Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1916

Seine ehemaligen Schüler erinnern sich der dankbar ihres gewesenen Lehrers, ihnen auch in späteren Lebensjahren ein guter Freund geblieben ist. In der Oef¬ fentlichkeit ist Dr. Gföllner in keiner — Am 31. Juli Weise hervorgetreten. 1915 fand bei der Apostolischen Nunti¬ atur in Wien der Informationsprozeß des neuernannten Bischofs statt. Als Zeugen fungierten die hochw. Herren Kapitelvikar Balthasar Scherndl und Domdechant Josef Kolda. Die Weihe des neuen Bischofs erfolgt im Septem¬ ber und wird als Konsekrator Kardinal Fürsterzbischof Dr. Piffl von Wien sein. Dem neuernannten Bischof sind überaus zahlreiche Gratulationen aus allen Krei¬ en zugekommen. Das Domkapitel begab sich am 7. August in die Wohnung des neuernannten Bischofs und sprach dem¬ elben durch Kapitelvikar Kanonikus Scherndl die Glückwünsche zur kaiserlichen Ernennung aus. Am selben Tage starb in Steyr der Kanonier im 14. GAR. Max Koth¬ Jahren. Der¬ leitner im Alter von 23 im selbe stürzte vor einigen Wochen Traumzustande aus einem Fenster des in zweiten Stockes seines Quartieres Sierninghofen, wobei er sich schwere Ver¬ letzungen zuzog. Er war aus Gams, Be¬ zirk Liezen, gebürtig. Bei der am selben Tage in Steyr stattgehabten Musterung der in der Waf¬ fenfabrik beschäftigten Landsturmpflichti¬ gen der Geburtsjahrgänge 1872 bis 1869 wurden 52.4 Prozent der Vorgeführten für geeignet befunden. Josef Oberhuber, Infanterist, ein Sohn des Postunterbeamten gleichen Namens in Steyr, geriet an diesem Tage bei Bystrzyca in russische Gefangenschaft und befindet sich in Nischni Novgorod. 9. Der Kaiser hat verliehen in Aner¬ kennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde das Militärverdienstkreuz 3. Kl. mit der Kriegsdekoration Hauptmann Karl Maschl des 42. FKR. und dem 30. Hauptmann Otto Schaniel des FIB. aus Steyr; die Allerhöchste be¬ lobende Anerkennung dem Leutnant i. R. Karl Sommerhuber des 12. FHR. Reservefähnrich Rud. Gsöllpoint¬ ner des FIB. 17, welcher am 17. Mai in durch einen Brustschuß bei Opatow Russisch=Polen verwundet wurde und sich in Steyr in der Pflegestätte „Wasser¬ villa“ befindet, wurde zum k. u. k. Leut¬ nannt ernannt. Das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsme¬ daille wurde in Anerkennung vorzügli¬ 173 cher Dienstleistung vor dem Feinde dem Oberleutnant=Rechnungsführer i. d. Res. Franz Lanzersdorfer des 2. LJR. verliehen. Derselbe ist ein Schwiegersohn der Julie Wittigschlager in Steyr. Der bekannte Komponist Josef Ber¬ nauer, k. k. Musikprofessor an der Leh¬ rerbildungsanstalt in Troppau, hat seine jüngste Komposition „Abschied von der Styraburg“ Gedicht von Viktor von Scheffel, für vierstimmigen Männerchor und Solo eingerichtet, mit folgender Widmung an die „Steyrer Liedertafel“ in Steyr gesandt: „Der Steyrer Lieder¬ tafel und ihrem geschätzten Vorstande Herrn Karl Feicht in freundschaftlicher Verehrung zugeeignet. 10. Aus Sebenico ist die Trauerkunde eingetroffen, daß dorselbst am 7. Au¬ gust Linienschiffsleutnant Karl Dum, welcher erst kürzlich die Pilotenprüfung bestanden hat, mit dem Seekadetten Hans Schmalzl als Begleiter durch Absturz mit dem Flugzeuge den Tod ge¬ funden hat. Die beiden verunglückten Flieger waren in Steyr wohl bekannt weshalb deren tragischer Hingang hier S lebhafte Teilnahme erweckt. Linienschif ei¬ leutnant Karl Dum, ein Sohn des nerzeitigen Vizepräsidenten des Landes¬ gerichtes in Linz, Hofrates Josef Dum, 34 ist ein Bruder der Fachlehrerin Ida in Dum und Marianne Dum, Private Steyr, und Seekadett Hans Schmalzl ist ein Sohn des seinerzeitigen, hier noch in bester Erinnerung stehenden Besitzers Steyrerhof“ des Großgasthofes Nun wurde in Ausübung treuer Pflicht¬ erfüllung dem als Flieger gefallenen Karl Dum das Linienschiffsleutnant 3. Klasse mit der Militärverdienstkreuz Kriegsdekoration Allerhöchst verliehen. Unter zahlreicher Teilnahme aus allen Kreisen der Stadt Steyr hat an diesem Tage, nachmittags das Begräbnis des n Galizien als Opfer treuer Pflichter¬ füllung im Dienste des Vaterlandes ver¬ schiedenen Adjunkten der k. k. Staa¬= bahnen Hans Kratochwill, stattge¬ funden. Es beteiligten sich sämtliche dienstfreien Beamten und Bahnangestell¬ ten des Betriebsamtes Steyr, Vertreter der Staatsbahndirektion Linz, die Stadt¬ Prof. Erb, Offi¬ vertretung mit Abg. ziere, zahlreiche Beamte der Aemter und viele Geschäftsleute und angesehene Per¬ önlichkeiten. Den Sarg trugen Eisenbah¬ ner zu Grabe. 11. Bürgermeister Gschaider er¬ hielt auf eine, anläßlich des Falles von Warschau abgesendete Glückwunschdrah¬ tung, folgende Antwort: „Se. königl. Hoheit Prinz Leopold von Bayern lassen

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