Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1916

236 Endlich, es war wohl schon Mitter¬ ruhe: „Väterchen! Nitschewo! Schlafen wir weiter!“ nacht durch, waren die russischen Offi¬ ziere aufgewacht. Tiefe Dunkelheit Nach einer schier endlos erscheinenden die Maschine stampfte — oder stampfte Nacht dämmerte der Morgen. Der Ne¬ ihnen bloß der Wein so im Kopfe? bel lichtete sich, und aus seinen sich Wassilij erhob sich — was war das? teilenden Schwaden schoß ein schlankes Die Tür war verschlossen! Sie saßen in Schiff, wie ein Schleier wallte die lange der Falle! Waren Gefangene! Diese ver¬ Rauchfahne ihm nach, ein Kreuzer. Und fluchten Deutschen! Sie fingen an zu von seinem Heck wehte die deutsche toben, zu schimpfen, was half es? Da Kriegsflagge. In sicherer Hut konnte die sagte Wassilij Nikolajewitsch mit Seelen¬ „Rheinland“ die Heimfahrt fortsetzen. Der gewaltige Sieg. Sieg! Fahnen heraus und Wimpel und Bänder! Reißt aus den Schränken die Festtagsgewänder! Jauchzet, ihr Glocken, ihr Berge, flammt auf! Reicht euch die Hände wie Schwestern und Brüder, Aniet vor dem Herrn der Heerscharen nieder, Jubelt den Dank zu dem Höchsten hinauf! Sieg! Trocknet die Tränen, ihr trauernden Frauen! Euere Helden, die herrlichen, schauen Freudig und segnend auf euch herab. heilig das Schwert, das die Feinde getötet, Heilig das Blut, das die Erde gerôtet, heilig der Helden glorreiches Grab. Sieg! Stillgestanden, ihr Mädchen und Jungen! Merket den Tag! Jetzt kräftig gesungen! Blitzenden Auges eilt dann zum „Krieg“! Brennt es ins Herz, was die Glocken heut klingen, Späteren Zeiten müßt Kunde ihr bringen, Von diesem neuen, gewaltigen Sieg! Sieg! Karl Bauer. N 0 S □ 0.8 C O 0 0-8 0 N □- OO 0-8 □ 26 % 25 4 20 % 26 28 20 20 2 26 26 26 28 26 28 28

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