm vom Deutschen Kaiser verliehenen Eisernen Kreuzes 2. Kl. er¬ — Staatsanwalt Dr. O. Kauer teilt. von Steyr, der bei Kriegsbeginn als Landsturmleutnant ins Feld zog und als olcher den Feldzug in den Karpathen mitmachte, wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit dem Signum laudis ausgezeichnet. An diesem Tage starb in Steyr Franz Geyer, Hufschmiedemeister und Haus¬ besitzer, im Alter von 47 Jahren. Der Verblichene, welche zu den geachtetsten und beliebtesten Mitbürgern unserer Stadt zählte, war auch ein eifriges, treues Mitglied des Bürgerkorpsund der Freiwilligen städt. Feuerwehr. 27. Der Kaiser hat dem Feldmarschal¬ leutnant I. Trollmann, ein Sohn der Stadt Steyr, die Bewilligung zur Annahme und zum Tragen des ihm vom Deutschen Kaiser verliehenen Ei¬ ernen Kreuzes 2. Kl. erteilt und anbe¬ ohlen, daß dem Oberleutnant d. Res. im 6. DR. Max Freiherrn von Im¬ hoff inAnerkennung vorzüglicher Dienstleistung vor dem Feinde die Aller¬ höchste belobende Anerkennung bekannt¬ gegeben werde. An diesem Tage starben in Steyr: Georg Mayrhofer, Hausbesitzer und Wurstverschleißer, im 80. Lebensjahre. Viktoria Eibl, Taglöhnerswitwe, in ihrem 61. Lebensjahre und Anna Jao¬ vrek, Hausbesitzerin in Linz, welche in Steyr bei ihrer Schwester Frau Brejcha, Schneidermeistersgattin, zu Besuch weilte, im Alter von 46 Jahren. Alois Geiger, Infanterist, Sohn des Herrn Vinzenz Baresch, Damen¬ chneidermeister in Steyr, hat für sein tapferes Verhalten vor dem Feinde die Bronzene Tapferkeitsmedaille erhalten. 28. Die Bronzene Ehrenmedaille vom Roten Kreuze wurde von Erzherzog Franz Salvator verliehen dem Gerichts¬ vollzieher Adalbert Bauer in Steyr. Amtlich als gefallen gemeldet wurde der Vaterlandsverteidiger J. Ritt vom Unterradachbauer Gemeinde Neustift, der am 16. Mai in Galizien auf dem Schlachfelde fiel. Vier Brüder stehen noch im Felde. Er stand im 20. Lebensjahre. Beim k. k. Hauptpostamte Steyr wur¬ den die Postaspiranten Johann Schie¬ ermayr, Karl Judendoxfer und Hermann Zlunka zu Postoffizianten ernannt. Zum Postassistenten der Post¬ amtspraktikant Karl Polt für Steyr und die Postaspirantin Therese Roith¬ ner in Steyr zur Postoffiziantin für Grieskirchen. Die Direktion der Sparkasse in Steyr, hat in ihrer Sitzung beschlossen, für die Sparkasse in Steyr zur 3. öster¬ von reichischen Kriegsanleihe den Betrag daß 1,000.000 Kronen zu zeichnen, so von der für die drei Kriegsanleihen Ge¬ der Sparkasse in Steyr gezeichnete amtbetrag 2,600.000 Kronen ausmacht. 29. Unter den ersten, die in den denk¬ 1914 würdigen Augusttagen des Jahres hinauszogen in den Kampf für Kaiser und Vaterland, war auch die tapfere Garnison, das 42. Artillerieregi¬ ment und das 30. Feldjägerba¬ taillon, beide durch mehrjährigen Aufenthalt in Steyr geschätzt und be¬

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