154 der Stadt, wie den Kreisgerichtspräsi¬ denten, Bürgermeister und Gemeinderäte in seinem Ausschusse hat, beginnt jetzt — bereits seine Tätigkeit mit Verbesserung der Wege nach Garsten, Verschönerung des Stadtpfarrplatzes usw. zu entwickeln. Am 9. und 10. März fand hier vom k. k. Statthaltereirate von Moor, Kreis¬ ingenieur, Bezirksvorsteher, Bürgermei¬ ster und Bauunternehmer Schwarz die Kommission wegen einer feuer¬ sicheren Eindeckung der an der Bahn grenzenden Häuser, und die Er¬ öffnung dieser Bahnstrecke wird wohl anfangs Mai erfolgen. Der Bauunter¬ nehmer Schwarz hat anstatt der feuer¬ sicheren Eindeckung des kleinen Schön¬ fellnerschen Häusels Nr. 250 nächst der Bahn in der Schönau dasselbe zur gänz¬ lichen Abbrechung um 1200 fl. erkauft. Am 18. März fand im Rathaussaale von der Stadtgemeinde, als Patron der Vorstadtpfarrkirche in Anwesenheit eines sehr zahlreichen Publikums die Wahl des Vorstadtpfarrers statt, wel¬ che höchst kritisch und zweifelhaft war. Von den 5 Kompetenten: Realschul¬ katechet Schwamminger, Benefiziat und Mädchenschulkatechet Mayer hier, dann 2 auswärtige Kooperatoren, Steyrer Kinder und endlich der jüngste Vorstadt¬ kooperator Dürnberger, 34 Jahre alt wovon der erste vom Bischofe besonders, der letzte aber gar nicht empfohlen war, aber von der Pfarrgemeinde stürmisch verlangt wurde, erhielt endlich auch der letztere fast sämtliche Stimmen. Da über die Fortsetzung des Bahnbaues nach Weyer bereits die Bauverträge mit den bisherigen Unter¬ nehmern Klein u. Schwarz abgeschlossen und genehmigt sind, so wurde auch mit der weiteren Trassierung sogleich begon¬ nen. Auf dem Stadtpfarrplatze wur¬ den rings um den neuen Brunnen sechs Lindenbäume gepflanzt. Da der im Herbste 1866 auf 18000 Kubikmeter erbaute Gasbehälter in folge des großen und nicht vorherge¬ sehenen Gasverbrauches, besonders der Werndlschen Fabriken und des Straf¬ hauses, bereits zu klein geworden ist, o hat die Gasfabrik den anstoßenden Eschaiderschen Garten um 3000 fl. er¬ kauft und erbaut daselbst einen zwei¬ ten Gasbehälter für 24.000 Ku¬ bikmeter Gas; und da die Werndlsche fahrbare Brücke daselbst bereits fertig ist und benützt wird, so wurde nun der etliche Klafter unterhalb bestandene städtische, alte und schadhafte Steg ganz aufgelassen. Am 3. Mai feierliche Grundstein¬ legung zum Turmbau in Sankt Ulrich, anstatt des alten sehr kleinen nicht über das Kirchendach hinausragen¬ den mit Schindeln gedeckten Turmes. Am 10., 11. und 12. spielte die Re¬ gimentsmusik aus Linz hier. Am 11. und 12. war der Reichsfinanz¬ minister und Steyrer Ehrenbürger Freiherr von Benke und am 12. der Erzherzog Josef, Brigadier aus Linz hier. Beide besuchten die Ge¬ wehrfabriken. Auch die erste Last¬ Lokomotive der Rudolfsbahn, namens „Valentin“ kam ganz unver¬ mutet auf dem Bahnhofe an und fuhr nach zweistündigem Aufenthalte wieder zurück, jedoch war schnell eine große Menschenmenge versammelt. Am 25. wurde mit der Wieder¬ abräumung der nach dem System Schiffkorn über den Ramingbach er¬ bauten 200 langen eisernen Brücke begonnen, weil dieses System vom Mini¬ sterium für alle Eisenbahnbrücken ver¬ worfen worden ist, und muß dafür eine eiserne Brücke nach einem anderen Sy¬ stem aufgestellt werden, was, obwohl dieselbe schon auf dem Transporte hieher sich befindet, doch wieder einen Aufschub der Eröffnung von einigen Wochen ver¬ ursachen wird. Am 14. Mai ist endlich der vom Linzer Bischofe zum hiesigen Stadtpfarrer ernannte Domprediger Georg Ar¬ minger hier eingetroffen und am Pfarrberge von der Geistlichkeit und
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