Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1916

182 Feinde mit dem Signum laudis ausge¬ zeichnet. Der Ausgezeichnete ist ein Sohn des Handschuhmachers Josef Hiller in Steyr. An diesem Tage machte Prof Gold¬ bacher seine Einladung zu einer in Steyr noch nicht gesehenen Veranstaltung in der Schwimmschule der Oesterr. Waf¬ fenfabrik, wozu sich zahlreiche Gäste ein¬ fanden nachdem er seit Beginn der Ferien die Mehrzahl der in Steyr wei¬ lenden Realschüler in einer Schwimm¬ und Springriege vereinigt und mit den¬ selben fleißig Schwimmen, Springen und Tauchen geübt hatte. Unter den er¬ chienenen Gästen sah man Bürgermei¬ ster Gschaider mit der Gemeindevertre¬ tung, Realschuldirektor Glas, Gewerbe¬ schuldirektor Regierungsrat Ing. Paw¬ licka, Vertreter der Oesterr. Waffen¬ fabrik u. a. Schwimmeister Eisner hatte des 805 für eine hübsche Ausschmückung Schwimmbassins mit Fahnen, Blumen und frischem Grün gesorgt. Die durch¬ wegs wohlgelungenen Darbietungen der ehr gut geübten Jungmannschaft wur¬ eitens der Zuseherschaft mit gro¬ den Interesse verfolgt und befriedigten ßem auf das Beste. Die Schüler führten zu¬ erst in tadelloser Haltung und mit Schneid 40 verschiedene Sprünge aus worauf das Wettschwimmen in fünf Gruppen folgte, deren Sieger dann in einem Entscheidungsgange um den Rang streiten mußten. Die Preise errangen: Karl Küpferling, 2. Franz Pollak 1. 3. Johann Petz, 4. Robert Scholz 5 Vinzenz Berger. Für seine schönen Sprünge erhielt auch der Schüler Fritz be¬ Berger einen Preis. Die Preise standen größtenteils aus Büchern, welche sich auf die jetzige große Zeit beziehen und wurden von Schülerfreunden ge¬ widmet. Hierauf erfolgte auch ein gleich¬ zeitiger Absprung aller Teilnehmer von den sämtlichen Sprunggelegenheiten, was ein sehr hübsches Bild bot. Den Abschluß machte ein Preistauchen wobei der Schüler Lud. Jurkowic mit einer Tauch¬ länge von 45 Metern den Preis davon bestehend in einem Bilde des trug, Deutschen Kaisers, gespendet vom Ru¬ derverein Germanen“ Nach Beendigung der Vorführungen hielt Realschuldirek tor Glas eine herzliche Ansprache, in welcher er dem Leiter der Uebungen, Prof. Goldbacher für seine große Mühe¬ waltung dankte, den Wert der körper¬ lichen Uebungen, besonders in Anschau¬ ung der Jetztzeit, hervorhob und zum Schlusse ein dreifaches Hoch auf Seiner Majestät den Kaiser ausbrachte, in wel¬ ches die Anwesenden begeistert einstimm¬ Preisvertei¬ ten. Hierauf erfolgte die lung, wobei auch noch der Vorstand des Rudervereines „Germanen“ Franz Flen¬ kenthaller eine Ansprache hielt. Pro¬ fessor Goldbacher, welcher sich sowohl durch Veranstaltung von Ausflügen, wie durch die Ausbildung der Realschüler in der Schwimmkunst in den Ferien ein anerkennenswertes Verdienst um die Ju¬ gend erworben hat, gebührt hiefür der Dank der Eltern und Schüler. 29. In der Pfarrkirche zu Gleink ver¬ ehelichte sich Friederike Hofmann aus Steyr mit Egon Peller von Ehren¬ berg, k. u. k. Oberleutnant der reitenden Artilleriedivision 1, zurzeit im Felde, Besitzer des Signum laudis und des Eisernen Kreuzes. Die Braut ist eine Enkelin des verblichenen Fabriksbesitzers Franz Werndl von Unterhimmel. Als Trauzeugen fungierten für den Bräu¬ tigam Fabriksbesitzer Viktor Werndl, für die Braut Jägerhauptmann Berin¬ ger. Der Bräutigam stand bereits drei¬ zehn Monate im Felde. Außer der De¬ korierung mit dem Eisernen Kreuze wurde ihm bereits zweimal die Aller¬ höchste Anerkennung ausgesprochen. Das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsme¬ daille in Anerkennung besonders pflicht¬ treuer Dienstleistung vor dem Feinde wurde dem Feuerwerker Josef Arzt des FKR. 42 in Steyr verliehen An diesem Tage feierte in Urfahr der prakt. Arzt Hermann Westreicher sein 70. Geburtsfest. Westreicher hat sich in Steyr und Umgebung durch seine acht¬ jährige, überaus gewissenhafte und ver¬ dienstvolle Tätigkeit als Kneipparzt einen weiten Kreis von Freunden und Ver¬ ehrern geschaffen. Der an diesem Tage abgeschlossene zweite Verkauftag für die Witwen= und Waisen nach gefallenen Oberösterreichern recht hat wie jener am 18. August so wieder den opferwilligen, wohltätigen Sinn der Bevölkerung der Stadt Steyr gezeigt. Verkauft wurden 13.326 Ab¬ zeichen, welche einen Gesamtertrag von 7177 Kr. 75 H. ergaben, von welchem 6404 Kr. 88 H. an den Landeshilfsfond nach Linz abgeführt wurden, während die Hälfte der Ueberzahlungen und das sind 772 Kr. 87 H. dem Hilfsfond in Steyr zufielen. Hans Stiedl, Leutnant d. Res., Rechnungsoffizal in Linz, ein Sohn des pensionierten Stallmeisters Joh. Stiedl in Steyr, wurde zum Oberleutnant i. R. ernannt. Hugo von König, Fähnrich im 14. F5R., Sohn des gräfl. Lamberg¬

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